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Hörluchs

Hörgerät und Lärmschutz in einem

Nicht in der viel zitierten Garage, sondern im Keller eines Bauernhauses in Hersbruck tüftelte Thomas Meyer an seiner Innovation: Einem System, das Hörgerät und Lärmschutz kombiniert.

Er wollte mit dieser Technologie Menschen unterstützen, die wegen des Gebrauchs von Hörgeräten bislang nicht an lärmintensiven Arbeitsplätzen tätig werden konnten. Meyer arbeitete vier Jahre lang an einem Duo-Hörsystem, um schließlich 2011 durch das Institut für Arbeitsschutz die einzige Zulassung dieser Art weltweit zu erhalten.

Die Herausforderung bei der Entwicklung: An einem Lärmarbeitsplatz wird lauter geredet, oft auch geschrien. Das Hörgerät muss gleichzeitig die Sprache verständlich halten und den Lärmpegel am Trommelfell auf unter 85 Dezibel senken. Möglich wurde dies durch eine speziell für diesen Fall zugeschnittene Programmierung des Hörgeräts sowie eine passende Otoplastik für Ohrmuschel und Gehörgang, die diese komplett abdichtet.

Heute sind 18 Mitarbeiter für die Hörluchs Gehörschutzsysteme GmbH & Co. KG in Hersbruck tätig, die jährlich rund 45 000 individuelle Gehörschutzsysteme zum großen Teil in Handarbeit fertigen. Meyer führt das Unternehmen gemeinsam mit Norbert Deinhard, mit dem er zudem fünf Hörgeräte-Fachgeschäfte in Nürnberg und im Nürnberger Land betreibt.

Für ihre Innovation wurden Meyer und Deinhard mit dem diesjährigen Innovationspreis der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken ausgezeichnet. Sie nahmen den Preis beim Wirtschaftstag des Genossenschaftsverbandes entgegen, zu dem rund tausend mittelständische Unternehmer nach Erlangen gekommen waren. Kurz darauf wurde der Erfolg ihrer Arbeit durch eine weitere Auszeichnung bestätigt: Gegen 200 Mitbewerber setzte sich das Hörluchs-Gehörschutzsystem beim Deutschen Arbeitsschutzpreis durch, der vom Bundesarbeitsministerium ausgelobt worden war.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2013, Seite 70

 
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