Die Corona-Pandemie hat bei dem Ansbacher Kunststofftechnik-Unternehmen Oechsler AG deutliche Spuren hinterlassen.
Der Konzernumsatz ging vor allem aufgrund des Nachfrageeinbruchs in der weltweiten Automobilindustrie um 21 Prozent auf rund 378 Mio. Euro zurück, wie das Unternehmen bekanntgab. Das Geschäftsfeld Automotive war dementsprechend von einem Umsatzrückgang um fast 22 Prozent auf rund 234 Mio. betroffen. In gleichem Umfang war auch das Geschäft im Bereich Innovative Solutions rückläufig, der die kunststoffbasierte 3D-Druck-Produktion umfasst. Er setzte nur noch rund 128 Mio. Euro um. Grund dafür seien vor allem Einmaleffekte aufgrund der Neuausrichtung der Zusammenarbeit mit Adidas. Neue Produktpartnerschaften hätten diese Entwicklung im vergangenen Jahr noch nicht kompensieren können. Der Bereich Healthcare konnte dagegen seinen Umsatz um rund 17 Prozent auf über 16 Mio. Euro steigern. Hier habe Oechsler von der steigenden Nachfrage nach komplexen Baugruppen und Einzelkomponenten profitiert, die u. a. bei Inhalier- und Blutzuckermessgeräten sowie medizintechnischen Geräten mit integrierten Displays verwendet werden.
Die Oechsler-Gruppe ist an drei deutschen und weltweit sieben Produktionsstandorten aktiv. Die Zahl der Beschäftigten hat sich bis Ende letzten Jahres um 300 auf 3 000 verringert. Auch bei den Investitionen zog das Ansbacher Unternehmen 2020 die Bremse, mit knapp über 19 Mio. Euro waren es rund 74 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Für das laufende Jahr sind Investitionen von rund 40 Mio. Euro geplant, zudem rechnet der Konzern noch nicht mit einer Rückkehr zum Umsatzniveau aus der Zeit vor Corona. Neben der Pandemie liege dies auch an der anhaltenden Unterversorgung mit Halbleitern sowie anderen Rohstoffen und Vorprodukten, die immer wieder zu längeren Produktionsstillständen in der Automobilindustrie führen, von denen dann wiederum Oechsler betroffen sei.
