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Wurzelsepp

Händler des Jahres

Das Nürnberger Kräuterhaus Wurzelsepp OHG ist mit seiner Gastrotochter W2tea GmbH vom mittelfränkischen Handelsverband (HBE) zum „Unternehmen des Jahres“ gekürt worden.

Das Unternehmen zeichnet sich laut Jury-Entscheidung durch „Kreation und Perfektion“ aus und gelte als „Geschmacks-Scout“ für künftige Trends. Der 1933 als Kräuter- und Sämereienhandel gegründete Wurzelsepp gehöre zu den führenden Tee- und Gewürzgeschäften in Mittelfranken, so der HBE-Bezirksvorsitzende Jürgen Horst Dörfler.

Das Sortiment 400 umfasst verschiedene Gewürze aus der ganzen Welt sowie 350 Teesorten. Bei Bedarf werden Kräutertees nach Arzt-Rezept individuell gemischt. Für Gewürze und Tees wurden eigene Gewürzdosen kreiert, die wiederverwendbar, lebensmittelecht und stapelbar seien, wie Wurzelsepp-Geschäftsführer Phillip Rank erklärte. Der 39-Jährige führt seit 2008 die Geschäfte gemeinsam mit seinem älteren Bruder und seiner Mutter.

Verkaufsmöglichkeiten

Ergänzend zum stationären Geschäft wurde ein Online-Shop aufgebaut, der mittlerweile zehn Prozent zum Umsatz beiträgt. Die Kunden kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus der Schweiz, aus Norditalien und den USA. Zusätzlich wurde in diesem Jahr das Café W2 in der Plobenhofstraße, einen Steinwurf vom Stammsitz entfernt, eröffnet.

Als Besonderheit werden über 100 offene Tees angeboten, ergänzt durch Patisseriewaren. Rank hat bereits eine wechselseitige Befruchtung festgestellt: Kunden aus dem Geschäft werden ins W2 zum Probieren geschickt, W2-Gäste zum Einkauf in die umgekehrte Richtung.

Ende November wurde das W2 von einer Lounge in eine Après-Ski-„GlühAlm“ umgewandelt mit grober Holzverschalung, Tiergeweihen und Skiern an der Wand. Zahlreiche Unternehmen haben diese ungewöhnliche „Location“ bereits für Veranstaltungen gebucht.

Außerdem ist W2 mit drei Ständen auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt sowie mit einer Bude auf dem Kölner Weihnachtsmarkt vertreten. Wurzelsepp und W2 beschäftigen insgesamt 40 Mitarbeiter, zur Weihnachtszeit kommen noch einmal 80 Studenten hinzu. Für das nächste Jahr ist ein erster Wurzelsepp-Franchise-Betrieb geplant, möglichweise in München oder Frankfurt.

Wachstumsprognose

HBE-Bezirksvorsitzender Dörfler gab anlässlich der Preisverleihung auch eine Einschätzung zur Lage des mittelfränkischen Einzelhandels ab: Für das Weihnachtsgeschäft, in dem die Geschäfte 20 bis 30 Prozent ihres Jahresumsatzes erzielen, prognostiziert er ein Wachstum von 1,5 Prozent und Einnahmen von 1,9 Mrd. Euro.Fast zwei Drittel der Einnahmen werden auf die Städte Nürnberg, Erlangen und Fürth entfallen. Die umliegenden Städte und Gemeinden könnten angesichts der Sogkraft des Städtedreiecks unter dem Strich als Verlierer abschneiden, so Dörfler. In Mittelfranken werde voraussichtlich jedes zehnte Geschenk im Internet gekauft. Davon würden auch immer mehr stationäre Händler profitieren, die wie Wurzelsepp zusätzlich einen eigenen Online-Shop aufbauen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2013, Seite 67

 
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