IHK-Information: "Forschung | Innovation | Technologie" – 02 | 2025

Mit der aktuellen Ausgabe unserer IHK-Information „Forschung | Innovation | Technologie“ möchten wir Ihnen erneut spannende Entwicklungen und praxisnahe Impulse aus den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation vorstellen.
Wir haben für Sie ausgewählte Nachrichten und Förderinformationen aus der Metropolregion Nürnberg, aus Deutschland und Europa | International zusammengestellt – kompakt aufbereitet für Ihren unternehmerischen Alltag.
Auch unsere Veranstaltungsübersicht bietet wieder viele Gelegenheiten zum Austausch und zur fachlichen Weiterentwicklung.
Bleiben Sie gut informiert!
Wissenswertes aus der METROPOLREGION
METROPOLREGIONNächste Zwischennutzung im Kaufhof: Technische Universität Nürnberg bringt Bildung und Forschung in die Innenstadt
Der nächste Schritt für die weitere Zwischennutzung des ehemaligen Kaufhofgebäudes ist getan. Oberbürgermeister Marcus König und Daniela Bender, stellvertretende Leiterin der Regionalvertretung Mittelfranken der Immobilien Freistaat Bayern, haben am 26. Mai 2025, im Beisein von Wirtschafts und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier sowie Prof. Dr. Michael Huth, Gründungspräsident der Technischen Universität Nürnberg, den entsprechenden Mietvertrag für die Ladenfläche an der Ecke Pfannenschmiedsgasse / An der Mauthalle im KaufhofGebäude unterzeichnet.
Die Technische Universität Nürnberg (UTN) wird ab Sommer 2025 mit einer öffentlich zugänglichen Ausstellungsfläche, der UTN Science Lounge, im Erdgeschoss des Gebäudes vertreten sein. Damit schafft die UTN eine zentrale Anlaufstelle in der Nürnberger Innenstadt, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft fördert und die Universität als Teil des öffentlichen Lebens erlebbar macht. Ziel ist es, interessierten Bürgerinnen und Bürgern durch interaktive Informationsangebote einen Einblick in den Aufbau der Universität sowie in die Bereiche Forschung, Lehre und Transfer zu geben. Die UTN Science Lounge ist nicht nur ein Fenster in die Welt der Wissenschaft, sondern auch ein Ort des Austauschs, der die Themen Wissenschaft und Bildung mitten in der Stadt sichtbar macht.
Über die Technische Universität Nürnberg
Die UTN wurde am 1. Januar 2021 gegründet. Sie ist die erste Neugründung einer staatlichen Universität in Bayern seit 1978. Mit einem konsequenten interdisziplinären Ansatz, einem innovativen Fächerspektrum, neuen Lehrmethoden und einer zukunftsweisenden Organisationsstruktur soll sie Modellcharakter in der Hochschullandschaft Bayerns haben. Das fachliche Profil der UTN soll in den Zukunftsfeldern der Technikwissenschaften liegen. Darüber hinaus wird man Studiengänge der Natur, Sozial und Geisteswissenschaften anbieten. Im Endausbau werden rund 6 000 junge Menschen auf dem urbanen und vernetzten Campus im Stadtteil Lichtenreuth im Nürnberger Süden studieren, der Lernen, Lehren und Leben miteinander verbindet. Mit der neuen Science Lounge in der Innenstadt ist die UTN nun erstmals auch im Zentrum Nürnbergs präsent.
Aktuelle Informationen zum KaufhofGebäude unter: nuernberg.de/internet/stadtportal/kaufhof.html
Quelle: Stadt Nürnberg
IHK-Ansprechpartnerin
Dr. Elfriede Eberl
Siemens Healthineers eröffnet modernisierte CT-Fertigung in Forchheim
Mit der Wiedereröffnung der hochmodernen CT-Fertigung am Siemens Healthineers Standort Forchheim setzt der Weltmarktführer nicht nur ein technisches, sondern auch ein wirtschaftliches Ausrufezeichen für unsere Region – pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des ersten Computertomographen von Siemens.
Investition in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Forchheim
In den vergangenen drei Jahren investierte Siemens Healthineers rund 50 Millionen Euro in die umfassende Modernisierung der bestehenden Produktionshalle an der Siemensstraße. Das Ergebnis ist ein wegweisendes Fertigungskonzept mit:
- 6.700 m² Produktionsfläche, 2.900 m² Bürofläche und 800 m² Entwicklungsbereich
- 200 Mitarbeitenden in der Fertigung und 85 im Logistikbereich; insgesamt 1.500 Mitarbeitenden im Bereich CT
- Digitalisierten Prozessen und Pilotprojekt für autonome Logistik
- Nachhaltiger Gebäudetechnik inklusive LED-Beleuchtung und geplanter PV-Anlage
Mehr Kapazität, mehr Flexibilität – für eine gesündere Welt
Durch die Umstrukturierung kann die Produktionskapazität nun auf bis zu 100 % gesteigert werden – ein entscheidender Schritt, um der weltweit wachsenden Nachfrage nach bildgebender Diagnostik gerecht zu werden. Die Fertigung ist so konzipiert, dass sie individuell auf Kundenwünsche eingehen kann – vom mobilen CT-Gerät bis hin zu photonenzählenden Geräten, der neusten Generation von Siemens-Computertomographen, die deutlich präziser als herkömmliche Geräte sind und die Strahlendosis für Patienten weiter reduzieren. Zusätzlich wurde in einem Pilotprojekt ein faherloses Transportsystem entwickelt, um die tonnenschweren CT-Geräte durch die 6700 Quadratmeter große Produktionshalle zu bewegen.
