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Wo bleibt der Aufschwung?

Presseinformation vom 12.05.2025

IHK-Konjunkturklima Frühjahr 2025 – Mittelfränkische Unternehmen warten weiter auf positive Signale

Nürnberg – In der mittelfränkischen Wirtschaft gibt es auch im Frühjahr kaum Hoffnungsschimmer, die auf einen Aufschwung hindeuten würden. Die Unternehmen klagen weiter über eine schwache Nachfrage aus dem Inland, so ein Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Und jetzt kommen auch noch Unsicherheiten im Auslandsgeschäft hinzu, die durch die US-Zollpolitik zusätzlich befeuert werden.

Einen ganz leichten Trend nach oben zeigen die Investitionen, der Abbau von Arbeitsplätzen verlangsamt sich. Aber all dies ist von einer echten Wende noch weit entfernt. Der IHK-Konjunkturklima-Index bleibt deshalb deutlich unter der 100-Punkte-Marke und stagniert bei 93,9 Punkten.

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Für die kommenden Monate rechnen die Betriebe mit noch schlechteren Geschäften im In- und Ausland. Als Risiken für die weitere Entwicklung nennen sie zudem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die hohen Arbeitskosten, gefolgt von Fachkräftemangel sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen. IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann erneuert angesichts der fortdauernden Konjunkturflaute seine Forderungen an die Politik: „Die neue Bundesregierung muss jetzt schnell ins Handeln kommen und die richtigen Signale für den Standort Deutschland setzen. Wir brauchen Reformen und Entlastungen jetzt! Allen voran bei Steuern, Energiepreisen, Genehmigungsverfahren und Verwaltungsvorschriften!“

IHK-Konjunkturklima regional: Die einzelnen Regionen Mittelfrankens rücken bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage zusammen, sodass die Unterschiede nicht mehr so ausgeprägt sind wie zum Jahreswechsel. Die Region Erlangen als bisheriger Spitzenreiter rutscht um 16 Punkte nach unten und weist jetzt einen Indexwert von 97,9 Punkten auf. Sie liegt damit gleichauf mit der Region Schwabach-Roth / Nürnberger Land, die um 15 Punkte zulegen konnte. In Nürnberg und Fürth bleibt der Index mit 93,0 bzw. 90,7 Punkten konstant. Das Schlusslicht Westmittelfranken wartet mit einem Plus von 7 Punkten auf und kommt damit auf jetzt 86,7 Index-Punkte. 

Lage in den einzelnen Branchen

Das Bild in der Industrie wird bestimmt von weiterhin schlechter Auftragslage und Auslastung. Sie sieht sich angesichts hoher Arbeits-, Beschaffungs- und Energiekosten zu einem Sparkurs gezwungen. Zwar steigt der Index leicht auf knapp 92 Punkte, allerdings ist das gute Geschäftsklima der vergangenen Jahre noch außer Reichweite. Besonders unzufrieden äußern sich die Industrieunternehmen über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. 

Das Baugewerbe stellt weiterhin das Schlusslicht dar und kann sich nur geringfügig verbessern (74 Punkte). Hohe Kosten und geringe Nachfrage setzen dem Wirtschaftszweig weiter zu, dazu kommt der Fachkräftemangel, der dort besonders zu Buche schlägt. Die Aussichten für die kommenden Monate werden daher eher pessimistisch gesehen.

Auch im Handel sind die Geschäftserwartungen weiter negativ. Der Rückgang von Investitionen und Beschäftigten scheint zwar zunächst eingedämmt, die schwache Nachfrage und hohe Kosten bei Personal und auf dem Beschaffungsmarkt trüben die Aussichten dennoch stark. Der Konjunkturklimaindex verharrt mit 76,6 Punkten weiterhin auf sehr niedrigem Niveau und verschlechterte sich seit Jahresbeginn sogar noch etwas. 

Die unternehmensnahen Dienstleistungen bleiben weiterhin Spitzenreiter im Branchenvergleich, obwohl sie etwas verlieren und der Index jetzt bei knapp 110 Punkten liegt. Die aktuelle Geschäftslage wird deutlich schlechter bewertet als zum Jahreswechsel. Immerhin will die Branche ihre Belegschaften und Investitionen wieder etwas vergrößern. 

Bei den verbrauchernahen Dienstleistungen hat sich die Geschäftslage deutlich verschlechtert und die Preise dürften hoch und die Nachfrage schwach bleiben. Überraschenderweise sind die Betriebe dennoch für die kommenden Monate zuversichtlicher und wollen ihre Investitions- und Personalpläne etwas ausweiten. Deshalb legt der Indexwert der Branche leicht auf 99,2 Punkte zu.

Ausblick: Die Betriebe aus Mittelfranken geben bei der aktuellen IHK-Umfrage zu Protokoll, dass schwache Nachfrage, Kostendruck und unbefriedigende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen fortbestehen. Auch das Dauerthema Fachkräftemangel bleibt relevant. Auf Entlastungen warten sie ebenfalls bisher vergeblich. Ein großer Teil der Unternehmen wird die Preissteigerungen wohl zumindest teilweise an die Kunden weitergeben. Die Inflation wird sich also noch nicht wesentlich abschwächen. IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann: „Das alles zeigt in aller Klarheit: Wir brauchen Planungssicherheit für die Betriebe und die Politik muss an allen Stellschrauben für Entlastungen drehen! Nur so kommen wir wieder auf den Wachstumspfad.“

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