Voller Einsatz für den betrieblichen Klimaschutz
Netzwerke, Fachforen und Qualifizierung: Die IHK engagiert sich mit vielfältigen Aktivitäten für Energieeffizienz und Klimaschutz.


Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Vor dem Hintergrund des „Green Deal“ der EU soll das Land bis 2045 klimaneutral werden. Deshalb sind insbesondere die Unternehmen stark gefordert, ihre Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. Auch wenn viele von ihnen schon weit vorangekommen sind beim betrieblichen Klimaschutz und entsprechende Management-Systeme eingerichtet haben, stehen sie vor großen Herausforderungen: Diese beziehen sich zum einen auf den CO2-Fußabdruck des Unternehmens und zum anderen auf den seiner Produkte.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt die Unternehmen mit einer Vielzahl von Netzwerken, Veranstaltungen, Fachinformationen, Technologietransfer-Projekten und Qualifizierung auf dem Weg zur Klimaneutralität. Ein Ausschnitt der Aktivitäten:
IHK-Anwender-Club „Umwelt | Nachhaltigkeit“: Seit 1990 gibt es diesen Anwender-Club (AWC), der sich drei- bis viermal jährlich trifft und sich an Beauftragte für das Umweltmanagement in mittelfränkischen Unternehmen richtet. Vor Kurzem fand das 132. Treffen dieses IHK-Netzwerkes unter Leitung von Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt, statt. Viele der Unternehmensvertreter haben langjährige Erfahrung in der Umsetzung der Umweltmanagementsystem-Norm ISO 14.001 sowie der EMAS-Verordnung. Themen des AWC sind beispielsweise Abfall-, Wasser- und Chemikalien-Management, Immissionsschutzrecht, Ökodesign, digitaler Produktpass oder Ressourceneffizienz. Beim nächsten Treffen am Donnerstag, 9. Oktober stehen die bevorstehenden Änderungen der Gewerbeabfallverordnung im Mittelpunkt (www.ihk-nuernberg.de/P897).
IHK-Anwender-Club Energie | Klima: Dieses Netzwerk für Energieverantwortliche beschäftigt sich seit 1992 mit Lösungen und Anforderungen bei Energieeinsparung, Energieeffizienz, Netzausbau, erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Auch Strategien für den Energieeinkauf oder für den Einsatz von Energiemanagement-Systemen (z. B. ISO 50001, Energieaudits nach EN 16247) stehen regelmäßig auf der Tagesordnung. Bis dato fanden über 100 Treffen statt (www.ihk-nuernberg.de/P895).
IHK-Anwender-Club „Wasserstoff | H2“: Bei der De-Fossilisierung der Industrie sollen Wasserstofftechnologien eine wichtige Rolle spielen, die für die regionale Wirtschaft auch geschäftliche Chancen bieten können. Die IHK Nürnberg organisiert diesen AWC gemeinsam mit den anderen IHKs in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), um Wirtschaft und Wissenschaft zum Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zusammenzubringen. Die beiden letzten Treffen fanden statt bei MAN Truck & Bus SE in Nürnberg im sogenannten „Campus Future Driveline“ (einem Gemeinschaftsprojekt von MAN, TH Nürnberg und Universität Erlangen-Nürnberg) und beim Helmholtz-Institut für Erneuerbare Energien („HI ERN“) in Erlangen. Dabei ging es um alternative Antriebe bzw. um Solarenergie und LOHC-Wasserstoffspeicher (www.ihk-nuernberg.de/P896).
Netzwerke und Technologietransfer: Die IHK organisiert über die Anwender-Clubs hinaus weitere Netzwerke, um den Austausch von Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern, z. B. auf Fachmessen wie dem „Hydrogen Dialogue“ in der NürnbergMesse oder im Rahmen der regionalen Kompetenzinitiativen. Zudem setzt sie sich für den Technologietransfer bei Energie- und Umweltthemen sowie für den Ausbau der regionalen Forschungseinrichtungen ein.
Fachforen für betriebliche Umwelt- und Energieexperten: Regelmäßig veranstaltet der IHK-Geschäftsbereich Innovation/Umwelt Fachveranstaltungen zu einer breiten Palette an Themen. Einige Beispiele: regenerative Energien im Betrieb, Eigenstromerzeugung, E-Fuels und andere alternative klimafreundlichere Kraftstoffe, Energieeffizienz in Produktion und Gewerbeimmobilien, zirkuläres Wirtschaften sowie Energie- und Umweltmanagement-Systeme.
Praxistraining „Energie-Manager (IHK)“: Seit 1999 qualifiziert die IHK mit diesem Lehrgang Energie- und Klimaschutzbeauftragte von Unternehmen. Auf dem Lehrplan stehen u. a. diese Themen: Energiemanagement, effiziente Energietechnik, regenerative Energien und Reduktion der Emission von Treibhausgasen. Der von der Nürnberger IHK entwickelte Zertifikatslehrgang ist mittlerweile als internationale Qualifizierung „European Energy Manager (EUREM)“ in über 30 Staaten etabliert und anerkannt. Die IHK hat die internationale Sprecherrolle in dem Verbund inne. Weltweit haben bereits über 7 500 Fachkräfte diese Qualifizierung absolviert und arbeiten nun ihren Betrieben daran, die Energieeffizienz zu verbessern (www.ihk-nuernberg.de/P487).
Beratung und Fachinformationen: Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bietet neutrale und unabhängige Orientierungsberatung für Unternehmen an. Zudem gibt sie Fachinformationen und Newsletter heraus, die über aktuelle Themen aus Energie und Umwelt informieren.
-
Dr.-Ing. Robert Schmidt
Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik
Webcode: N1611