Forchheim als globales Kompetenzzentrum
Neben der Produktion von CT-Systemen sind in Forchheim auch die Entwicklung, Logistik und Systemintegration zentral angesiedelt. Kurze Wege, hohe Prozesssicherheit und ein regionales Zuliefernetzwerk machen den Standort besonders effizient – und stärken die medizinische Innovationskraft „Made in Oberfranken“. Die Investition sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern unterstreicht die Bedeutung unserer Region als international sichtbares Zentrum für Medizintechnologie.
Quelle: Stadt Forchheim
IHK-Ansprechpartnerin
Elfriede Eberl
Erlangen: Startschuss für TOP-KI-Rechner an der FAU
Am Nationalen Hochleistungsrechnen-Zentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (NHR@FAU) wurde ein bedeutender Meilenstein beim Ausbau der bayerischen KI-Rechnerinfrastruktur erreicht: Die ersten 384 Hochleistungs-Grafikkarten (GPUs) des Typs NVIDIA H200 wurden installiert. Sie bilden das Fundament für die Entwicklung eines bayerischen Basismodells für künstliche Intelligenz (KI). Die Maßnahme ist Teil einer übergeordneten Initiative des Freistaats Bayern zum Aufbau zukunftsfähiger Rechenkapazitäten an Hochschulen. Neben den für das Basismodell reservierten GPUs verfügt der neue Supercomputer mit dem Namen „Helma“ über 200 weitere GPUs, die im Rahmen des Programms „BayernKI für die Wissenschaft“ beschafft wurden. Diese zusätzlichen Kapazitäten stehen allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an bayerischen Hochschulen über ein unkompliziertes Zugangsverfahren zur Verfügung. Finanziert wurde die Ausstattung aus Mitteln des Landeshaushalts. Mit dem Ausbau verfolgt die Bayerische Staatsregierung das Ziel, eine moderne und leistungsstarke Infrastruktur für die Entwicklung und das Training von KI-Modellen zu schaffen. Neben dem Standort in Erlangen wird auch das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching in diese Investitionen einbezogen.
Die Friedrich-Alexander-Universität blickt auf eine lange Tradition in der KI-Forschung zurück. Seit über fünf Jahrzehnten wird dort auf diesem Gebiet gearbeitet, aktuell sind rund 80 Professuren in entsprechenden Forschungsfeldern aktiv – etwa in der Medizintechnik am bayerischen KI-Gesundheitsknoten. Mit dem neuen Hochleistungsrechner erhalten Forschende ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verfügung, das den Anschluss an die internationale Spitzenforschung sichert. Schon die erste Ausbaustufe von „Helma“ rangierte weltweit unter den Top 100 Supercomputern. Durch den nun abgeschlossenen Ausbau, der vollständig vom Freistaat Bayern finanziert wurde, verdoppeln sich die Rechenkapazitäten erneut – ein klarer Impuls für den Wissenschaftsstandort Bayern im Bereich künstliche Intelligenz.
Quelle: FAU
IHK-Ansprechpartner
Ronald Künneth
Das Impact Ranking von Times Higher Education (THE) bestätigt erneut die Innovationsstärke der FAU
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat ihre Position als eine der innovationsstärksten Universitäten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit verteidigt. Auch ihre Beiträge zu nachhaltigem Konsum sowie bezahlbarer und sauberer Energie bescheren der FAU international Spitzenwerte. Das ist das Ergebnis des „Impact Ranking“ des britischen Bildungsmagazins Times Higher Education (THE). Das Ranking bewertet, wie Universitäten auf der ganzen Welt zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen beitragen.
International in Sachen Innovation führend
Wie auch in den vergangenen Jahren gehört die FAU wieder mit voller Punktzahl zur Gruppe der Erstplatzierten beim Nachhaltigkeitsziel „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ (SDG 9) – national und international. Ausschlaggebend dafür sind starke Industriekooperationen, hohe Drittmittel und Patente, die auf FAU-Forschung basieren. Zum Erfolg der FAU tragen jedoch auch Initiativen bei, die Gründungen aus der Universität fördern – wie etwa die Digital Tech Academy, das Gründungsnetzwerk Existency, das Josephs, der Zollhof oder das FAU-Gründungsbüro. Weltweit erreichen nur elf der insgesamt 2526 gerankten Universitäten aus 130 Ländern diese Spitzenwertung, darunter fünf aus Deutschland.
