Telefon: +49 911 1335-1335

Deutschland gilt als zuverlässiger Partner

Deutschland genießt in Bahrain einen hervorragenden Ruf als Wirtschaftsmacht und zuverlässiger Handelspartner. Die Irak-Politik der Bundesregierung brachte zusätzliche Sympathien. Der Bundesagentur für Außenwirtschaft zufolge ist Deutschland nach Japan und Saudi-Arabien drittgrößter Importpartner Bahrains – mit weitem Abstand vor England, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Rund 1 000 deutsche Firmen sind in Bahrain tätig. Von den 80 mittelfränkischen Unternehmen, die über Wirtschaftskontakte verfügen, unterhalten 18 eine Vertretung. Die KSB AG (Armaturenherstellung) aus Nürnberg betreibt eine eigene Niederlassung vor Ort und die Erlanger Tomey GmbH (Medizintechnik) ein Joint Venture. Die Ecka Granulate aus Fürth sind mit drei Prozent an Alba beteiligt, der weltweit zweitgrößten Aluminiumhütte und mit 3 000 Beschäftigten größter Arbeitgeber im Land. Firmenansiedlungen sind dank eines Investorenzentrums, das Servicebüros aller Ministerien an einem Ort vereinigt, relativ leicht im Wüstenstaat.

Finanzhafen Bahrain
Mit dem Bahrain Financial Harbour schickt sich der arabische Inselstaat an, seine Rolle als Zentrum der islamischen Finanzwelt weiter zu zementieren. Wo heute noch Pläne und Bautrupps das Bild prägen, sollen in wenigen Jahren gewaltige Hochhaustürme die Skyline der Hauptstadt Manama dominieren. Direkt am Ufer wird ein neuer Stadtteil für rund 1,3 Mrd. US-Dollar aus dem Boden gestampft, der neben der Bahrainer Börse und hunderten internationaler Finanzdienstleister auch Wohn- und Einkaufsbereiche gehobenen Stils sowie das königliche Opernhaus beherbergen soll. 2007 soll das Finanzzentrum, 2010 der Gesamtkomplex fertig sein. Für die weitere Entwicklung des im Meer künstlich angelegten Stadtteils mit Auto- und Wasserstraßen bis 2020 existieren bereits konkrete Pläne. Sie sehen einen gigantischen Ausbau mit Investitionen von 20 Mrd. US-Dollar vor.

Zur Finanzdrehscheibe im Nahen und Mittleren Osten avancierte Bahrain bereits von 30 Jahren. Anders als Kuwait, Dubai und Saudi-Arabien verfügt Bahrain nur über relativ begrenzte Ölvorkommen – neben der Gas- und Aluminiumförderung gewannen daher der Finanzsektor und das Offshore-Banking im Inselarchipel an der Peripherie Saudi-Arabiens rasch an Bedeutung. Als institutionelles Finanzzentrum nimmt das liberale Bahrain heute eine unerreichte Stellung im Nahen und Mittleren Osten ein. 362 Finanzierungsinstitutionen zählte die Bundesagentur für Außenwirtschaft Anfang 2004, allein im Vorjahr vergab die Bahrain Monetary Agency (BMA) 30 neue Lizenzen an Banken und Versicherungsgesellschaften. Dank Nullbesteuerung und investorenfreundlicher Eigentumsregelungen rechnet Bahrain mit weiterem Zuzug aus der internationalen Finanz- und Versicherungsbranche.

Das Land befindet sich fest in der Hand der seit 220 Jahren herrschenden weit verzweigten Königsfamilie. Deren zahlreiche Mitglieder haben alle wichtigen Posten untereinander aufgeteilt und lassen es an repräsentativen Investitionen nicht mangeln, um dem international bekannteren Dubai Paroli zu bieten. Wichtigstes Image-Projekt war die in Rekordzeit von 16 Monaten erbaute und weltweit modernste Formel 1-Rennstrecke, die mit dem WM-Lauf im April dieses Jahres eingeweiht wurde.

Neue Fachmesse für Gebäudetechnologie
Doch der Bauboom konzentriert sich in Bahrain nicht allein auf den Financial Harbour – neben weiteren Großprojekten im Tourismus- und Verkehrsbereich floriert auch der private Wohnungsbau. Nicht von ungefähr veranstaltet daher Nürnberg Global Fairs gemeinsam mit dem Bahrain Convention & Exhibition Bureau und der Bahrain Society of Engineers Anfang Dezember 2005 erstmals die „Intelligent Building Middle East“ als Informations- und Marketingplattform für Baugewerbe, Bauindustrie und Handel sowie alle relevanten Behörden im Nahen und Mittleren Osten und in der Golfregion. Im Mittelpunkt stehen dabei Bautechnologien, etwa intelligente Gebäudehüllen, High-Tech-Gebäudekomponenten, Gebäudesteuerungs- und Managementsysteme, Gebäudesanitärtechnik sowie Gebäudeschutz und
-sicherheit.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2004, Seite 43

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick