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Bayerisches Wirtschaftsarchiv: Kein Bier ohne Braukessel – 150 Jahre Brauereimaschinenfabrik Anton Steinecker

Erschienen am 08.10.2025

Im Jahr 1875 gründete der in Freising geborene Ingenieur Anton Steinecker (1845 – 1899) in seiner Heimatstadt eine Eisengießerei. Seine Fabrik errichtete Steinecker am westlichen Rand Freisings am Fuß des Weihenstephaner Bergs. Schon bald spezialisierte sich das Unternehmen auf die Herstellung technischer Gerätschaften für das Brauwesen wie etwa Brau- bzw. Sudpfannen.

Dabei dürfte die Nähe Freisings zur brauereitechnischen Anstalt in Weihenstephan eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Nach der Säkularisation des Klosters Weihenstephan im Jahr 1803 firmierte die dortige Brauerei als „Königlich Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan“. Dazu gehörte auch die Staatsschule Weihenstephan, die im Jahr 1919 den Titel einer „Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei“ erhielt und seit 1930 der Technischen Universität München angehört.

Anton Steinecker produzierte nicht nur auf der Basis des bisherigen Kenntnisstandes, sondern führte in seinem Unternehmen auch eigene Forschungen durch. Mit Neuentwicklungen wie etwa der Steinecker-Malzputzmaschine oder einer innovativen Gerstenreinigungsmaschine entwickelte sich Steinecker schnell zum größten bayerischen Produzenten von Brauereimaschinen bis hin zu kompletten Brauereieinrichtungen, dessen Produkte in alle Welt geliefert wurden.

Den zweiten Weltkrieg überstand Steinecker bis zum 18. April 1945 unbeschadet. Erst an diesem Tag kurz vor Kriegsende wurden die Produktionsstätten bei einem Luftangriff nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte an derselben Stelle, doch in deutlich größerer Dimension. So installierte man etwa eine der größten damaligen Aluminiumschmieden in Freising. In dieser Übergangszeit produzierte Steinecker unter anderem auch Küchengeräte für den Privathaushalt. Doch schon bald nach der Fertigstellung des neu errichteten Werks rückte die Brauereitechnik wieder in den Fokus der Produktion.

Im Jahr 1991 gab das Unternehmen, dessen Standort inzwischen von Wohnbebauung umgeben war, seinen alten Sitz auf und zog in den südlich von Freising gelegenen Stadtteil Attaching. Seit 1994 gehört Steinecker zur Krones AG und zählt bis heute zu den bedeutendsten und innovativsten Unternehmen seiner Branche.

Webcode: N1739