Metropolregion Nürnberg stark bei Innovationen

Nürnberg – Zehn Prozent der Patent-Erstpublikationen in Deutschland kommen aus Nordbayern bzw. aus der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Das sind fast zwei Mal mehr, als nach Einwohnerzahl und Bruttoinlandsprodukt zu erwarten wäre. Dies ist ein Ergebnis des „IHK-Patent-Reports Nordbayern 2009“. Analysiert wurden die Patent-Erstpublikationen aus den IHK-Bezirken Nürnberg, Coburg, Bayreuth, Regensburg und Würzburg-Schweinfurt, die beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im Jahr 2008 veröffentlicht wurden.

Nordbayern ist weitgehend in den Technologien erfolgreich, die auch deutschlandweit die höchsten Zahlen der Patentanmeldungen haben. Der Schwerpunkt in Nordbayern liegt eindeutig in der Medizintechnik und in der Halbleiterbauelementen-Technik. In den Sparten „Diagnostik / Chirurgie / Identifizierung“ und „Halbleiterbauelemente“ kommen sogar über 35 bzw. 25 Prozent der Patentanmeldungen aus Nordbayern.

Weitere Ergebnisse:

• Im Jahr 2008 wurden in Nordbayern etwa 800 Anmelder und rund 3 500 Nennungen in Patent-Erstpublikationen gezählt.
• Von den 30 aktivsten Patentanmeldern aus Nordbayern sind die fünf wichtigsten Siemens AG, Schaeffler KG, König & Bauer, Continental Automotive und Osram. Sie alleine sind für 58 Prozent aller Anmeldungen in Nordbayern verantwortlich.
• Die Detailbetrachtung der verschiedenen nordbayerischen IHK-Bezirke zeigt ein erhebliches Binnengefälle auf. Die Hälfte des Innovationspotenzials ist in der Region Mittelfranken angesiedelt.
• Untersucht wurde, in welchen Technologiefeldern Nordbayern in Anlehnung an die Internationale Patentklassifikation (IPC) aktiv ist: Von den deutschlandweiten „Top 10“-Technologien mit den meisten Patentanmeldungen deckt Nordbayern fünf ab, bei den europäischen „Top 10“-Technologien sind es immerhin drei.

Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung ist die Frage, ob die Innovationen aus Nordbayern Technologiefelder betreffen, die weltweit eine hohe Anmeldeaktivität aufweisen. Deshalb wurde in der IHK-Studie auch betrachtet, wie sich die Patente beim Europäischen Patentamt (EPA) verteilen – eine wichtige Adresse für international agierende Technologieunternehmen. Die Analyse zeigte, dass Nordbayern in drei der europäischen Spitzen-Technologiebereiche einen Schwerpunkt seiner Patentanmeldungen hat: „Diagnostik/Chirurgie/Identifizierung“, „Halbleiterbauelemente“ und „Untersuchen oder Analysieren von Stoffen durch Bestimmen ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften“.

Besonders erfreulich ist nach Auffassung der IHKs, dass die Schwerpunktsetzung auf regionale Kompetenzfelder, wie sie etwa im Entwicklungsleitbild der Europäischen Metropolregion Nürnberg definiert sind, ganz offensichtlich richtig ist: So schneidet beispielsweise der Bereich „Medizintechnik/Gesundheit“ bei den Patentanmeldungen weit überdurchschnittlich ab. Aber auch die Kompetenzfelder „Information und Kommunikation“, „Energie und Umwelt“, „Automotive“ und „Automation und Produktionstechnik“ sind im deutschen Spitzenfeld vertreten.

Der gesamte „IHK-Patentreport Nordbayern 2009“ steht im Internet zur Verfügung und kann unter www.ihk-nuernberg.de (Rubrik „Innovation|Umwelt“) heruntergeladen werden.