Die Emil Kiessling GmbH in Georgensgmünd hat im vergangenen Geschäftsjahr einen deutlichen Umsatzzuwachs erzielt. Wie der Kosmetikhersteller bekannt gab, stieg dieser auf 127 Mio. Euro. Uneingeschränkte Zufriedenheit herrscht dennoch nicht: „Wenngleich sich die 380 Mitarbeitenden über die Zuwächse in allen Produktkategorien sehr freuen, so lässt das Ergebnis zu wünschen übrig“, erklärte Geschäftsführerin Martina Reichardt-Demirtas. Das Unternehmen hat sich auf Kosmetik-Eigenmarken spezialisiert und beliefert internationale Anbieter wie Drogeriemärkte, Discounter und den Lebensmittelhandel mit Haar- und Körperpflegeprodukten sowie Haarfarben und Naturkosmetik.
Die kurzfristigen deutlichen Preissteigerungen bei Rohstoffen, Verpackungen, Logistik und Personal im Vorjahr hätten nicht an die Abnehmer weitergereicht werden können, so die Firmenchefin. Belastend hätten sich während der Pandemie auch die unterbrochenen Lieferketten ausgewirkt. Weitere Herausforderungen stellten für das Unternehmen der Lockdown in China dar, weil für die Herstellung von Kosmetikprodukten einige Grundstoffe teilweise nur aus Asien bezogen werden können, sowie die deutlich gestiegenen Frachtkosten für Container.
Für 2023 sei man aufgrund der außergewöhnlich hohen Auftragseingänge sehr zuversichtlich gewesen, allerdings machten dem Unternehmen die anhaltenden Engpässe bei den Rohstoffen zu schaffen. Geplante Produktionen müsse man den Eingangslieferungen der Materialien anpassen. Um die Warenversorgung für die Aufträge sicherzustellen, würden Großaufträge auf mehrere kleinere Chargen verteilt. Nachdem im letzten Jahr neue Mischanlagen in Betrieb gegangen waren, hatte der Kosmetikhersteller die mit Robotertechnik ausgestatteten Produktionslinien den größer werdenden Mengen angepasst. In den letzten drei Jahren hat der Betrieb einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, weitere technische Maßnahmen seien bereits in der Umsetzung.
