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Arbeitende Eltern klagen über Öffnungszeiten der Kindergärten

Die Kinder-Betreuungseinrichtungen in Deutschland sind nur unzureichend auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern ausgerichtet. Das hat eine bundesweite Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter rund 1 700 Kindergärten und Kindertagesstätten (Kitas) ergeben.

Danach haben nur fünf Prozent der Einrichtungen auch nach 18 Uhr geöffnet und lediglich 1,3 Prozent bieten eine Betreuung am Samstag an. Zudem bleiben über 60 Prozent der Kitas während der Schulferien geschlossen. Etwas besser sieht das Angebot morgens und mittags aus: 70 Prozent der Kindergärten öffnen vor 7.30 Uhr und fast 90 Prozent beaufsichtigen Kinder auch über Mittag.

Eine stärkere Anpassung der Kinderbetreuung an die Lebenswirklichkeit der Eltern forderte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse. Die Betreuung hinke der Entwicklung der zunehmend flexiblen Arbeitswelt oft meilenweit hinterher. Braun appellierte an Länder und Kommunen, den Kitas mehr Freiräume bei den Öffnungszeiten einzuräumen. „Wenn Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden sollen, müssen Öffnungszeiten bis 18.30 oder 19 Uhr möglich sein. Während der Schulferien müssen die Kinder durchgängig betreut werden.“

Sonst seien die Folgen klar: Gestresste Eltern und Konflikte in den Betrieben, weil die Öffnungszeiten der Kitas den Rhythmus diktierten. Braun unterstrich: „Wir brauchen vor Ort ein stärker integratives Denken, das die verschiedenen Akteure – Eltern, Kitas, Kommunen und Unternehmen – mit einbindet.“ Intelligente Lösungen zum Beispiel durch mehr Freiräume in der Zeitgestaltung und funktionierende Märkte für familienrelevante Dienstleistungen seien entscheidende Ansatzpunkte für solche gemeinsamen Anstrengungen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2005, Seite 22

 
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