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Leoni

Erneuter Rekordumsatz

Der Nürnberger Kabelhersteller Leoni AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 trotz rückläufiger europäischer Automobilkonjunktur erneut einen Rekordumsatz. Mit 3,8 Mrd. Euro wurde der Höchstwert von 2011 (3,7 Mrd. Euro) übertroffen. Dennoch musste das sehr erfolgreiche erste Halbjahr 2012 ein deutlich schwächeres zweites Halbjahr ausgleichen. Der Jahresüberschuss blieb stabil und belief sich wie im Vorjahr auf 156 Mio. Euro; das operative Ergebnis sank um 0,5 Prozent auf 235,8 Mio. Euro.

„Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt durch eine unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Industrien, Kundengruppen und Regionen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Probst. Das wirkte sich auf die beiden Geschäftsbereiche des Konzerns, „Wire & Cable Solutions“ (WCS) und „Wiring Systems“ (WSD), aus. Die Sparte WCS entwickelte sich mit einem Minus von 4,5 Prozent leicht rückläufig und lag bei 1,6 Mrd. Euro.

Verantwortlich für den Rückgang sei neben der generellen schwachen Nachfrage auch das „Sorgenkind“ der Sparte, Kommunikation und Infrastruktur. Hier schlug, laut Probst, beispielsweise das Iran-Embargo der EU im vierten Quartal zu Buche, das den Konzern um zehn bis 15 Mio. Euro Umsatz brachte. Das operative Ergebnis des Bereichs wurde durch einen Einmaleffekt von 28,3 Mio. Euro aus dem Verkauf des Tochtergesellschaft Leoni Studer Hard AG positiv beeinflusst und stieg um gute elf Prozent auf 101, 3 Mio. Euro.

Der Geschäftsbereich „Wiring Systems“, der seit Kurzem von Dr. Andreas Brand verantwortet wird, legte im Umsatz um neun Prozent zu und erwirtschaftete mit rund 2,2 Mrd. Euro knapp 60 Prozent des Gesamtumsatzes. 120,5 Mio. Euro davon entfielen auf den Anfang 2012 vollständig übernommen Joint-Venture-Partner Daekyeung in Korea.

Das operative Bereichsergebnis, das durch hohe Integrationskosten, niedriger Leistung und lokal abgeschwächter Nachfrage der neuen Tochter belastet wurde, sank um acht Prozent auf 134,5 Mio. Euro. Das Engagement sei dennoch als richtig und wichtig einzustufen, erklärte Probst: „Es ist eine Notwendigkeit, in den Regionen für die Kunden da zu sein.“ Für den Aufkauf der restlichen Anteile an Daekyeung investierte der Kabelhersteller rund 27 Mio. Euro, weitere 154,2 Mio. Euro flossen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, dies ergibt eine Gesamtinvestitionssumme von rund 181 Mio. Euro.

Das im MDax börsennotierte Unternehmen ist mit 86 Tochtergesellschaften und 92 Produktionsstandorten in 32 Ländern in Europa, Asien, Amerika und Nordafrika vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 59 000 Mitarbeiter. Zwar will der Kabelhersteller effizienter werden, dennoch sollen in Deutschland weitere Stellen, vorwiegend im hochqualifizierten Bereich, geschaffen werden.

Für 2013 erwartet Probst keine Höhenflüge: „Das angelaufene Jahr dient vor allem der Vorbereitung auf den nächsten Wachstumsschub.“ Geplant sind Investitionen in Höhe von 190 Mio. Euro und ein Umsatz von 3,7 Mrd. Euro. Ab 2014 rechnet der Konzern wieder mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis: „Wir gehen davon aus, dass Leoni im Jahr 2016 die Umsatzschwelle von fünf Mrd. Euro erreichen wird“, so der Vorstandsvorsitzende. Weiterhin sei eine Verschiebung des Geschäfts weg von Europa, in Richtung Nordamerika und Asien zu erwarten.

Autor/in: 
am.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 85

 
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