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DIEHL

Airbus belastet das Ergebnis

Unerwartet hohe Vorleistungen für die Entwicklung des neuen Airbus-Modells A350 haben Spuren in der Jahresbilanz 2011 der Nürnberger Diehl Stiftung & Co. KG hinterlassen: So fiel der Jahresüberschuss im vergangenen Jahr von rund 90 auf 51 Mio. Euro – trotz einer Umsatzsteigerung von 7,5 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro.

Für den A350 stellt Diehl in Laupheim (Baden-Württemberg) Kabinenteile wie Gepäckfächer her. „Wir führen dieses Projekt das erste Mal in Eigenregie durch und haben die Probleme etwas unterschätzt“, so Vorstandsvorsitzender Thomas Diehl. Zudem habe Airbus die Konstruktion mehrfach verändert. Zu Buche geschlagen hätten im vergangenen Geschäftsjahr zudem Belastungen aus dem Verkauf der französischen Tochter Griset in Höhe von 28 Mio. Euro.

Wachstum konnten im vergangenen Jahr die Diehl-Teilkonzernen Aerosystems, Metall und Metering verbuchen. Der Bereich Aerosystems legte dabei, trotz der Vorleistungskosten, mit einem Zuwachs auf 706 Mio. Euro (Vorjahr 542 Mio. Euro) am stärksten zu. Der größte Bereich des Unternehmens ist allerdings die Sparte Metall mit einem Umsatz von 978 Mio. Euro. Das Umsatzplus von 128 Mio. Euro ist allerdings zum Teil auch auf Preisschwankungen bei Kupfer zurückzuführen, wovon Diehl im Jahr etwa 1 500 Tonnen verarbeitet. Auch der Teilbereich Metering, in dem Diehl digitale Mess-Einrichtungen für Strom, Wasser und Gas anbietet, konnte an den Wachstumskurs von 2012 anknüpfen und den Umsatz auf 249 Mio. Euro (Vorjahr 225 Mio. Euro) steigern. Im Bereich Controls, in dem das Unternehmen Steuerungs- und Regelsysteme entwickelt und herstellt, ging der Umsatz im letzten Jahr durch den Einbruch bei Photovoltaik-Anlagen auf 339 Mio. Euro (Vorjahr 368 Mio. Euro) zurück.

Auch die gute Entwicklung bei Hausgeräten konnte dies nicht ausgleichen. Das Umsatzminus in der Wehrtechnik-Sparte des Unternehmens, dem Bereich Defence (2011: 643 Mio. Euro, Vorjahr 726 Mio. Euro), wurde nach Aussage von Firmenchef Diehl erwartet. Aufgrund von hohen Haushaltsdefiziten in den Nato-Mitgliedstaaten verzeichne die wehrtechnische Industrie in Deutschland derzeit einen spürbaren Rückgang der Nachfrage.

Beim Blick in die Zukunft zeigte sich Thomas Diehl verhalten: „Wir erwarten in diesem Jahr keine wesentlichen Umsatzzuwächse.“ Weltweit beschäftigt die Gruppe fast 14 000 Mitarbeiter, mehr als zwei Drittel von ihnen in Deutschland. In Nürnberg, Röthenbach a.d. Pegnitz und Ansbach sind über 3 000 Mitarbeiter für Diehl tätig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 96

 
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