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Henglein

Auszeichnung für das Lebenswerk

Hans Henglein ist mit dem erstmals verliehenen „Lebenswerk“-Preis für herausragende Unternehmer im Landkreis Roth geehrt worden. Der Senior-Chef der Hans Henglein & Sohn GmbH in Abenberg-Wassermungenau hat aus dem Unternehmen, das 1936 als Fuhrbetrieb gegründet worden war, in den letzten drei Jahrzehnten einen führenden Hersteller von Kloßteig, Kartoffelnudeln und Teigwaren geformt. Die rund 530 Mitarbeiter setzen jährlich etwa 90 Mio. Euro um, davon knapp 30 Prozent im Export.

Damit gehört Hans Henglein, der die Firma mittlerweile an seinen Sohn Norbert übergeben hat, zu den bedeutenden Unternehmerpersönlichkeiten im Landkreis Roth. „Der Preis geht an den Richtigen“, sagte deshalb Karl Scheuerlein, Geschäftsführer der Unternehmerfabrik Landkreis Roth, bei der Preisverleihung in der Rother Kulturfabrik. Die Unternehmerfabrik hatte den Preis gemeinsam mit dem IHK-Gremium Landkreis Roth sowie mit dem Rotary Club und dem Lions Club initiiert. Ermittelt wurde der Gewinner in einem längeren Auswahlverfahren, in das die 16 Bürgermeister des Landkreises und eine Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eingebunden waren.

Im Gespräch mit Moderator Dr. Thomas Rex vom Bayerischen Rundfunk plauderte Hans Henglein über seine Erfolgsrezepte als Unternehmer: Zusammenhalt in der Familie, Verlässlichkeit, harte Arbeit und eine frühzeitige Regelung der Nachfolge Der Kartoffelhandel, eines der ursprünglichen Geschäftsfelder des Familienbetriebs, hatte einst die Brücke zur Kloßteigproduktion geschaffen: Bei der Belieferung eines Kloßteigherstellers in Nürnberg dachte sich Henglein, „das können wir besser“. So entstand 1985 in Wassermungenau die erste Anlage zur Produktion von Kloßteig, seitdem wurde die Produktpalette ständig erweitert: In den drei Werken in Wassermungenau, Klosterhäseler (Sachsen-Anhalt) und Polen werden Blätterteig, Mürbeteig, Hefeklöße, Eierspätzle, Reibekuchenteig und viele andere Produkte gefertigt. Stolz ist Hans Henglein nicht zuletzt auf den Pizza-Teig, der sogar nach Italien verkauft wird.

Die weltweite Wirtschaftskrise konnte dem Unternehmen nichts anhaben, die Umsätze stiegen 2009 vielmehr zweistellig. In diesem Jahr rechnet Henglein mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Weil jedoch die Preise für landwirtschaftliche Produkte steigen, werde heuer nicht so gut verdient. Dennoch sieht Hans Henglein sein Unternehmen bestens aufgestellt. Als ihn Moderator Thomas Rex fragt, was er tun würde, wenn er 50 Jahre jünger wäre, kommt deshalb die Antwort prompt: „Das gleiche Unternehmen nochmal gründen.“

Autor/in: 
bec.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2010, Seite 69

 
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