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Umweltmanagement

"Emas" macht effizient

Unternehmen, die ein Umweltmanagement-System einrichten, können Umweltfreundlichkeit und Ressourceneffizienz deutlich verbessern. Eines dieser Systeme ist das das Eco-Management and Audit Scheme („Emas“), das 1993 von den Europäischen Gemeinschaften als „Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung“ entwickelt wurde.

Alle Unternehmen, die „Emas“ gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 anwenden, werden in einem Register geführt, das bei den IHKs und den Handwerkskammern angesiedelt ist und das unter www.emas-register.de eingesehen werden kann. Seit 1. Januar 2014 führt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch das Register für die „Emas“-Unternehmen in Oberfranken. Knapp 1 300 Betriebe in Deutschland haben bisher ein solches Umweltmanagement eingeführt, davon rund 250 mit Sitz in Bayern. Mittel- und Oberfranken liegen mit über 40 registrierten Unternehmen und Institutionen an über 90 Standorten über dem Bundesdurchschnitt.

Nach anfänglich starkem Anstieg der „Emas“-Betriebe war seit einigen Jahren ein Rückgang zu beobachten. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe entschieden sich stattdessen für die Norm ISO 14001 oder andere Systeme. Als Gründe nannten sie u.a., dass „Emas“ zu aufwändig und zu kostenintensiv sei. Zudem wird der Validierungszyklus von einem Jahr vielfach als zu kurz empfunden. Seit einem Jahr ist der Abwärtstrend jedoch gestoppt und Unternehmen und Institutionen zeigen wieder verstärktes Interesse an „Emas“. Mit dazu beigetragen hat die Tatsache, dass energieintensiven produzierenden Unternehmen der Spitzenausgleich gemäß §55 Energiesteuergesetz und §10 Stromsteuergesetz nur noch dann gewährt wird, wenn sie ein Energiemanagement-System aufbauen. Neben dem bekannten System ISO 50001 ist „Emas“ als Grundvoraussetzung für diese finanzielle Erleichterung ebenfalls zulässig. Ein weiterer Vorteil ist, dass nach der aktuell gültigen Emas-III-Verordnung Unternehmen und deren Standorte auch weltweit validiert und eingetragen werden können. Genutzt hat dies z.B. der Wälzlagerhersteller und Automobilzulieferer Schaeffler in Herzogenaurach für Produktionsstandorte in China, Südkorea und Südafrika.

Bei der praktischen Umsetzung unterstützt der Leitfaden „Emas – Das Umweltmanagementsystem der EU in der Praxis“, der vom Bayerischen Umweltministerium sowie den bayerischen IHKs und Handwerkskammern herausgegeben wurde. Darin sind die wichtigsten Elemente und Schritte beschrieben, die eine Organisation unternehmen muss, wenn sie an „Emas“ teilnehmen will. Der Leitfaden steht unter www.ihk-nuernberg.de/emas zum Download bereit und kann als Printversion kostenlos bei der IHK bezogen werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2014, Seite 20

 
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