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Gründerpreisträger dot-spot

Licht für die Welt

Innovative und designorientierte Beleuchtungstechnik auf LED-Basis: Mit diesem Geschäftskonzept war die dot-spot GmbH & Co. KG aus Schwarzenbruck beim IHK-Gründerwettbewerb erfolgreich.

Wie eine Erfolgsgeschichte der sprichwörtlichen „Garagenfirma“ liest sich die Entwicklung der dot-spot GmbH & Co. KG: Weil der gelernte Elektrotechniker Thomas Hödel im Handel vergeblich nach passenden Lichtpunkten für die Fassade seines Hauses suchte, baute er kurzerhand selbst Lampen mit Leuchtdioden und entwickelte daraus auch gleich eine neue Geschäftsidee. Er begann mit LED-Akzentlichtpunkten und LED-Gartenstrahlern, die von Anfang an vor allem bei Garten- und Landschaftsbauern auf großes Interesse stießen.

Thomas Hödel und seine Ehefrau Bettina starteten mit einem Einzelunternehmen, für das anfangs freie Mitarbeiter und 400-Euro-Kräfte tätig waren. Im Jahr 2009 gründeten Bettina und Thomas Hödel angesichts der guten Geschäftsentwicklung schließlich die dot-spot GmbH & Co. KG, die heute ihren Sitz im Industriegebiet von Schwarzenbruck hat und 18 Mitarbeiter beschäftigt. Zum Netzwerk gehören zudem zehn freie Handelsvertreter und zehn Auslandsvertretungen.

„Die LED ist das Medium der Zukunft und wir waren gleich am Anfang dieser Entwicklung dabei“, erklärt Thomas Hödel (47). In der jüngsten Vergangenheit wurden die Leuchtdioden immer leistungsfähiger und bieten damit gegenüber anderen Beleuchtungsarten viele Vorteile wie geringen Stromverbrauch, lange Lebensdauer, volle Leuchtkraft gleich beim Einschalten, hohe Lichtausbeute, sowie keine giftigen Bestandteile. „Viele etablierte Lampenhersteller haben diese Entwicklung lange ignoriert, damit haben sich Chancen für neue Unternehmen wie uns ergeben“, erklärt Hödel. Zur rasanten Beschleunigung des Marktes für LEDs hat vor allem die große Freiheit beim Design beigetragen, die diese neue Lichtquelle mit sich bringt. Nun können Dinge auf eine Weise akzentuiert und beleuchtet werden, die mit der konventionellen Beleuchtungstechnik nicht möglich war. Auch die EU mit ihrer Verordnung, die die Glühlampe stufenweise verbannt, unterstützt den Trend zur LED-Beleuchtung.

Nach Worten von Bettina Hödel will dot-spot die Vorteile der Leuchtdiode in innovatives Design umsetzen und sich auf diese Weise als „Nischenhersteller für qualitätsbewusste Kunden“ etablieren. „LED bieten große Freiheiten für die Formgebung und wir versuchen, diese Vorteile auszuspielen.“ Beispiele sind kleine Gartenstrahler, Lichtlinien, Wandfluter, Einbauspots, LED-Handläufe oder die Pendelleuchte Sigma, für die das Unternehmen in diesem Jahr mit dem reddot design award ausgezeichnet wurde. Außerdem habe man mit dem „clarios“ und dem „brilliance“ die derzeit kleinsten LED-Garten- und Bodenstrahler mit der größten Leistungsdichte im Programm, bei denen die Leistung durch eine selbst entwickelte Schutzschaltung herunter geregelt und dadurch im Extremfall eine Überhitzung verhindert wird. Wasserdichte Strahler für außen, die teilweise aus seewasserfestem Edelstahl bestehen, oder verkupferte Leuchten setzen im Garten und im öffentlichen Raum Akzente. Nach eigenen Angaben gehört dot-spot zu den wenigen Herstellern, die heute schon Produkte mit innovativen Hochvolt-LEDs anbieten, die ohne Trafo betreiben werden können.

Die Entwicklung und Herstellung der Leuchten erfolgen im Nürnberger Land und auch die Zulieferer kommen hauptsächlich aus der Region. „Das unterscheidet uns von den Wettbewerbern, die die Leuchten meist aus China importieren.“ Auch dot-spot hat in der Vergangenheit mit Teilen aus dem Ausland experimentiert, sich davon aber wieder verabschiedet, weil bei dem angestrebten Qualitätsniveau kein nennenswerter Preisvorteil zum heimischen Lieferanten erreicht wurde. Deshalb legt Thomas Hödel Wert auf Produkte „Made in Germany“ und auf ein striktes Qualitätsmanagement: Eine Mitarbeiterin ist ausschließlich für die Qualitätsprüfung zuständig; die Produkte werden zu 100 Prozent geprüft, bevor sie an die Kunden gehen. Vertrieben werden die Produkte über den Fachgroß- und Einzelhandel der Bereiche Elektro, Baustoffe sowie Garten- und Landschaftsbau. Mit neuen Komplett-Sets in ansprechend bedruckter Verpackung ist das Unternehmen nun dabei, auch die Bau-Fachmärkte zu erobern.

Das Sortiment von dot-spot umfasst bereits etwa 400 Produkte, jährlich werden etwa 25 000 Leuchten zu Preisen ab 30 Euro verkauft. Das Auslandsgeschäft spielt für das junge Unternehmen schon jetzt eine wichtige Rolle, etwa ein Drittel des Umsatzes von circa drei Mio. Euro entfällt auf den Export. In Deutschland will dot-spot u.a. mit kompletten Beleuchtungs-Sets wachsen, außerdem soll das Projektgeschäft, das knapp die Hälfte des Umsatzes ausmacht, stark zunehmen.

Schon heute kommen die Produkte der mittelfränkischen Firma bei vielen großen Projekten weltweit zum Einsatz: So bilden 500 Mini-Strahler einen Sternenteppich am Wiener Prater; die Seilbahn in Singapur wurde ebenso mit dot-spot-Produkten ausgestattet wie ein 350 Meter langer beleuchteter Acryl- Treppenhandlauf in der Schweiz, der Aspire Torch Tower im Emirat Qatar oder die Strandpromenade von Doha. Aber auch am Marktplatz von Feucht, am Nürnberger Kettensteg oder an der Fassade der Europäischen Zentralbank in Frankfurt finden sich LED-Leuchten aus Schwarzenbruck. „Gerade im Nahen Osten wird sich noch einiges tun“, sagt Thomas Hödel, der im Vorfeld der Fußball-WM im Jahr 2022 mit weiteren Aufträgen vor allem aus Qatar rechnet.

Für Thomas Hödel steht das Thema Leuchtdioden erst am Anfang: „Die LED revolutioniert die klassische Beleuchtung nicht nur in puncto Energieverbrauch und Langlebigkeit, sondern auch bezüglich der Einsatzmöglichkeiten. Das ist vergleichbar mit dem Sprung vom Wählscheibentelefon zum Smartphone.“

Autor/in: 
leo.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 27

 
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