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Tadano Faun

Hoch entwickelte Kräne

Die Tadano Faun GmbH aus Lauf a.d. Peg. will hoch hinaus. Das ist bei dem Fahrzeugpark, der sich auf dem Betriebsgelände befindet, auch kaum ein Problem: Tadano Faun fertigt geländegängige Mobilkräne der Serie AT (All Terrain). Ein fünfachsiger Koloss wie der ATF 220G-5 kann seinen Hydraulik-Teleskopausleger auf 68 Meter ausfahren, der kleinere Bruder ATF 70G-4 kommt immerhin noch auf 44 Meter. Die 220 bzw. 70 im Namen bezieht sich auf die Maximaltraglast in Tonnen, die die starken Maschinen zu heben in der Lage sind.

Wie viel Traglast welcher Kran schafft, hängt aber von unterschiedlichen Faktoren ab: Die Auszugslänge des Teleskopauslegers und dessen Winkel spielen dabei ebenso eine Rolle wie das Gegengewicht. Deswegen verfügt jeder Kran von Tadano Faun über ausgeklügelte Elektronik, die verhindert, dass ein Kranführer seiner Maschine versehentlich zu viel Last zumutet. Diese sogenannte Lastmomentbegrenzung wird von erfahrenen Technikern in mühevoller Kleinarbeit programmiert und an jedem Kran kalibriert. „Kein Fahrzeug verlässt ungetestet unser Betriebsgelände“, versichert Vertriebsleiter Thomas Schramm.

Der fränkische Traditionsbetrieb Faun ist seit 1990 eine Tochter des japanischen Kranbauspezialisten Tadano Ltd. mit Sitz in Tokio, der sich durch den Zukauf vor allem Know-how im Bereich der Fahrwerkstechnik sicherte, wie Satoru Oyashiki , Geschäftsführer der Tadano Faun GmbH, erklärt. Mittlerweile ist das beeindruckende Fertigungsgelände bei Lauf mitunter der Nabel in der Welt der Mobilkrane – etwa dann, wenn Tadano Faun zu den „Krantagen“ lädt, die unlängst nach längerer Pause wieder stattfanden und fast 1 000 Gäste aus dem In- und Ausland anzogen.

Sogar Konzernoberhaupt Koichi Tadano nahm den weiten Weg vom Hauptsitz in Tokio auf sich, um bei den „Krantagen“ einen besonderen Anlass zu feiern: Die erste öffentliche Vorstellung des brandneuen sechsachsigen Krans ATF 400 G-6, der bis zu 400 Tonnen heben kann und damit zu den leistungsstärksten Mobilkränen seiner Klasse weltweit gehört. Da diese Neuentwicklung eine breite Palette an Herausforderungen ohne Zusatzzubehör bewältigt und deshalb seltener aufgerüstet werden muss, kann das Fahrzeug mit hoher Wirtschaftlichkeit punkten.

Es sind Merkmale wie diese, die auf dem hart umkämpften Terrain der Kranhersteller künftig über die Auftragslage und die Zukunft der Wettbewerber entscheiden werden. Noch ist bei Tadano Faun die Wirtschaftskrise in Erinnerung, die diesem speziellen Marktsegment Auftragseinbrüche von bis zu 70 Prozent bescherte und von denen sich die Branche nun langsam wieder erholt. Die 670 Mitarbeiter am Standort Lauf arbeiten heute wieder Vollzeit und der Werksumsatz des Jahres 2010 belief sich laut Oyashiki auf zufriedenstellende 200 Mio. Euro. Neue Herausforderungen brachte die Tsunami-Katastrophe im März mit sich: Sie schädigte die Fabriken des japanischen Mutterkonzerns zwar nicht direkt, doch Zulieferer für die Produktion in Japan sind durchaus betroffen. Mittlerweile habe man diese Situation zwar grundsätzlich wieder im Griff, betont Oyashiki. Dennoch drohen auf Grund der hohen Nachfrage weltweit weiterhin Engpässe bei Stahl und hydraulischen Bauteilen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2011, Seite 39

 
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