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GfK

Digital in die Zukunft

Weltweit sind mehr als 12 000 Mitarbeiter für den Nürnberger Marktforscher GfK tätig, davon knapp 2 000 in Nürnberg – sie analysieren, wie Menschen konsumieren und leben. Neue Geschäftsmöglichkeiten sieht das Unternehmen nun in Daten, die Aufschluss über die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel geben.

„An persönlichen Daten der Konsumenten sind wir dabei nicht interessiert“, stellte GfK-Chef Matthias Hartmann bei der Bilanzpressekonferenz klar. Man sei lediglich an Verhaltensmustern der Smart-User interessiert, dieses Wissen soll dann mit anderen Daten aus den Haushalts- und Handelspanels verbunden werden. „Wir wollen unser Geschäftsmodell digitalisieren“, fasste Hartmann zusammen. In den vergangenen Monaten sei es noch darum gegangen, das dafür notwendige technologische Know-how zu erwerben und die Marktchancen auszuloten, im laufenden Geschäftsjahr soll das Geschäft mit den mobilen Kundenanalysen bereits zum Umsatz beitragen.

Im vergangenen Jahr stieg der Jahresumsatz der GfK im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent auf 1,51 Mrd. Euro. Unter dem Strich blieben davon als Gewinn 64,4 Mio. Euro, das waren 23,7 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Geschmälert wurde das Ergebnis vor allem durch einen Betrugsfall bei der türkischen GfK-Tochter, der nach Aussage von Finanzchefin Pamela Knapp einen Schaden von rund 21 Mio. Euro verursachte. Belastet wurde die Marge außerdem u.a. durch Aufwendungen für den Ausbau des Asiengeschäfts, durch das schwierige Marktumfeld in Europa und durch den Umbau des Konzerns.

Hartmann zeigte sich mit dem Ergebnis der GfK dennoch „insgesamt zufrieden“, weil das organische Umsatzwachstum (ohne Firmenzukäufe) mit drei Prozent stärker als bei den globalen Mitbewerbern ausgefallen sei. Für 2013 hat sich das Management ein organisches Wachstum von drei bis vier Prozent vorgenommen. Aktuell ist die GfK die Nummer vier in der Branche hinter dem US-Unternehmen Nielsen, Ipsos aus Frankreich und der britischen WPP.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die GfK ihre Position in allen Weltregionen ausbauen, besonders dynamisch entwickelten sich Asien/Pazifik und Lateinamerika. Asien trug 2012 bereits 155 Mio. Euro zum Umsatz bei, was einer Steigerung von rund 30 Prozent entsprach. Dieser Trend soll sich in diesem Jahr fortsetzen. Bis Ende 2015 will die GfK ein Umsatzvolumen zwischen 1,9 und 2,0 Mrd. Euro erreichen. Unternehmen, die bis dahin neu zugekauft werden, sollen daran einen Anteil von rund 100 Mio. Euro haben. Bei der Ergebnismarge peilt das Marktforschungsunternehmen einen Wert zwischen 15 und 16 Prozent an.

Autor/in: 
fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 76

 
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