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Experten rechnen mit dem Durchbruch

Das Fernsehen via Internet steht vor dem Durchbruch. In der zweiten Jahreshälfte 2006 sind mehrere etablierte TV-Sender und Sportevents erstmals auch über das Internet zu sehen. Verschiedene Telekom-Konzerne arbeiten an entsprechenden Angeboten. Besonders die neue Online-Übertragung der Fußball-Bundesliga wird den Markt kräftig anschieben. Die Marktforscher von Gartner rechnen damit, dass 2010 bereits 2,8 Mio. deutsche Haushalte TV-Angebote über das Internet nutzen.

Bisher wurde das Internet-Fernsehen vor allem vom boomenden Download-Markt getragen. Derzeit rufen die Deutschen nach Schätzungen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) monatlich 160 000 bezahlte Spielfilme, Serien und Dokumentationen ab. Das ist ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Empfang von exklusiven Sportveranstaltungen und etablierten TV-Kanälen erreicht das Internet-Fernsehen jetzt eine neue Entwicklungsstufe. Dazu Bitkom-Präsident Willi Berchtold: „Möglich wird das Zusammenwachsen von Internet und klassischem TV durch immer leistungsfähigere Netze und eine neue Generation von Set-Top-Boxen. Sie bringen das TV-Programm in gewohnt guter Qualität auch auf den bereits vorhandenen Fernseh-Bildschirm.“

Laut Gartner werden die jährlichen Umsätze im Internet-Fernsehen allein in Deutschland bis 2010 auf etwa eine halbe Mrd. Euro klettern. Neben den reinen Zugangsgebühren versprechen Zusatzdienste hohe Einnahmen. Über den Rückkanal der Internet-Verbindung können die Zuschauer an Wetten teilnehmen, sich an Spielen beteiligen oder per Knopfdruck auf Einkaufstour gehen.

In einigen Ländern hat das Internet-Fernsehen schon heute den Durchbruch geschafft. Vorreiter sind vor allem Frankreich und Italien. Mit schätzungsweise 1,7 Mio. Abonnenten werden die Franzosen bis zum Ende des Jahres den europäischen Markt deutlich anführen. Auch in Deutschland werden die Voraussetzungen für einen Siegeszug immer besser. 2005 stieg die Zahl schneller Internet-Zugänge hier zu Lande im Vergleich zum Vorjahr um 56 Prozent auf 10,6 Mio., bis 2008 soll sich diese Zahl noch einmal nahezu verdoppeln.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2006, Seite 38

 
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