So geht innovative Architektur!
IHK-Immobilienpreis Mittelfranken: Preisträger mit nachhaltigen Bauprojekten: Evangelisches Siedlungswerk, Schultheiß Projektentwicklung und UmweltBank.


Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat wieder herausragende Immobilienprojekte mit dem „IHK-Immobilienpreis Mittelfranken“ ausgezeichnet. Die Preisträger:
- Kategorie „Sanierung“: Evangelisches Siedlungswerk Bayern GmbH, Nürnberg (Projekt: „New Work Offices“ am Hans-Sachs-Platz)
- Kategorie „Neubau“: Schultheiß Projektentwicklung AG, Nürnberg (Projekt: „Krügelpark“ in Stein)
- Sonderpreis Innovation: UmweltBank AG, Nürnberg (Projekt: „UmweltHaus“ – neue Unternehmenszentrale am Nürnberger Nordwestring)
Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft bauen“. Unternehmen und Privatleute waren aufgerufen, Immobilienprojekte einzureichen, die in Mittelfranken realisiert wurden und die durch innovative, nachhaltige und gesellschaftlich relevante Planung herausragen. Eingereicht werden konnten auch Projekte, die noch nicht fertiggestellt wurden, für die aber schon eine Baugenehmigung vorliegt. Aus den 34 Bewerbern wählte die Jury, der sieben Immobilienexpertinnen und -experten aus der Region angehörten, die drei Preisträger in den Kategorien Sanierung, Neubau und Innovation aus.
Die Initiative für diesen Wettbewerb war vom IHK-Fachausschuss für Bau- und Immobilienwirtschaft ausgegangen, der intensiv an Vorschlägen für eine nachhaltige Standortentwicklung arbeitet. Der Immobilienpreis soll vorbildliche nachhaltige Projekte für Unternehmen, Planer, Verwaltung und Öffentlichkeit sichtbar machen und innovative Lösungen aufzeigen. Bei der Preisverleihung im „Haus der Wirtschaft“ der IHK am Hauptmarkt stellten die Preisträger ihre Projekte vor:

Evangelische Siedlungswerk in Bayern GmbH, Nürnberg / Projekt „New Work Offices“ am Hans-Sachs-Platz (Kategorie „Sanierung“): Im Herzen der Nürnberger Altstadt hat das ESW zwei Bestandsgebäude aus den 1960er Jahren grundlegend saniert und modernisiert. Dabei setzte es konsequent auf Nachhaltigkeit: Die Rohbausubstanz blieb weitgehend erhalten, was massive Einsparungen bei Energie und Emissionen ermöglichte – allein rund 783 000 Kilogramm CO₂ konnten so vermieden werden. Die Energieversorgung erfolgt über eine innovative Geothermie-Anlage mit Sole-Wärmepumpen. Innenhof, Fassaden und Dachflächen wurden begrünt, die Fenster durch energetisch hochwertige Varianten ersetzt, ohne dabei den Denkmalschutz aus den Augen zu verlieren. Flexible Raumkonzepte und eine offene Bürowelt schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, so das Urteil der Jury. Besonders hob sie auch die gelungene Neugestaltung des Hans-Sachs-Platzes hervor, die gemeinsam mit der Stadt Nürnberg realisiert wurde: Neue Sitzgelegenheiten, Bäume und ein Gastronomiebereich mit Café steigern die Aufenthaltsqualität und schaffen einen gesellschaftlichen Mehrwert.
Die IHK-Jury lobte insbesondere die ganzheitliche Herangehensweise des Projekts, das architektonisch anspruchsvoll, energetisch wegweisend und städtebaulich integrativ sei. Erwähnenswert seien auch die Verbindung von Ressourcen-Schonung und innovativer Architektur, die Berücksichtigung nachhaltiger Mobilität (E-Ladestationen, Fahrradhaus usw.) sowie die städtebauliche Aufwertung am Hans-Sachs-Platz.

