Siegel drauf!
Zertifizierung für betrieblichen Umweltschutz: Seit 30 Jahren gibt es das Eco-Management and Audit Scheme in Europa.


Seit 30 Jahren steht das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) für ein glaubwürdiges und transparentes Umweltmanagement in Europa. EMAS wurde 1993 per Verordnung durch die EU eingeführt und ist in Deutschland seit 1995 im Umweltauditgesetz (UAG) verankert. Es bietet Organisationen aller Größen und Branchen ein freiwilliges Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Umweltleistung.
EMAS sei mehr als ein klassisches Umweltmanagementsystem, so Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt. Es habe sich als strategisches Instrument für Organisationen bewährt, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden wollen. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
Rechtssicherheit und Compliance: EMAS-Organisationen verpflichten sich zur Einhaltung aller relevanten Umweltvorschriften. Die regelmäßige externe Überprüfung durch Umweltgutachter stärkt das Vertrauen in die Rechtssicherheit des Unternehmens.
Transparenz und Glaubwürdigkeit: Die veröffentlichte Umwelterklärung macht Umweltleistungen für Kunden, Behörden, Investoren und die Öffentlichkeit nachvollziehbar. Das stärkt das Image – auch bei der Gewinnung von Fachkräften.
Ressourceneffizienz und Kosteneinsparung: Durch die systematische Analyse und Optimierung von Prozessen werden der Energie- und der Materialverbrauch reduziert. Das senkt nicht nur Emissionen, sondern auch Betriebskosten.
Mitarbeitermotivation und Beteiligung: EMAS fördert die aktive Einbindung der Beschäftigten in Umweltfragen. Das steigert das Umweltbewusstsein im Unternehmen und motiviert zur Mitgestaltung.
Wettbewerbsvorteile und Marktzugang: EMAS-Zertifizierungen können bei öffentlichen Ausschreibungen oder in Lieferketten ein entscheidendes Kriterium sein. Sie signalisieren Umweltverantwortung und Innovationskraft. Zudem können mit EMAS verschiedene Rechtsvorschriften, wie z. B. das Energieeffizienzgesetz (EnEfG), erfüllt werden.
Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz: EMAS unterstützt Unternehmen dabei, ihre Umwelt- und Klimaziele systematisch zu verfolgen, und leistet somit einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.
30 Jahre nach der Einführung ist das Eco-Management and Audit Scheme europaweit fest etabliert: Insgesamt sind mehr als 4 000 Organisationen mit über 17 000 Standorten im EMAS-Register der EU erfasst. Auch in Deutschland ist EMAS mit über 1 100 Organisationen und fast 4 700 Standorten ein bewährtes Instrument des betrieblichen Umweltmanagements. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist EMAS-Registerstelle für Mittel- und Oberfranken. Insgesamt sind dort 53 Organisationen mit 217 Standorten registriert. Mehr als zwei Drittel dieser EMAS-Organisationen sind bereits seit über zehn Jahren Teil des Systems.
Bei einer IHK-Fachveranstaltung anlässlich des Jubiläums wurden folgende Unternehmen aus Mittel- und Oberfranken besonders hervorgehoben, die bereits seit den 1990er Jahren EMAS-validiert sind und damit einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz leisten:
- CCL Design Stuttgart GmbH – Werk Nürnberg (ehemals Fritz Brunnhöfer GmbH)
- Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Herzogenaurach
- SSF-Verbindungsteile GmbH, Nürnberg
- MAN Truck & Bus SE – Werk Nürnberg
- Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co.
- stn Schaumstoff – Technik – Nürnberg GmbH, Cadolzburg
- Ligamed medical Produkte GmbH, Cadolzburg
- BurdaDruck Nürnberg GmbH & Co. KG & BurdaBinding Nürnberg GmbH
- Wieland Group, Standort Wendelstein
- Aptiv Services Deutschland GmbH, Nürnberg
- Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG, Schwabach
- Gealan Fenster-Systeme GmbH, Oberkotzau
- FWO Fernwasserversorgung Oberfranken, Kronach
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Dipl.-Betriebsw. (FH) Stefan Schmidt
Umwelt- und Energiemanagement
Webcode: N1612