Internationale Spitzenwertungen für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Energiekonzepte
Auch mit ihrem Beitrag zu zwei weiteren Nachhaltigkeitszielen gehört die FAU national wie international zur Spitzengruppe. Die herausragende Bewertung in der Kategorie „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (SDG 12) (international Rang 23, national Rang 1) erreicht die Universität mit ihrem Einsatz für die effiziente Nutzung von Ressourcen in Bereichen wie Lebensmittelkonsum, Abfallentsorgung, Abfallminimierung und Recycling (nachzulesen im Nachhaltigkeitsbericht der FAU www.green-office.fau.de/nachhaltigkeit/der-einfluss-der-fau-auf-die-sdgs/. Wichtige Forschungsergebnisse im FAU Profilzentrum „Solar“, ein überzeugendes Klimaschutzkonzept und erfolgreiche Wissenschaftskommunikation rund um Energiefragen („Frag den Experten – Lösungen für die Energiezukunft“ sowie „FAU Insights“) bringen der Universität exzellente Resultate in der Kategorie „Bezahlbare und saubere Energie“ (SDG 7) (international Rang 55, national Rang 1)
Deutschlandweit erfolgreich mit Gesundheitsförderung, übergreifenden Bildungsangeboten und regionalem Engagement
Darüber hinaus darf sich die FAU über Top-Bewertungen im deutschlandweiten Vergleich bei den Nachhaltigkeitszielen „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3 – Rang 2 national), „Hochwertige Bildung“ (SDG 4 – Rang 5 national) und „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11 – Rang 5 national) freuen. Für „Gesundheit und Wohlergehen“ der FAU-Angehörigen hat die Universität unter anderem mit „FAU Gesund“ ein umfassendes Angebot aufgelegt, um körperliches und psychisches Wohlergehen zu fördern, sowie das Programm „BIG“ (Bewegungsförderung bei Frauen in schwierigen Lebenslagen), das bereits 2005 am Department für Sportwissenschaften und Sport entwickelt wurde und seitdem an verschiedenen Standorten weitergeführt wird.
Um den Transfer von Wissen aus der Universität in die breite Öffentlichkeit geht es beim Nachhaltigkeitsziel „Hochwertiger Bildung“ (SDG 4). So bietet die FAU Veranstaltungsreihen wie „#FAUwissenwollen“, bei denen Wissenschaftler/-innen aktuelle Ergebnisse aus der Forschung interessierten Laien vorstellen. Mit der FAU-Academy hat die Universität ein wichtiges Angebot zur beruflichen Weiterbildung geschaffen.
Mit ihrer starken regionalen Vernetzung punktet die FAU beim Nachhaltigkeitsziel „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11). Angebote wie die Universitätsbibliothek, Konzerte der Universitätsmusik, der Botanische Garten und der Aromagarten, prägen das Stadtbild von Erlangen. Weit in die Region hinein wirkt die FAU zum Beispiel mit den Universitätstagen in Ansbach, Amberg, Herzogenaurach und Forchheim.
Über das THE Impact Ranking
Analog zu den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht beleuchtet das THE Impact Ranking Kriterien, wie Forschung, verantwortungsvolle Hochschulführung, Wissens- und Technologietransfer sowie Lehre, mit denen sich Universitäten weltweit bewerten und vergleichen lassen. Den Universitäten ist es dabei freigestellt, für welche Bereiche sie sich bewerben. Für das THE Impact Ranking 2025 wurden 2526 Universitäten aus 130 Ländern gerankt. Die FAU stellte sich für das aktuelle Ranking dem Wettbewerb für die Nachhaltigkeitsziele „Gesundheit und Wohlergehen“, „Hochwertige Bildung“, „Bezahlbare und saubere Energie“, „Industrie, Innovation und Infrastruktur“, „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“.
Quelle: FAU
IHK-Ansprechpartnerin:
Dr. Elfriede Eberl
Erlangen: Gründungspreis m4 Award geht an FAU-Forschungsteam für das Projekt iLivE
Der Gründungspreis m4 Award geht in diesem Jahr an das Team um Mediziner PD Dr. Dr. Peter Dietrich, der am Institut für Biochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und an der Medizinischen Klinik 1 am Uniklinikum Erlangen forscht. Das Team erhält 500.000 Euro für sein Projekt iLivE zur Entwicklung einer RNAi Therapie, mit der Lebermetastasen behandelt werden können.
Das Projekt iLivE
Lebermetastasen zählen zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen – fast jede Krebsart zeigt eine auffällige Tendenz, in der Leber sekundäre Tumorherde zu bilden. Warum das so ist, war bislang weitgehend unklar. Im Rahmen von iLivE konnte das Team um Peter Dietrich nun ein von Leberzellen produziertes Schlüsselmolekül identifizieren, das Tumorzellen gezielt anlockt und ihre Ansiedlung sowie das Wachstum in der Leber fördert.
Auf dieser Basis entwickelte iLivE ein neuartiges Therapiekonzept: Anstatt die Tumorzellen direkt zu attackieren, schaltet es das Schlüsselmolekül mithilfe von RNA-Interferenz (RNAi) gezielt in der Leber aus. So verhindern wir die Ausbildung einer pro-metastatischen Nische – ein innovativer Ansatz, der das Tumorumfeld ins Zentrum der Therapie rückt. Lt. Dr. Laura Wormser hat die Methode das Potenzial, die klinische Behandlung von Lebermetastasen grundlegend zu verändern. RNAi-Medikamente können nebenwirkungsarm mit einfachen Hautspritzen verabreicht werden, und deren Wirkung hält nach nur einmaliger Verabreichung oft viele Monate an. Das iLivE-Team kann nun die nächsten Schritte in Richtung Ausgründung und klinischer Entwicklung gehen.
