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Ehrhardt Bleistiftmaschinenfabrik

Seit 155 Jahren in Gostenhof

Ihn hat jeder schon in der Hand gehabt, mit ihm geschrieben oder gezeichnet – den Bleistift. Bereits die Menschen der Antike verwendeten ihn. Und bis heute, im Computer-Zeitalter, hat der Bleistift seine Daseinsberechtigung. Wie entsteht dieses Schreibwerkzeug aus Holz und Grafit? „Mit Maschinen von uns“, sagt Jeannine Zuber-Neubauer, die Geschäftsführerin der Fr. Ehrhardt Bleistiftmaschinenfabrik GmbH & Co. (FEN) in Nürnberg. Seit 155 Jahren werden dort die Maschinen gebaut, mit denen die Hersteller ihre Blei-, Farb- und Kosmetikstifte produzieren oder andere Schreibgeräte wie Kugelschreiber zu Ende fertigen.

Gegründet hat den Betrieb 1853 der Schlossergeselle Friedrich Ehrhardt. Seit 1904 befindet sich die Firma in Gostenhof. Heute liefert sie „als typischer Investitionsgüter-Hersteller Spezialmaschinen in die ganze Welt“, so Jeannine Zuber-Neubauer, die das Unternehmen in der fünften Generation führt. „Unsere Produkte stehen bei den großen Produzenten in Europa, Asien und den USA.“

Aktuell beschäftigt Ehrhardt bis zu 20 Mitarbeiter. Eine Größenordnung, die gewollt ist: „Mit unserem Stammpersonal und unterstützt von unserem Netz an qualifizierten Zulieferern können wir am Markt überleben, weil wir flexibel sind“, erläutert die Geschäftsführerin. „Denn der Konkurrenzkampf ist hart.“ Zu schaffen machen der kleinen, aber feinen Firma in erster Linie die Nachbauten ihrer Maschinen, die es mittlerweile weltweit gibt: „Produktpiraterie ist ein globales Problem. Wir haben schon Maschinen gefunden, die nicht von uns stammen, aber trotzdem das FEN-Logo trugen.“

Parallel zur Produktion neuer Anlagen fertigt die Firma Ehrhardt maßgeschneiderte Ersatzteile für ältere Modelle – z.B. für eine Maschine aus dem Jahr 1956. Was beweist: Die Produkte des Nürnberger Unternehmens sind von Dauer und ein Alleinstellungsmerkmal. Gebaut werden die Maschinen in Gostenhof. „Danach testen wir sie mit dem Material, das uns der Auftraggeber schickt“, sagt Einkaufsleiter Gerd Neubauer, der Ehemann der Geschäftsführerin. Haben die Maschinen ihren Probelauf erfolgreich überstanden, werden sie in Container verladen und zum Kunden verschickt. Diese sind im Iran und in Indien ebenso daheim wie in Japan oder in Nordamerika. Eine Vielfalt an Geschäftskontakten, die „uns selbst viel gebracht hat“, sagt Jeannine Zuber-Neubauer. „Dadurch haben wir gelernt, diese Länder und ihre Kulturen zu verstehen.“

Autor/in: 
ng.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2008, Seite 38

 
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