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Datev

Mitarbeiterzahl steigt stark

„Es war ein Geschäftsjahr, das einen Vorstand freut.“ So fasste Vorstandsvorsitzender Prof. Dieter Kempf die Bilanzzahlen 2010 der Datev eG in Nürnberg zusammen. Er berichtete von „solidem Wachstum“ und einem Umsatzplus von rund vier Prozent auf 698,6 Mio. Euro. „Diesen Schwung haben wir in das Jahr 2011 mitgenommen“, erklärte Kempf, der für das Geschäftsjahr 2011 ein Umsatzwachstum von 4,5 Prozent erwartet. Rund 39 800 Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer sind Mitglieder der Genossenschaft, in diesem Jahr soll die „Schallmauer“ von 40 000 durchbrochen werden.

Das operative Ergebnis der Datev lag 2010 bei 40,6 Mio. Euro (2009: 41,4 Mio. Euro), von denen rund 32 Mio. Euro an die Mitglieder der Genossenschaft zurückfließen. Zu diesem positiven Ergebnis haben alle Geschäftsfelder beigetragen, wie der Vorstandsvorsitzende erklärte. Die Produktgruppe Personalwirtschaft profitierte besonders vom Konjunkturaufschwung, der sich im Beschäftigungszuwachs bei den mittelständischen Kundenunternehmen widerspiegelte. So hat die Datev im September 2010 einen neuen Rekord aufgestellt und erstmals in einem Monat mehr als zehn Mio. Lohn- und Gehaltsabrechnungen bearbeitet. Das zweithöchste absolute Umsatzwachstum wurde im Rechnungswesen erzielt, vor allem mit Internet-Lösungen für Unternehmen (Belegverwaltung online und Unternehmen online). Hier sorgte der Trend zum Cloud Computing für Rückenwind. Wie Kempf erklärte, profitiert die Datev dabei von ihrer langjährigen Erfahrung mit der zentralen Bereitstellung und dezentralen Nutzung von IT-Dienstleistungen.

Für ihren Wachstumskurs will sich die Datev eG personell verstärken und im laufenden und im kommenden Jahr 570 neue Stellen schaffen. Bereits 2010 hat der Anbieter von Software und IT-Lösungen für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte, mittelständische Unternehmen und Kommunen 106 Arbeitsplätze geschaffen. Zum Jahresende 2010 waren 5 844 Mitarbeiter bei der Genossenschaft beschäftigt, noch in diesem Jahr soll die Zahl der Beschäftigten bei über 6 000 liegen.

Bei der Rekrutierung hoch qualifizierter IT-Fachkräfte konkurriert das viertgrößte Software-Haus Deutschlands mit Unternehmen aus dem In- und Ausland. „Der Wettbewerb um Talente am Arbeitsmarkt wird härter“, sagt Jörg Rabe von Pappenheim, Vorstand Personal und Soziales. Die Datev werde ihr Profil als attraktiver Arbeitsgeber weiter schärfen. Dabei setzt der IT-Dienstleister auf Modelle zur Vereinbarkeit von Beruf und individueller Lebenssituation, wozu beispielsweise die Initiative „Führen in Teilzeit“ gehört.

Die positive Geschäftsentwicklung und die steigende Nachfrage nach Datev-Produkten treiben nicht nur den Umsatz, sondern auch den Raumbedarf nach oben: In Feucht hat die Genossenschaft von der IP Partner AG einen Rechenzentrumsneubau mit 1 000 Quadratmetern angemietet, der nach Datev-Vorgaben errichtet worden war. Mit dieser Erweiterung betragen die Rechenzentrumskapazitäten 4 500 Quadratmeter (WiM berichtete). Nur einen Katzensprung vom Nürnberger Stammhaus entfernt hat die Datev ein 25 000 Quadratmeter großes Areal aus dem Immobilien-Nachlass der Quelle erworben. Auf diesem Grundstück soll der zentrale Entwicklungsstandort der Genossenschaft entstehen, der Arbeitsplätze für die bislang auf mehrere Standorte verteilten Software-Entwickler bietet. Das Gebäude (Arbeitstitel „Datev Innovation Center“) ist für 1 800 Beschäftigte ausgelegt.

Zum 1. Oktober übernimmt die Datev eG den Druck- und Versandbetrieb der Sparda Datenverarbeitungs eG (SDV). Dabei wechseln auch Teile des Maschinenparks und bis zu zehn Mitarbeiter zur Datev, die beispielsweise Kontoauszüge, Jahressteuerbescheinigungen oder Überweisungsvordrucke für die Sparda-Genossenschaftsbanken fertigen wird. Für die Datev ist dies ein weiterer Schritt, um ihre Kompetenz bei hoch sicheren und hoch verfügbaren Druckdienstleistungen zu erweitern. Dieses Know-how steht nicht mehr nur den eigenen Mitglieder zur Verfügung, sondern wird auch Dritten angeboten. Zu den Kunden für diese Dienstleistungen zählt die Finanz Informatik GmbH & Co KG der Sparkassen-Finanzgruppe, die ihre seit einigen Jahren laufenden Verträge über Druck- und Versanddienstleistungen mit der Datev verlängert hat.

Autor/in: 
aw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2011, Seite 38

 
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