Der Preis wird von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie vergeben. Der Award fördert die Weiterentwicklung und Validierung innovativer Projektideen mit dem Ziel, die Ausgründung gezielt vorzubereiten. In diesem Jahr wurden insgesamt fünf Teams ausgezeichnet, die sich unter 48 exzellenten Bewerbungen aus Forschungseinrichtungen ganz Bayerns durchsetzen konnten.
Quelle: FAU
IHK-Ansprechpartnerin:
Dr. Elfriede Eberl
Hochschule Ansbach erhält 2,9 Millionen Euro Förderung für innovatives Lehrprojekt
Die Hochschule Ansbach erhält im bundesweiten Programm „Lehrarchitektur:
Hochschule der Zukunft gestalten“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre rund
2,9 Millionen Euro Fördermittel. Mit dem Projekt „Scientific Teaching (SciTea)“
entwickelt sie neue Ansätze für forschungsorientiertes Lehren und Lernen, die
wissenschaftliches Arbeiten für Studierende verständlich, praxisnah und motivierend
vermitteln sollen.
Zentrales Element des Projekts ist ein interaktiver „Forschungsautomat“, der Studierende
schrittweise durch den wissenschaftlichen Arbeitsprozess begleitet – von der Ideenfindung
bis zur Auswertung. Der Automat besteht aus mehreren digitalen Stationen, an denen Inhalte
vermittelt und reflektiert werden können. Wie er genau aussieht und funktioniert, wird im
Laufe des Projekts gemeinsam mit Studierenden entwickelt. Gebaut wird der Prototyp im
sogenannten „Lego“-Labor von Prof. Dr.-Ing. Michael Walter. Studierende des
Masterstudiengangs Digital Learning (DL) gestalten Aussehen, Bedienung und das
didaktische Konzept des Automaten – also die Frage, wie wissenschaftliche Inhalte
möglichst anschaulich und interaktiv vermittelt werden können.
Zum Einsatz kommen dabei auch digitale Werkzeuge und KI-Tools, etwa zur Unterstützung
bei der Literaturrecherche, beim Formulieren von Forschungsfragen oder bei der
Datenanalyse. Alle Materialien, Inhalte und Baupläne werden am Ende offen zugänglich
gemacht, sodass auch andere Hochschulen davon profitieren können.
Lehrende profitieren im Rahmen von SciTea von Workshops und Trainings, in denen neue
didaktische Methoden und digitale Tools vorgestellt und praktisch erprobt werden.
Unterstützt wird das Projekt zusätzlich durch den mobilen Lernroboter „Temi“, der Lehrende
im Alltag entlasten und Studierende durch Aufgaben begleiten kann – etwa indem er
Feedback gibt, durch Räume navigiert oder Inhalte präsentiert.
Mit SciTea stärkt die Hochschule Ansbach ihr Profil als forschungsorientierte Hochschule für
angewandte Wissenschaften und geht neue Wege, um Lehren und Forschen noch enger
miteinander zu verzahnen. Projektleiterin ist Dr. Alexandra Sept.
Quelle: Hochschule Ansbach
IHK-Ansprechpartnerin
Dr. Elfriede Eberl
Oberpfälzer Alb Nord: Teststrecke für induktives Laden auf der A6 startet
Auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Nürnberg, wenige Minuten von der Rastanlage Oberpfälzer Alb Nord entfernt, wird künftig das induktive Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt getestet. Die Leitung des Projekts mit dem Namen E|MPOWER hat der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) inne. Die FAU-Forschenden wollen in Zusammenarbeit mit der Autobahn GmbH des Bundes, VIA IMC, Electreon, Risomat und der TH Nürnberg erforschen, wie sich die Elektrifizierung von Schwerlastverkehr auf diese Art technisch und wirtschaftlich integrieren lässt. Den Startschuss für die mehrere hundert Meter lange Probestrecke gaben am Freitagmittag der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume und der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann.
Durch das Projekt E|MPOWER unter Federführung der FAU Erlangen-Nürnberg wird das Laden direkt auf der A6 während der Fahrt für die ersten Testfahrzeuge möglich. Das induktive Laden kann ein echter Gamechanger für die E-Mobilität sein. Der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent.
Erste Fahrversuche in der zweiten Jahreshälfte
Die ersten Fahrversuche auf der frisch eingeweihten Teststrecke mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen sind ab der zweiten Jahreshälfte geplant. Untersuchungen wird die Effizient des Systems und wie sich Induktionsspulen effizient fertigen und automatisiert in die Straße einbauen lassen. Aktuell werden die notwendigen Spulen in den Straßenbelag integriert. Anschließende technische Tests sollen versichern, dass die Spulenkonfiguration korrekt installiert wurde.
Wie funktioniert dynamisches induktives Laden?
