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Tatarstan

Eine russische Region im Aufwind

"Herzlich willkommen in Tatarstan!" Mit diesen Worten begrüßte Ayrat Farrakhov, der Gesundheitsminister dieser russischen Region, die bayerischen Aussteller zur Messe "VolgaZdravExpo 2008". Zwölf Unternehmen nutzten erstmals die vom Freistaat Bayern geförderte Messebeteiligung, um den 4 000 Fachbesuchern ihr Produkt- und Leistungsspektrum vorzustellen. Partner des bayerischen Messeauftritts waren Bayern International, Nürnberg Global Fairs und die IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Gesundheitsminister Farrakhov unterstrich, dass seine Region sehr an einer engeren Zusammenarbeit mit Bayern interessiert sei. Die Chefärzte von 150 Krankenhäusern will die Regierung von Tatarstan zu Schulungen nach Bayern schicken, um das Gesundheitssystem sowie das Management von Krankenhäusern kennenzulernen. Neben Klinikneubauten besteht in der weitgehend autonomen Republik Tatarstan großer Bedarf an Technologien für die Neuausstattung bestehender Kliniken.

Weitere Kooperationsthemen für die Zusammenarbeit mit der Metropolregion Nürnberg sind Maschinenbau, Energieeffizienz, Umweltschutz und Bauwirtschaft. Insbesondere mit Blick auf die Ausrichtung der Universiade 2013 sind in Tatarstan zahlreiche Baumaßnahmen erforderlich.

Tatarstan, ca. 800 Kilometer östlich von Moskau und vor dem Ural gelegen, ist mit einer Einwohnerzahl von 3,7 Mio. Menschen die bevölkerungsreichste der autonomen Republiken der Russischen Föderation. Das Gebiet gehört zu den wirtschaftlich am weitesten entwickelten – und bedingt durch Ölvorkommen – zu den reichsten Republiken. 2007 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um sieben Prozent. Schwerpunktbranchen sind neben der Ölindustrie der Maschinenbau, die Automobilzulieferindustrie sowie die Luft- und Raumfahrttechnik. In den kommenden fünf Jahren wird die Regierung eine halbe Mrd. US Dollar in den letztgenannten Bereich investieren, um mit der Neuproduktion von Hubschraubern zu beginnen. Zudem ist in Tatarstan Russlands größter Lkw-Hersteller Kamaz ansässig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2009, Seite 14

 
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