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Schub für die Innovation

Veranstatung: Nordbayern-Initiative

Nordbayern Dialog 2015 © Kurt Fuchs

Die Bayerische Staatsregierung setzt einen Schwerpunkt auf die Förderung Nordbayerns, vor allem bei Forschung und Entwicklung.

Knapp ein Jahr nach dem Start der „Nordbayern-Initiative“ hat die Bayerische Staatsregierung vor rund 300 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Nürnberg ConventionCenter des Messezentrums eine positive Zwischenbilanz gezogen. Zu diesem „Nordbayern-Dialog“ waren vier Kabinettsmitglieder angereist: Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Finanzminister Dr. Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Die Ministerriege teilte sich das Podium mit den Präsidenten der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern aus Nürnberg, Würzburg-Schweinfurt und Aschaffenburg.

Im August 2014 hatte die Staatsregierung angekündigt, als Säule ihrer „Heimatstrategie“ die wirtschaftliche Entwicklung im nordbayerischen Raum bis 2018 mit rund 600 Mio. Euro anzuschieben. Ein Schwerpunkt dieser „Nordbayern-Initiative“ ist die Stärkung der Innovationskraft: In den drei fränkischen Regierungsbezirken und in der nördlichen Oberpfalz soll ein Technologienetzwerk gefördert werden. 56 Einzelprojekte sollen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Standorts Nordbayern sicherstellen, betonte Ilse Aigner bei der Eröffnung der Regionalkonferenz. Die Ministerin wies darauf hin, dass Bayern insgesamt in puncto Wirtschaftskraft und Beschäftigung im bundesweiten Vergleich bestens abschneide. Dennoch seien im Norden des Freistaats die Auswirkungen des demografischen Wandels und des Strukturwandels zu spüren. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, biete die Staatsregierung einen „permanenten Flankenschutz“ im Rahmen der „Heimatstrategie“.

Diese „Heimatstrategie“ erfordere maßgeschneiderte Konzepte für einzelne Regionen, wie Söder betonte. Zugleich appellierte der Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat an das Selbstbewusstsein der Nordbayern: „Wir sind nicht der Rand Bayerns, sondern die Mitte Europas.“ Innen- und Bauminister Joachim Herrmann wies auf die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur hin, die Qualität des Schienen- und Straßennetzes sei ein wesentlicher Standortfaktor.

Das Fördervolumen der Nordbayern-Initiative für Mittelfranken beläuft sich auf rund 134 Mio. Euro. „Diese Mittel schaffen zielgerichtet Wachstum und Innovation“, erklärte Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Bei der Auswahl der 15 Projekte stand das Zusammenspiel von Forschung und Anwendung im Mittelpunkt. Hier setze die Nordbayern-Initiative weitere wichtige Impulse, um die Arbeit der hervorragenden Forschungseinrichtungen vor Ort zu unterstützen, so der IHK-Präsident.

Beispielhaft nannte er das Max-Planck-Centrum für Physik und Medizin in Erlangen, das Grundlagenforschung für die Medizintechnik mit gleichzeitiger Anwendungsorientierung betreibt. Mit dem „Nuremberg Center of Technology“ (NCT) sei ein Nukleus geschaffen worden für die Zusammenarbeit der Hochschulen untereinander und mit anderen Forschungseinrichtungen. Auch das „Zentrum Digitale Produktion.Bayern“ mit Hauptstandort Nürnberg sei eines der zentralen Projekte der Nordbayern-Initiative. Es handele sich um Pionierarbeit, die eine Lücke in der Forschungslandschaft schließe.

Ein Projekt mit Signalwirkung ist auch der Ausbau des Integrierten Studien- und Technologiezentrums „Nachhaltigkeit – Schwerpunkt Bauwesen“ in Feuchtwangen. Das Regionalisierungskonzept der Hochschule Ansbach, das neben Feuchtwangen auch Rothenburg o.d.T., Weißenburg und Herrieden umfasst, gilt als wichtiger Beitrag zur Stärkung Westmittelfrankens. Kultusminister Spaenle unterstrich die Bedeutung wohnortnaher Hochschulstandorte: „Die berufsbegleitende akademische Weiterbildung ist ein wichtiges Angebot, um qualifizierte Fachkräfte in der Region zu halten.“

IHK-Präsident von Vopelius skizzierte zum Abschluss des Nordbayern-Dialogs die wesentlichen Themenfelder, in denen er weitere Potenziale für die Region Mittelfranken sieht: Ausbau der Kompetenzen in der Energietechnik, um die Energiewende aktiv mitzugestalten, sowie Digitalisierung und Stärkung der Wissenschaftslandschaft. Seine Botschaft nach München: „Man freut sich über die Bescherung, schreibt aber schon am nächsten Wunschzettel.“ Darauf stand auch die Verstetigung der Förderung für den Energie Campus Nürnberg (EnCN). Zumindest dieser Wunsch ging bereits in Erfüllung: Die Staatsregierung hat beschlossen, 20 Mio. Euro für die zweite Förderphase ab 2017 bereitzustellen.

Autor/in: 

aw.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2015, Seite 48

 
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