E|MPOWER strebt das kabellose Laden von E-Fahrzeugen beim Fahren und Parken an. Dafür werden Spulen im Straßenbelag installiert. Die Suche nach Ladesäulen würde somit obsolet, die Sorge, dass der Akku frühzeitig versagt, wäre Schnee von gestern. Als Alternative zu Wasserstoff-Autos oder solchen mit Megawattcharging-System, könnten E-Autos dank der Spulen im Straßenbelag stets mit ausreichend Energie versorgt werden. Konkret erzeugen die Spulen in der Straße ein Magnetfeld. Sobald dieses von einem Auto befahren wird, induziert das Magnetfeld eine Spannung in der im Fahrzeug verbauten Gegenspule. Anders als bei elektrifizierten Straßen mit Oberleitungen, kann diese Technologie unsichtbar in Verkehrsflächen integriert werden, so dass sowohl LKW als auch PKW davon profitieren. Die E|MPOWER-Technologie ist so konzipiert, dass sie ausschließlich mit speziell ausgerüsteten Fahrzeugen interagiert. Für alle anderen bleibt die Strecke passiv. Auch in ausgerüsteten Fahrzeugen sorgt eine entsprechende Abschirmung dafür, dass internationale Sicherheitsstandards für magnetische Felder eingehalten werden.
Anprechpartner: Prof. Dr. Florian Risch, Professor für Montagetechnologien elektrischer Energiespeicher am FAPS, FAU Erlangen-Nürnberg
Quelle: FAU
IHK-Ansprechpartner:
Dr. Ronald Künneth
Spardorf/Erlangen: Gold für Deutschlands Physik-Team beim Weltcup in Schweden
Große Ehre für fünf junge Forscher: Das deutsche Nationalteam holte beim renommierten International Young Physicists’ Tournament (IYPT) in Lund, Schweden, eine Goldmedaille. Unter 35 Ländern belegte Deutschland den dritten Platz – nur Singapur und China lagen knapp vorne.
Mit dabei waren:
Benjamin Graf (17), Hochfranken-Gymnasium Naila
Benedikt Baum (17), Hans-Thoma-Gymnasium Lörrach
Rusheel Sai Nuthalapati (16), Berlin International School
Maxim Rasch (17), Hans-Thoma-Gymnasium Lörrach
Alan Stranjak (18), Emil-von-Behring-Gymnasium Spardorf bei Erlangen
Eine Woche lang, vom 29. Juni bis 6. Juli, kämpften die fünf bei intensiven Physik-Duellen – den sogenannten „Fights“ – um Punkte, wissenschaftliche Anerkennung und die Finalteilnahme. Im IYPT treten Schüler und Schülerinnen in Dreiergruppen gegeneinander an. Die Jugendlichen hatten sich bereits im Frühjahr beim Bundeswettbewerb GYPT (German Young Physicists’ Tournament) für das Team qualifiziert – unter über 250 Bewerber:innen aus ganz Deutschland. Für das IYPT mussten sie zwölf von 17 vorgegebenen Physik-Aufgaben untersuchen, Experimente sowie Theorie dazu entwickeln und Lösungen präsentieren.
Ein Höhepunkt war Rusheels Vortrag zum „Spaghetti-Accelerator“: Er untersuchte, warum eine Spaghetti in einem gebogenen Rohr plötzlich zerbricht und Teile herausschleudert. Mit Hochgeschwindigkeitsaufnahmen und einem physikalischen Modell erklärte er die Ursache – elastische Verformung und plötzliche Energieumwandlung. Seine beeindruckende Analyse sicherte dem Team den Einzug ins Finale.Seine Arbeit überzeugte durch eine starke Verbindung von Experiment, Theorie und Alltagsphysik Jury wie Mitstreiter:innen.
Quelle: Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)
DPG-PM: https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2025/gold-fuer-deutschlands-physik-team-beim-weltcup-in-schweden
IHK-Ansprechpartnerin:
Elfriede Eberl
Burgfarrnbach: Bruder-Spielwaren freut sich über Preise
Das Familienunternehmen Bruder darf sich im Jubiläumsjahr über mehrere Auszeichnungen freuen. So gewann das Unternehmen gemeinsam mit der Agentur GDC Media & Design zwei German Brand Awards für das Jubiläumsprojekt „50 Jahre Bruder“. Prämiert wurde die Marke in den Kategorien Product Brand of the Year sowie Kids and Toys. Die Jury lobte insbesondere das stimmige Erscheinungsbild und den hochwertig animierten Jubiläumsclip im Stil eines Pixar-Films.
Zudem wurden zwei Bruder-Produkte – der Roadmax-Kipp-Lkw und der Scania-Abschlepp-Lkw – für die Top-10-Hitliste 2025 des Bundesverbands Spielwaren-Einzelhandel nominiert.
Auch beim Großen Preis des Mittelstands ist Bruder erfolgreich: Unter 4208 Bewerbern erreichte das Unternehmen die zweite Wettbewerbsrunde – die sogenannte Juryliste. In den Monaten September und Oktober werden die zwölf Regionaljurys sowie zwei Sonderjurys die Gewinner bekanntgeben.
