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BioFach

Weltweit steigt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln

2006 war für die Bio-Branche in Deutschland erneut ein überaus erfolgreiches Jahr. So stiegen die Umsätze mit Lebensmitteln aus Bioanbau nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) um rund 16 Prozent auf mehr als 4,5 Mrd. Euro. Der Umsatzanteil von Bio-Lebensmitteln am gesamten Lebensmittelhandel wird sich bis 2010 auf sechs Prozent verdoppeln, so das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG und des EHI Retail Institute, Köln.

So wuchs auch die Weltleitmesse BioFach, die vom 15. bis 18. Februar 2007 in Nürnberg stattfand, kräftig. Da sich Verbraucher inzwischen nicht mehr nur für biologisches Essen und Trinken interessieren, sondern auch bei Kosmetik und Körperpflege auf natürliche Inhalte und Produktionsweisen Wert legen, fand in diesem Jahr erstmals parallel zur BioFach eine Fachmesse für Naturkosmetik und Wellness mit dem Namen „Vivaness“ statt. Die Zahl der Aussteller bei beiden Messen kletterte um 18 Prozent auf 2 455, davon kamen mehr als zwei Drittel aus dem Ausland. An dem Welttreff der Bio-Branche waren Firmen aus 60 Ländern beteiligt. Neben rund 800 deutschen Bio-Produzenten waren vor allem Italien (356) als Land des Jahres sowie Spanien (217), Frankreich (152) und Österreich (110) stark vertreten. Erstmals waren Anbieter aus Jordanien, Lettland, Liechtenstein, Malaysia und Zypern präsent. Knapp 40 000 Fachbesucher aus rund 100 Nationen informierten sich auf der NürnbergMesse über das Angebot.

Zu den Boom-Ländern für die Branche gehören derzeit neben Deutschland die USA, Großbritannien und Schweden, wo in den nächsten fünf Jahren mit einer Verdopplung des Umsatzes gerechnet wird. Damit unterstützen sie Bio-Anbau und Verarbeitung in vielen exportorientierten Ländern. „Der weltweite Umsatz mit Bio-Produkten wächst derzeit jährlich um über fünf Mrd. US-Dollar und wird 2007 die Grenze von 40 Mrd. US-Dollar überschreiten“, schätzt Amarjit Sahota von der britischen Unternehmensberatung Organic Monitor. „Derzeit steigt die Nachfrage stärker als das Angebot. Das führt zu Lieferengpässen.“

Ohnehin befindet sich der Handel mit Bio-Produkten im Umbruch: Längst hat der Lebensmitteleinzelhandel mit seinen Supermarktketten und Discountern den wachsenden Markt entdeckt und seinen Anteil am gesamten Branchenumsatz im vergangenen Jahr auf 46 Prozent ausgebaut. Dagegen geraten bäuerliche Direktvermarkter und kleine Naturkostläden immer mehr unter Druck.

Bio-Welle sorgt für Arbeitsplätze
Nach Schätzungen des PresseForum BioBranche sichert der Bio-Markt inzwischen das Einkommen von rund 160 000 Arbeitskräften in Deutschland. So wuchs die Öko-Anbaufläche 2006 auf rund 830 000 Hektar, mehr als 17 000 Landwirtschaftsbetriebe arbeiten ökologisch (Schätzungen 2006: Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, BÖLW).

Auch bei der NürnbergMesse sorgt der Bio-Boom für zusätzliche Arbeit: Die Naturkost-Messe ist bisher schon in Japan, Brasilien und den USA präsent, Ende Mai 2007 soll die „BioFach China“ erstmals in Shanghai stattfinden. Nach Angaben der NürnbergMesse werden dann weltweit jährlich rund 3 500 Aussteller und 94 000 Fachbesucher zusammenfinden.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 47

 
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