Das Erlanger Systemhaus Heitec hat 18 Mitarbeiter des Eckentaler Rittal Werks Rudolf Loh GmbH & Co. KG übernommen. Sie stammen aus dem vergleichsweise kleinen Rittal-Geschäftsbereich mit individuell konfigurierten Elektronikaufbausystemen – also Schaltschränke, die eigens auf die Kundenwünsche abgestimmt sind. In dem übernommenen Geschäft wurden zuletzt rund 2,5 Mio. Euro umgesetzt. Heitec-Vorstand Harald Preiml will den Umsatz in den nächsten drei bis fünf Jahren auf rund zehn Mio. Euro erhöhen.
Rittal mit Stammsitz im hessischen Herborn gilt als einer der weltweit führenden Anbieter von Gehäuse- und Schaltschranktechnik sowie von Stromverteilungssystemen und als „der größte Blechverarbeiter nach der Autoindustrie in Deutschland“, wie Rittal-Geschäftsführer Thomas Steffen erläuterte. Die Unternehmensgruppe mit 63 Tochtergesellschaften beschäftigt weltweit rund 9 000 Mitarbeiter, davon rund 3 600 in Deutschland. Man verdiene im Standardgeschäft „bei der Bestellung aus dem Katalog“. Bei der Erlanger Heitec AG, die mit ihren über 600 Mitarbeitern auf Automatisierung und Informationstechnologie spezialisiert ist, stehen dagegen maßgeschneiderte, individuellen Lösung im Mittelpunkt, begründete Preiml die Übernahme. Das erworbene Rittal-Geschäftsfeld wird weiter von Eckental aus betrieben.
Laut Preiml ist der Umsatz bei der Heitec AG im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr zwar um fünf Prozent zurückgegangen, damit sei man aber vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise „mehr als zufrieden“. Heitec sei in vielen Branchen aktiv und habe so den Einbruch im Anlagenmaschinenbau ausgleichen und auf Kurzarbeit weitgehend verzichten können. Das Erlanger Unternehmen profitiert vom sogenannten „Retrofit“-Trend: Da die Lebensdauer moderner Maschinen und Anlagen in der Regel mehrere Generationen der Steuerungstechnik überdauern kann, investieren die Kunden weniger in komplett neue Maschinenparks, sondern rüsten ihre alten Anlagen mit neuen Steuerungskomponenten auf.