Quelle: Fürther Nachrichten, 08.07.2025
IHK-Ansprechpartnerin:
Elfriede Eberl
Veranstaltungsübersicht
Veranstaltungsübersicht- Automation Valley Kooperationsforum "KI für produzierende KMU – Industrie in der Transformation"
17.07.2025, 14:00 – 17:00 Uhr, Technologietransferzentrum Nürnberger Land, Lauf a. d. Pegnitz - 19. IHK-Patentforum Nordbayern
11.09.2025, 13:00 – 17:15 Uhr, IHK Nürnberg für Mittelfranken - Kooperationskongress Medizintechnik 2025
23. & 24.09.2025, Tagungszentrum Onoldia, Ansbach - IHK-Webinar: Fit für NIS2 – EU Netz- und Informationsrichtlinie verstehen
16.10.2025, 10:00 – 12:00 Uhr, online - BIHK-Webinar: Zu wenig Zeit, zu viele Aufgaben? So finden Sie das passende KI-Werkzeug – oder bauen es selbst
28.10.2025, 10:00 – 11:30 Uhr, online - IHK-AnwenderClub "Digitale Produktion"
30.10.2025, 14:00 – 18:00 Uhr, Siemens, Erlangen
Weitere Veranstaltungen finden Sie hier.
Wissenswertes aus DEUTSCHLAND
DEUTSCHLANDEFI mahnt Tempo bei Vorhaben der Bundesregierung in der Forschungs- und Innovationspolitik an
Der Bericht fordert, die im Koalitionsvertrag geplante Forschungs- und Innovationspolitik rasch umzusetzen und ihr denselben Stellenwert wie konjunkturstabilisierenden Maßnahmen beizumessen. Das könne Unternehmen nicht nur aus der Rezession führen, sondern auch ihre internationale technologische Wettbewerbsfähigkeit stärken.
zum Download
Quelle: DIHK
IHK-Ansprechpartnerin
Viertschnellster Rechner der Welt steht in Jülich
Der Supercomputer „Jupiter“ im Forschungszentrum Jülich ist inzwischen der viertschnellste der Welt. In der am Dienstag veröffentlichten Top-500-Liste der leistungsstärksten Supercomputer belegen weiterhin drei Systeme aus den USA die Spitzenplätze – gefolgt von „Jupiter“ als schnellstem Rechner Deutschlands und Europas.
Mehr Infos unter Tagesschau
Quelle: Tagesschau
IHK-Ansprechpartner:
Richard Dürr
Industrieproduktion überraschend gestiegen
Die deutsche Industrie hat im Mai 2025 überraschend 1,2 Prozent mehr produziert als im Vormonat. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Auch im Jahresvergleich legte die Produktion um 1,0 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Besonders stark wuchsen Energie (+10,8 %), Pharma (+10 %) und die Autoindustrie (+4,9 %). Dagegen schwächelt der Bausektor weiter.
Laut Bundeswirtschaftsministerium setzt sich der seit Jahresbeginn beobachtete Aufwärtstrend trotz Unsicherheiten durch US-Zölle fort. Diese wurden im April zunächst erhöht, dann vorübergehend auf 10 % gesenkt. Die US-Regierung will bald über konkrete Sätze informieren.
Experten sehen in höheren staatlichen Investitionen und besseren Abschreibungsbedingungen Potenzial für eine Erholung bis Jahresende. Im Bausektor bleibt die Lage laut Experten trotz Zinssenkungen angespannt – unter anderem wegen hoher Materialkosten.
Quelle: Welt Bundesausgabe, 08.07.2025
IHK-Ansprechpartnerin:
Elfriede Eberl
Kabinett beschließt Bundeshaushaltsgesetz 2025
Die Bundesregierung hat den zweiten Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 sowie die Finanzplanungen bis 2029 verabschiedet. Damit sind Investitionen in Höhe von mehr als 115 Milliarden Euro für dieses Jahr vorgesehen – ein historisch hoher Wert. Die Bundesregierung will insbesondere in die Bereiche Mobilität, Digitalisierung, Klimaschutz, Innovation sowie Bildung und Forschung investieren. Der Deutsche Bundestag muss diesem Entwurf noch zustimmen und kann Änderungen vornehmen.
Mit
Quelle: Bundesministerium für Finanzen
RKW-Expertise belegt die positiven Effekte des ZIM auf die Forschungsaktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Unternehmen
Die Expertise des RKW Kompetenzzentrums zu den Wirkungen von ZIM-Projekten und ZIM-Netzwerken wurde veröffentlicht. Danach erzielten die Unternehmen bereits ein Jahr nach Projektende im Durchschnitt rund 158.000 Euro Umsatz, der auf das geförderte Projekt zurückzuführen ist. Für das Jahr 2024 rechneten die Unternehmen mit einer Erhöhung auf 201.000 Euro. Die Studie bestätigt die positiven Effekte der Projekte auf die Beschäftigung. Durchschnittlich wurde ein zusätzlicher Job geschaffen, knapp drei Arbeitsplätze wurden gesichert. Die Studie zeigt auch, dass die Durchführbarkeitsstudien eine wertvolle Ergänzung der Projektförderung darstellen.
Weitere Infos finden Sie unter Zentrales Innovationsprogramm
Quelle: BMWE
IHK-Ansprechpartnerin
Dr. Elfriede Eberl
BMWE & KfW starten Förderangebot zur Stärkung der Digitalisierung und Innovation im Mittelstand
Mit den neuen Programmen „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ und „ERP-Förderkredit Innovation“ entwickeln das BMF, BMWE und die KfW das Förderangebot für Unternehmen weiter. Die beiden ERP-Förderkredite haben keinen Mindestkreditbetrag.