Schultheiß Projektentwicklung AG, Nürnberg / Projekt „Krügelpark“ in Stein (Kategorie „Neubau“): Das Wohnquartier „Krügelpark“ in Stein entstand auf einem ehemaligen Gewerbeareal (früherer Standort von Möbel Krügel) und umfasst sieben Wohnhäuser mit insgesamt 254 Mietwohnungen – darunter 69 öffentlich geförderte Einheiten sowie drei Senioren-Wohngemeinschaften. Wie die Jury urteilte, habe Schultheiß ein „modernes, ökologisch durchdachtes Quartier“ realisiert, das beispielhaft für umweltgerechtes Bauen stehe: Statt maximaler Flächennutzung entschied sich der Projektentwickler bewusst für weniger Versiegelung und für großzügige Grünflächen. Umgesetzt wurde das Prinzip der Schwammstadt mit versickerungsfähigen Pflasterflächen und einer 20 Zentimeter starken Dachbegrünung; trotz schwieriger Bodenverhältnisse wird das Regenwasser zurückgehalten. Ergänzt wird das Konzept durch eine nachhaltige Energieversorgung mit Biogas-Blockheizkraftwerken und Photovoltaikanlagen. Auch soziale Aspekte wurden umfassend berücksichtigt: Neben der Integration einer deutsch-französischen Kindertagesstätte ist das Quartier verkehrsarm und bietet Car- und Bike-Sharing-Angebote sowie Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge. Die Jury würdigte das Projekt als zukunftsweisendes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung mit hoher Wohn- und Lebensqualität.

UmweltBank AG, Nürnberg / Projekt „UmweltHaus“ – neuer Unternehmenssitz am Nordwestring (Sonderpreis Innovation): Das ambitionierte Projekt „UmweltHaus“ entsteht als Leuchtturmprojekt in der Nürnberger Nordstadt und soll im Sommer 2026 bezogen werden. Das 13-geschossige Gebäude wird in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet – regionales Holz, Recyclingbeton und eine durchgängige Kreislaufwirtschaft bei der Wahl der Materialien sind zentrale Elemente des Baukonzepts. Innovativ und ausgeklügelt ist zudem das Energiekonzept: Neben Geothermie, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung wird Photovoltaik nicht nur auf dem Dach, sondern großflächig an der Fassade installiert. Maßstäbe setzt das Projekt nach Auffassung der Jury auch in punkto Biodiversität: Mit sogenanntem „Animal Aided Design“ werden an dem Gebäude und auf dem Areal Lebensräume für Tiere geschaffen, außerdem wurden Maßnahmen gegen Vogelschlag integriert.
Die künftige Unternehmenszentrale der UmweltBank ist kein isoliertes Gebäude, sondern wird Kern des künftigen „UmweltQuartiers“, das Arbeiten, Wohnen und Nahversorgung in grüner Umgebung vereinen soll. Die Jury erklärte deshalb, das Projekt sei ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger urbaner Transformation und ein Vorbild für kommende Generationen von Büro- und Quartiersentwicklungen.
Wegen der zahlreichen vorbildlichen Bewerbungen sprach die Jury auch „lobende Erwähnungen“ für diese beiden Projekte in den Sparten „Sanierung“ und „Neubau“ aus: Der Dorfladen mit Café in Neusitz (Landkreis Ansbach) wurde auf einer brachliegenden Gewerbefläche mit großem Engagement von Gemeinde und 180 Bürgern eingerichtet. Zudem überzeuge das Projekt auch durch seine Nachhaltigkeit (Entsiegelung von Flächen, Wärmepumpe und Photovoltaik).
Die neue Firmenzentrale mit Logistikzentrum der Teveo GmbH in Ansbach wurde von Goldbeck nach modernsten Standards gebaut. Das vor sechs Jahren gegründete Sportlabel Teveo hat laut Jury dabei moderne Arbeitswelten mit hohen Nachhaltigkeitsstandards vereint (u. a. Gründach, Wasserkonzept, Photovoltaik, Batteriespeicher, E-Mobilität).
detaillierte Darstellungen und Fotos der ausgezeichneten Projekte:
www.ihk-immobilienpreis.de
Webcode: N1633