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wbg Nürnberg

Großes Investitionsprogramm

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft wbg Nürnberg will in den nächsten Jahren 1 000 neue Wohnungen bauen, von denen die Hälfte verkauft werden soll. Mit diesem Großprojekt soll ein Beitrag gegen Wohnungsknappheit und für bezahlbare Mieten in Nürnberg geleistet werden.

Es gehe nicht um Umsätze und Erträge, sondern um bezahlbaren Wohnraum für Einkommensschwache, erklärte wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff: „Das ist der Grund, warum es die wbg gibt.“

Zu Jahresbeginn hatte die Gesellschaft 17 900 Mietwohnungen im Bestand, damit ist etwa jedes zehnte Mietobjekt in Nürnberg der wbg zuzurechnen. Die Durchschnittsmiete aller wbg-eigenen Wohnungen stieg pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat leicht auf 5,47 Euro und liegt deutlich unter dem Mittelwert des aktuellen Nürnberger Mietenspiegels von 6,42 Euro. Damit werde dämpfend auf die lokale Mietpreisentwicklung eingewirkt, sagte Thyroff. Denn angesichts der „verrückten“ Finanzmärkte und des Niedrigzinsniveaus zahlten Privatkunden fast jeden Preis für eine eigene Immobilie, das treibe auch den Mietpreis hoch. Die wbg selbst hat Schwierigkeiten, sich passende Grundstücke zu sichern. Zudem stiegen die Preise für Bauarbeiten und Material, was auch die notwendigen Sanierungen und Modernisierungen verteuert.

Richtlinie für das Engagement der wbg ist nach eigenen Angaben „das Nachhaltigkeitsdreieck mit sozialen, ökonomischen und ökologischen Zielstellungen“. Diese konkurrierenden Ziele müssten permanent neu austariert werden. Energetische Auflagen und ökologische Ausgleichsflächen verteuern Bauprojekte, in Summe dürfen diese Kosten inklusive Grundstück aber nicht den Quadratmeterpreis von 350 Euro übersteigen. Sonst können keine Sozialwohnungen gebaut werden, die mittlerweile als geförderter Wohnungsbau bezeichnet werden. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau von 58 Wohnungen begonnen, die Investitionen hierfür beliefen sich auf sich insgesamt 13 Mio. Euro. In den nächsten Jahren wolle die wbg jährlich sogar jeweils 45 Mio. Euro in Neubauten investieren, kündigte der technische Geschäftsführer Ralf Schekira an.

Im vergangenen Jahr stieg die Bilanzsumme der Gruppe leicht auf rund 510,4 Mio. Euro, das Eigenkapital wurde überproportional auf über 164 Mio. Euro erhöht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern entspreche mit 20,7 Mio. Euro den Planungen. Zur Gruppe gehören die Tochtergesellschaften NAG-Nürnberger Aufbaugesellschaft, die FWG-Fränkische Wohnungsbaugesellschaft sowie die Norima Immobilien Dienstleistungen, die alle einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaftet haben. Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten wuchs um 15 auf 246 (davon zehn Auszubildende).

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2013, Seite 108

 
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