Die ganze Bandbreite der Innovation: Der ERP-Förderkredit Innovation unterstützt eine Vielzahl von kleinen bis sehr anspruchsvollen Vorhaben wie z. B. einfache Produktverbesserungen, die Entwicklung von Prototypen oder auch Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Für mehr Digitalisierung in jeder Größe: Schon einfache Vorhaben wie neue Computer und Mobiltelefone für Mitarbeitende können mit dem ERP-Förderkredit Digitalisierung finanziert werden. Die Integration von IT-Systemen, digitale Geschäftsmodelle sowie große KI-Lösungen sind ebenso förderfähig wie die laufenden Kosten der Vorhaben.
Die beiden ERP-Förderkredite haben keinen Mindestkreditbetrag und bieten schon bei einfacheren Maßnahmen attraktive Zinssätze. Bei anspruchsvolleren Vorhaben gibt es zusätzlich noch den ERP-Förderzuschuss bis max. 200.000 Euro. Damit wird die Investition in die Technologien von morgen für Sie noch attraktiver – und Ihr Unternehmen bleibt langfristig wettbewerbsfähig.
Mehr erfahren Sie hier.
Quelle: KfW
Signal für die Industrieforschung: Der Haushaltsausschuss gibt Fördermittel in Höhe von bis zu 272 Mio. Euro frei
Auf dem Innovationstag Mittelstand 2025 am 5. Juni 2025 in Berlin überbrachte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine gute Nachricht: Überplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von bis zu 272 Millionen Euro wurden in dieser Woche vom Haushaltsausschuss freigegeben – unter anderem zur Unterstützung der Industrieforschungsprogramme Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) und Innovationskompetenz INNO-KOM. „Damit wird der Stillstand aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung überwunden – eine gute Nachricht für viele Forschungsvereinigungen, Institute und deren Mitarbeitende. Nach aktuellen Informationen aus Berlin sollen die Haushaltsberatungen nach der Sommerpause dennoch zügig abgeschlossen werden.
Quelle: Allianz für Industrie und Forschung e.V
IHK-Ansprechpartnerin:
Dr. Elfriede Eberl
Ausschreibungen und Veröffentlichungen
Aktuelle Informationen über Förderprogramme und -bekanntmachungen sowie ihre Bewerbungstermine finden Sie hier.
Neue Veröffentlichungen/Neu im Internet
BMBF: Broschüre - Aktionsplan Robotikforschung - Innovationspotenziale der KI-basierten Robotik erschließen
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMWE: Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Ausgabe Juni 2025 -
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMWE: Der neue Förderaufruf im Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) ist gestartet.
Mehr Informationen finden Sie hier.
BMFTR: Broschüre - forscher - Das Magazin für Neugierige
Mehr Informationen finden Sie hier.
Wissenswertes aus EUROPA | INTERNATIONAL
EUROPA | INTERNATIONALNeue Finanzierungsplattform "TechEU" der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Tech-Unternehmen ins Leben gerufen
Mit "TechEU" hat die Europäische Investitionsbank (EIB) eine neue Finanzierungsplattform ins Leben gerufen, um vielversprechende Tech-Unternehmen in Europa gezielt zu unterstützen. Im Fokus stehen junge Firmen aus Bereichen wie Künstliche Intelligenz, grüne Technologien, Gesundheits- und Sicherheitstechnik sowie digitale Infrastruktur – mit dem Ziel, sie dauerhaft im europäischen Binnenmarkt zu verankern.
Bis 2027 sollen über TechEU rund 70 Milliarden Euro aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt werden. Gemeinsam mit privaten und institutionellen Investoren könnten damit Investitionen von bis zu 250 Milliarden Euro mobilisiert werden. Die Plattform ergänzt die kürzlich vorgestellte Start-up- und Scale-up-Strategie der EU-Kommission und soll vor allem das sogenannte "zweite Tal des Todes" in der Wachstumsphase adressieren: den Übergang vom Start-up zum skalierenden Unternehmen. Europa verliert hier regelmäßig vielversprechende Firmen – insbesondere an die USA. Durch die Abwanderung verliert der Wirtschaftsstandort Europa auch an Wettbewerbsfähigkeit und an Potenzial für neuartiges Wirtschaftswachstum.
TechEU soll nun als zentrale Anlaufstelle bestehende Förderinstrumente bündeln und ausweiten, Prozesse beschleunigen und neue Zugangsmöglichkeiten für junge Wachstumsunternehmen schaffen. Geplant sind unter anderem deutlich größere Investitionstickets, bis zu 150 Millionen Euro, ein beschleunigter Förderprozess mit dem Ziel einer maximalen sechsmonatigen Bearbeitungszeit sowie ein digitaler One-Stop-Shop inklusive "Investment Readiness Checker", welcher Unternehmen helfen soll, ihre Förderfähigkeit einzuschätzen und passende Finanzierungsinstrumente der EIB-Gruppe zu finden. Ermöglicht wird die Neuausrichtung durch eine Erhöhung der Verschuldungsgrenze der EIB, die damit mehr Risiko bei Innovationsfinanzierungen eingehen kann.
