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Neue Zeugnisbemerkung als Orientierung für Ausbildungsbetriebe

Erschienen am 28.07.2025

Zeugnisvergabe in Bayern: Neue Hinweise zur Ausbildungsreife auf Schulzeugnissen

Heute, am 31. Juli, erhalten in ganz Bayern zahlreiche Schülerinnen und Schüler ihre Abschlusszeugnisse – ein bedeutender Schritt auf dem Weg in die berufliche Zukunft. Für Ausbildungsbetriebe ist dieser Zeitpunkt auch eine wichtige Gelegenheit, potenzielle Auszubildende anhand ihrer Zeugnisse besser einschätzen zu können.

Zukünftig finden sich in den Abschlusszeugnissen der Nürnberger Mittelschulen zwei neue Bemerkungen, die gezielt Hinweise auf die Ausbildungs- und Berufswahlreife der Jugendlichen geben. Die neuen Formulierungen lauten:

  • „Der Schüler plant seine Berufswahl äußerst bewusst und schätzt seine Leistungen sehr realistisch ein.“
  • „Der Schüler plant seine Berufswahl bewusst und schätzt seine Leistungen realistisch ein.“

Diese Aussagen sollen Ausbildenden eine zusätzliche, praxisnahe Orientierungshilfe bieten – jenseits der reinen Noten. Entwickelt wurden die Formulierungen im Rahmen eines einjährigen Projekts durch das Netzwerk SchuleWirtschaft Nürnberger Mittelschulen in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Berufsbildungsakteuren.

Die Bemerkungen basieren auf konkreten Beobachtungen der Lehrkräfte während der schulischen Berufsorientierung. Sie beziehen Aspekte wie z. B.: Eigeninitiative bei der Praktikumssuche, Zuverlässigkeit, Engagement und Bereitschaft zur Mobilität mit ein. Schülerinnen und Schüler, die z. B. immer pünktlich erscheinen oder sich eigenständig einen Platz organisiert haben, profitieren nun von einer sichtbaren Rückmeldung im Zeugnis.

Für Ausbildungsbetriebe bieten diese Bemerkungen eine wertvolle Ergänzung zu den Noten. Sie helfen dabei, Potenziale zu erkennen – besonders bei Jugendlichen, deren schulische Leistungen allein nicht das ganze Bild ihrer Eignung für eine Ausbildung zeigen.

Da negative Bemerkungen auch in Schulzeugnissen nicht zulässig sind, gibt es für mangelnde Ausbildungs- und Berufswahlreife keine Formulierung.

Ziel ist es, die neuen Bemerkungen möglichst flächendeckend in den Zeugnissen bayerischer Mittelschulen zu etablieren. Ausbildungsbetriebe sind eingeladen, bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen künftig gezielt auf diese Formulierungen zu achten.

Aber Vorsicht: In der Übergangszeit (bis alle Schulen diese Formulierungen nutzen) bedeutet keine Bemerkung zur Berufswahlreife nicht, dass der Schüler oder die Schülerin diese nicht vorweisen.

Webcode: N1647