Der Versicherungskonzern Allianz Deutschland AG will seine Dienstleistungen in Franken weiter digitalisieren. Dazu befindet sich aktuell das Konzept „digitale Agentur“ in der Pilotphase, das komplett durchgängig digitale Prozesse beinhaltet – inklusive rechtssicherem Abschluss mit digitaler Unterschrift und Archivierung. Voraussichtlich im Sommer werde das Konzept flächendeckend eingeführt, so Erich Rochlitz, Direktor der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG Vertriebsregion Nürnberg.
Interessenten sollen dann bei der Suche über das Internet direkt an einen Fachmann in der Nähe weitergeleitet werden. Auf dessen Homepage finden sie Informationen zu Risiken, können ihr persönliches Schutzbedürfnis klassifizieren und bekommen die entsprechenden Policen vorgeschlagen. Der Nutzer am Bildschirm kann ein Telefonat oder eine Videokonferenz anfordern. Der Start des Projekts soll jedoch keine Abkehr von der persönlichen Beratung durch die Kundenbetreuer und den fast 400 eigenständigen Allianz-Agenturen in Franken, mit 32 Vertretern in Nürnberg, sein.
Das Jahr 2016 sei in allen drei Sparten, der Lebens-, Sach- und Krankenversicherung, gut gestartet, so Rochlitz. Im vergangenen Jahr waren die Beitragseinnahmen in Franken um über fünf Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zurückgegangen. Während sich die Sparten Sach- und Krankenversicherung leicht positiv entwickelten, lag die Lebensversicherung deutlich im Minus. Rochlitz erklärt dies mit Sondereffekten im Jahr zuvor, als viele Kunden angesichts der Zinsflaute mit Einmalzahlungen ihr Geld zur Vorsorge angelegt hatten.
Zum Jahreswechsel beschäftigte die Allianz 832 Mitarbeiter in Franken, davon 580 in Nürnberg. 20 neue Mitarbeiter wurden in der Kundenbetreuung eingestellt, weitere Einstellungen sind geplant. Die bisher fünf Geschäftsstellen in Franken wurden auf drei – je eine pro Regierungsbezirk – reduziert sowie Verwaltungsaufgaben gebündelt und die entsprechenden Stellen ohne Kündigungen gestrichen.
