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Bilanzen

Nur noch digital an die Steuerverwaltung

Die Finanzämter werden über das Jahr 2012 hinaus keine Bilanzen in Papierform mehr akzeptieren. Eine gemeinsame Pressemitteilung von Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium vom 30. Mai 2012 stellte klar, dass bilanzierende Unternehmen nicht auf eine Verlängerung der sogenannten Nichtbeanstandungsregelung hoffen dürfen. Damit bleiben Forderungen zahlreicher Wirtschaftsverbände unberücksichtigt, die eine Verlängerung der Frist gefordert hatten. Letztmalig können die Betriebe für das Wirtschaftsjahr 2012 wählen, ob sie die Bilanz noch auf Papier oder bereits elektronisch in Form eines Datensatzes nach XBRL-Standard abgeben wollen. Darauf macht die Creditreform aufmerksam.

Gleichzeitig soll es vor allem für kleine und mittlere Unternehmen Erleichterungen bei der Buchführung geben. Der Hintergrund: Beim Erstellen des XBRL-Datensatzes müssen die Unternehmen alle Positionen, die in den vorgeschriebenen Taxonomien als „Mussfeld“ gekennzeichnet sind, zwingend mit den entsprechenden Kontendaten ausfüllen (sogenannter Mindestumfang). Viele Betriebe führen aber in ihrer Buchführung nicht alle dieser Positionen, z.B. wenn Umsatzerlöse oder Abschreibungen nicht nach steuerlich relevanten Sachverhalten aufgeschlüsselt werden. In diesem Fall verlangen die Finanzbehörden, dass das jeweilige Mussfeld ohne Wert (als sogenannter „NIL-Wert“) übermittelt wird. Buchhaltungssysteme mit E-Bilanz-Funktionalität erledigen dies im Regelfall ohne aufwändige händische Nachbearbeitung. Um die rechnerische Richtigkeit der Angaben sicherzustellen, können für die Übermittlung der Kontendaten die sogenannten Auffangpositionen genutzt werden. Diese sind eine Art Sammelposten, die die Erstellung der Bilanz für das Finanzamt erleichtern. Um diese Möglichkeit nutzen zu können, müssen die einzelnen Kontosalden zunächst manuell den entsprechenden Auffangpositionen zugewiesen werden. Dieses „Mapping“ muss in aller Regel einmalig vorgenommen werden, in den Folgejahren können diese Auffangpositionen dann problemlos verwendet werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2012, Seite 37

 
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