Gemeinsame Presse-Information zu verkaufsoffenen Sonntagen und langen Einkaufsnächten
Der Handelsverband Bayern e. V., Erlebnis Nürnberg e. V, die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken (IHK), der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband und die Congress- und Tourismuszentrale Verkehrsverein Nürnberg e. V. fordern von der Stadt Nürnberg eine großzügige Umsetzung der sich durch das neue Ladenschlussgesetz ergebenden Möglichkeiten. Der rasante Strukturwandel in den Innenstädten macht es notwendig, das Einkaufserlebnis in der Innenstadt zu verbessern. Hierzu sollten auch Sonntagsöffnungen und Einkaufsnächte möglichst weitreichend genutzt werden. Alle Beteiligten sollten an einer konstruktiven Lösung mitarbeiten.
Hierzu Bezirksgeschäftsführer Andreas Schöffel vom Handelsverband Bayern e. V.: „Der Stadtrat muss jetzt eine mutige und zeitnahe Entscheidung zu Gunsten der Innenstadt treffen, sonst laufen wir Gefahr, dass es in ein paar Jahren keine Innenstadt mehr gibt, wie wir sie heute kennen. Der Handel ist massiv unter Druck, die Leerstände nehmen zu. Wir brauchen in Nürnberg Gemeinschaftsaktionen für Stadt und Handel. Der Bayerische Gesetzgeber hat den Schutz der Beschäftigten und den Schutz der Sonn- und Feiertage im Ladenschlussgesetz bereits maßgeblich berücksichtigt.“
„Bereits der von der Stadt Nürnberg vorgestellte Kompromiss schöpft die Möglichkeiten des Ladenschlussgesetzes nicht aus. Nach diesem mit den Händlern abgestimmten Vorschlag würde nur die Hälfte der möglichen verkaufsoffenen Sonntage sowie die Hälfte der möglichen langen Verkaufsnächte stattfinden. Wir erwarten von den politischen Verantwortlichen, den Dialog mit allen Interessenvertretern unverzüglich einzuleiten und zu unterstützen. Die Nürnberger Innenstadt darf nicht leichtfertig fehlender Kompromissbereitschaft und parteipolitischen Interessen geopfert werden“, teilt Sabine Janßen, Vorsitzende von Erlebnis Nürnberg e. V. mit.
IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann weist darauf hin, dass die Wirtschaftswende nur dann gelingen wird, wenn die Wirtschaft von Fesseln befreit wird. „Bei Ladenschlusszeiten und Sonntagsöffnungen liegt Deutschland innerhalb Europas auf der restriktiven Seite. Und innerhalb Deutschlands fasst Bayern die Regelungen zu Sonntags- und Abendöffnungen im neuen Bayerischen Ladenschlussgesetz noch immer bewusst enger als in anderen Bundesländern. Wir dürfen also hier in Mittelfranken nicht noch restriktiver als der Rest von Bayern werden, sondern sollten den bayerischen Rahmen so weit wie möglich ausschöpfen, um damit die Attraktivität unserer Innenstädte und die Wettbewerbs-Chancen der dort aktiven Unternehmen zu erhöhen.“
Auch für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie stellen lange Einkaufsnächte und verkaufsoffene Sonntage gute Möglichkeiten dar, für höhere Frequenzen in der Innenstadt zu sorgen. „Darüber hinaus besitzen diese Formate eine hohe touristische Bedeutung. Attraktive Einkaufsnächte oder thematisch gestaltete Sonntage tragen dazu bei, Städte als Erlebnisräume auch überregional sichtbar zu machen. Sie ziehen Gäste an, die nicht nur einkaufen, sondern Gastronomie, Kultur und Sehenswürdigkeiten gleichermaßen nutzen“, teilt Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Congress- und Tourismuszentrale, mit.
Thomas Domani vom Hotel- und Gaststättenverband der DEHOGA meint hierzu: „Verkaufsoffene Sonntage und lange Einkaufsnächte stärken die Attraktivität unserer Innenstädte. Sie schaffen Aufenthaltsqualität, Begegnungsmöglichkeiten und ein urbanes Lebensgefühl, das digital nicht ersetzbar ist. Dadurch entsteht ein Mehrwert für den gesamten städtischen Wirtschafts- und Kulturraum – Handel, Gastronomie, Hotellerie und Tourismus profitieren gleichermaßen.“
Die unterzeichnenden Verbände stehen jederzeit für konstruktive Gespräche zur Verfügung, um den Handelsstandort Nürnberg unter Berücksichtigung der Interessen der Arbeitnehmer und der Religionsgemeinschaften nachhaltig zu stärken.
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