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Der Fürther Juwelier Christoph Kuhnle und die neue Geschäftsführerin Kathrin Buchmann.
Der Fürther Juwelier Christoph Kuhnle und die neue Geschäftsführerin Kathrin Buchmann.

Wir wollen Luxus für Kunden erlebbar machen“, lautet das Credo von Kathrin Buchmann, neue Geschäftsführerin der Fürther Juwelier Kuhnle GmbH. Sie leitete zuletzt beim Nürnberger Juwelier Wempe den Bereich Schmuck. Seit April lenkt sie für den neuen Eigentümer, die Juwelier Vogl GmbH in Aschaffenburg, das Uhren- und Schmuckgeschäft im Herzen von Fürth. Christoph Kuhnle, Familienunternehmer in vierter Generation, hatte sich im letzten Jahr entschlossen, das Traditionshaus zu verkaufen. Um Kontinuität und Identität zu wahren, werde er die nächsten drei bis fünf Jahre weiterhin in der Geschäftsführung bleiben.

Die neue Doppelspitze will auch in Zukunft eine der ersten Adressen für Schmuck- und Uhrenkultur in Bayern bleiben. Gleichzeitig will man unter dem Dach der Vogl Group weiter wachsen, deren Geschäftsführer der mit Kuhnle befreundete Marius Schafelner ist, der ebenfalls in vierter Generation das Aschaffenburger Juwelierhaus führt. Für Schafelner ist Kuhnle die vierte Übernahme. Ende des Jahres will die Gruppe mit rund 30 Mio. Umsatz in Aachen einen weiteren Standort übernehmen. Über die Vogl Group könne man auf eine gemeinsame Infrastruktur und digitale Kompetenz zurückgreifen.

Das Juweliergeschäft Kuhnle wurde bereits im Jahr 1908 in Fürth gegründet. Doch der dreifache Vater Christoph Kuhnle wollte innerhalb der Familie kein Unternehmen weitergeben, das nicht mehr an die Erfolge der letzten Jahrzehnte anknüpfen kann. Denn auch Uhrenhersteller im Luxussegment verfolgen eine neue Markenstrategie. So halbierte die Genfer Uhrenmanufaktur Patek Philippe ihre bundesweiten Verkaufsorte auf 15 und listete den Fürther Traditionsjuwelier aus. „Patek Philippe gibt es in Nordbayern nicht mehr“, so Kuhnle. Bereits 2021 hatte die Schweizer Edelmarke Rolex die Belieferung eingestellt. „Die Welt verändert sich“, kommentiert er den Verlust von etwa 60 Prozent des vorherigen Umsatzes.

Das neue Geschäftsführer-Duo möchte nun gemeinsam neue Impulse für das traditionsreiche Haus in der Königsstraße setzen. Aktuell renoviert Kuhle die benachbarte, nach dem Kommerzienrat und Spiegelfabrikanten Johann Paul Winkler benannte „Winkler’sche Villa“. Das Gründerzeitgebäude wird dabei zu einem Erlebnisraum. Im Erdgeschoss bieten drei lichtdurchflutete Salons im historischen Ambiente kombiniert mit modernem Interieur den Raum, um Schmuck, Uhren und Design erlebbar zu machen. Geplant sind unter anderem Kochevents mit Sterneköchen oder Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst.

In einem Salon findet sich sogar noch ein Originalspiegel des früheren Spiegelfabrikanten Winkler, der einst ein Patent für mit Silber bezogene Spiegel bekam. Oben hat Kuhnle beispielsweise in einem Raum Goldstreifen wieder anbringen lassen. Das macht die Villa zu einer idealen Ergänzung zum benachbarten Stammsitz, um exklusive Events, Markenpräsentationen und persönliche Beratungsformate stattfinden zu lassen. „Es ist für Kunden ein Rückzugsort und Inspirationsraum zugleich“, so Buchmann, die sich selbst wegen ihrer Vorliebe für Schmuck augenzwinkernd „Schmuck-Wally“ nennt.

Autor: Thomas Tjiang

www.kuhnle.de 

Webcode: N1601