Stürze sind die Ursache für 200 000 Arbeitsunfälle im Jahr. In der Holzwirtschaft machen Unfälle durch Stolpern, Ausrutschen, Umknicken oder Stürze von Treppen und Leitern etwa 25 Prozent aller schweren Unfälle aus. In Schreinereien führt ein derartiger Unfall zu einer Arbeitsunfähigkeit von durchschnittlich 24 Tagen. Etwa zwölf Mio. Euro an Rehabilitationsleistungen musste die Holz-Berufsgenossenschaft (BG) mit Sitz in München im Jahr 2003 für Unfälle dieser Art ausgeben.
Mit der Aktion „Sicherer Auftritt“ will die Holz-BG versuchen, diese Unfälle zu vermeiden. Die Schreibgerätehersteller Faber-Castell, Stein bei Nürnberg, und Staedtler, Nürnberg, haben sich der Aktion angeschlossen und Modelle erarbeitet, wie schwere Unfälle durch Stolpern, Rutschen oder Stürze in der betrieblichen Praxis vermieden werden können. Mit kleinen Maßnahmen lässt sich oft schon viel erreichen, denn die Unfallursachen sind meist banal: Eile, Nichtbenutzen von Handläufen, Verwendung von Bürodrehstühlen als Leiter, beidhändiger Transport von Lasten auf Treppen, ungeeignetes Schuhwerk oder Unordnung am Arbeitsplatz. Konkret werden bei Staedtler und Faber-Castell beispielsweise unebene Fußböden in den Firmengebäuden erneuert und die Beleuchtung überprüft. Zudem sollen neue Büromöbel angeschafft werden, um lästige Kabel verschwinden zu lassen. In Bereichen mit höherer Rutschgefahr – beispielsweise bei der Fertigung von Bleistiftminen – sollen die Mitarbeiter rutschhemmende Sicherheitsschuhe tragen.
Daneben bringen Faber-Castell und Staedtler das Thema auf Betriebsversammlungen zur Sprache und führen für ihre Mitarbeiter Motivationsschulungen durch. Hier wird unter anderem ein „Stolperstellensuchwettbewerb“ ausgeschrieben: Die Mitarbeiter sind dazu aufgerufen, noch nicht erkannte Gefahren zu melden. Im betrieblichen Intranet soll es für sie auch Kurzfilme zum Thema „Sicherer Auftritt“ geben. Ziel der Aktion ist es, die Unfälle bis 2006 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren.
Die Holz-BG versichert als gesetzliche Unfallversicherung 515 000 Beschäftigte in fast 55 000 Unternehmen der Holzwirtschaft in Bayern. Aufklärungsarbeit bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gehört zum gesetzlichen Auftrag.
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