Quelle: DIHK
IHK-Ansprechpartner:
Elfriede Eberl | Ronald Künneth
Erste große Testfahrt von selbstaufladendem Güterzug in Australien erfolgreich
In Australien wurde ein innovativer Güterzug getestet, der seine Batterie beim Fahren selbst lädt und keine externe Stromquelle benötigt. Künftig soll er Rohstoffe aus dem Inland zu den Küstenhäfen bringen.
Quelle: DIHK
EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups veröffentlicht
Zur Stärkung der Innovationskraft im globalen Wettbewerb hat die EU-Kommission eine umfassende Strategie für Start-ups und Scale-ups vorgelegt. Mit dieser Strategie will sie durch Bürokratieabbau, bessere Finanzierung, erleichterten Marktzugang und gezielte Talentförderung den politischen Rahmen schaffen, um Gründung, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit junger Unternehmen im EU-Binnenmarkt spürbar zu verbessern.
Ein zentrales Element der Strategie ist das sogenannte 28. Regime – ein optionaler, EU-weit einheitlicher Rechtsrahmen für Start-ups und Scale-ups. Es soll unter anderem einheitliche Regeln im Gesellschafts-, Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht bieten und alle Gründungs- und Verwaltungsprozesse vollständig digital und mehrsprachig zugänglich machen. Damit will die Kommission auf die vielfach kritisierte Rechtszersplitterung im Binnenmarkt reagieren, die laut eigenen Angaben insbesondere für junge Unternehmen mit internationalem Wachstumspotenzial große Hürden darstelle. Ein entsprechender Vorschlag soll Anfang 2026 vorgelegt werden.
Die am 28. Mai vorgestellte Strategie adressiert die unternehmerischen Bedürfnisse entlang des gesamten Lebenszyklus junger Wachstumsunternehmen über fünf Handlungsfelder:
- Regulierung vereinfachen: Neben dem 28. Regime plant die Kommission den European Innovation Act sowie grenzüberschreitende "Regulatory Sandboxes" (Reallabore), um Innovationen praxisnah und rechtssicher zu erproben.
- Zugang zu Finanzierung stärken: Ein neuer Scale-up Europe Fonds für Großfinanzierungsrunden ab 100 Millionen Euro, ein Innovation Investment Pact mit institutionellen Investoren sowie Maßnahmen zur Förderung von Business Angels sollen den Kapitalzugang deutlich verbessern. Zudem soll der Europäische Innovationsrat (EIC) - der bisher größte europäische Risikokapitalfonds für fortgeschrittene Technologien - ausgeweitet und ein neuartiges Bewertungssystem für IP-basierte Finanzierungen eingeführt werden.
- Markterschließung beschleunigen: Mit der Lab-to-Unicorn-Initiative will die Kommission universitäre Innovationszentren europaweit besser vernetzen. Gleichzeitig ist eine Vergaberechtsreform vorgesehen, damit innovative Unternehmen sich leichter an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen können. Ein European Corporate Network soll Start-ups und Scale-ups darüber hinaus besser mit etablierten Unternehmen vernetzen.
- Talente gewinnen und halten: Die Blue Carpet Initiative zielt auf einen erleichterten Zugang zu Visa und Blue Cards für Fachkräfte aus Drittstaaten. Ergänzend sind steuerliche Anreize für Mitarbeiterbeteiligungen sowie grenzüberschreitende Remote-Arbeit geplant.
- Zugang zu Infrastruktur und Dienstleistungen verbessern: Eine neue EU-weite "Zugriffs-Plattform" soll Start-ups und KMU besser mit Forschungs- und Technologieinfrastruktur sowie Beratungsangeboten vernetzen. Dazu sind Rechtsleitlinien zur staatlichen Förderung von Innovationsinfrastruktur geplant.
Um die Wirksamkeit der Strategie zu prüfen, sollen EU-weit einheitliche Definitionen für Start-ups, Scale-ups, "Centauren" (Unternehmen mit über 100 Millionen Euro Umsatz) und "Unicorns" (Bewertung über eine Milliarde Euro) eingeführt werden. Ein jährlich erscheinendes EU Start-up and Scale-up Scoreboard soll zum Überblick zentrale Kennzahlen wie die Anzahl wachstumsstarker Unternehmen erfassen und vergleichbar machen.
Als Kerninitiative ihrer europäischen Wettbewerbsfähigkeitsagenda, dem sogenannten Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, möchte die EU-Kommission mit der Strategie für Start-ups und Scale-ups ein wichtiges Signal für Gründer und Investoren senden. Die bestehende Innovationslücke zu globalen Mittstreitern soll somit über einen wirtschaftlichen Strukturwandel hin zu mehr Innovationskraft und Unternehmertum aktiv begleitet und vorangetrieben werden. Das Maßnahmenpaket enthält sämtliche Initiativen, welche noch in diesem Mandat der Kommission umgesetzt werden sollen.
Quelle: DIHK
Ansprechpartner
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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl
Innovation, Forschung, Hochschulen, Technologietransfer
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Dr.-Ing. Robert Schmidt
Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik
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Tina Götz
Assistenz im Bereich Innovation | Umwelt
Webcode: N1571