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Kunststoffe statt Metall im Auto

Der britische Entwicklungsdienstleister Lotus Engineering und der Kunststoff-Spezialist Jacob Composite GmbH in Wilhelmsdorf arbeiten in dem Forschungsprojekt „Ecolite“ zusammen. Die beiden Partner wollen Lösungen entwickeln, um Karosseriebauteile zum größten Teil aus Faserverbundwerkstoffen (so genannte Composite-Materialien) zu bauen. Es soll durch das Projekt auch gelingen, diese Technologie für größere Stückzahlen wirtschaftlich zu machen. Wegen hoher Stückpreise wurden Composite-Karosseriebauteile bislang nur für Premium-Fahrzeuge eingesetzt, die in geringer Stückzahl produziert werden.

Das Ecolite-Team arbeitet an einer Reihe von Composite-Technologien aus unterschiedlichen Werkstoffen. Die Forschungspartner nennen als Vorteile gegenüber Metallbauteilen: Geringere Investitionen als für Metall-Stanzwerkzeuge, Recyclingfähigkeit sowie beträchtliches Potenzial für Gewichtseinsparungen.

In der ersten neunmonatigen Phase des gemeinsamen Projekts, die im Oktober 2005 enden wird, wird die Vorderwagenstruktur (Front-End-Modul) eines im Euro-NCAP-Crashtest führenden Pkw in Composite-Technologie übertragen. In einer Reihe von Tests soll die Leistung der Composite-Struktur mit der ihres Stahl-Vorgängers verglichen werden, z.B. was die Absorption hoher Aufprall-Energien angeht. Gleichzeitig wird besonderes Augenmerk auf die Anwendbarkeit in der Massenproduktion gelegt. In der zweiten Phase des Ecolite-Programms wird das Projekt auf die übrigen Teile der Fahrzeugkarosserie ausgedehnt. Langfristig strebt das Ecolite-Team an, die Technologie wirtschaftlich rentabel für Volumina von über 50 000 Pkw pro Jahr zu machen.

Jacob Composite GmbH ist ein mittelständischer Betrieb der Kunststofftechnik mit eigener Forschung, Entwicklung und Konstruktion sowie Formenbau. Das Unternehmen wurde 1995 als eine hundertprozentige Tochter von Manfred Jacob Kunststofftechnik GmbH gegründet. Die über 200 Mitarbeiter von Jacob Composite arbeiten in den drei Bereichen Thermoform-Komponenten und Verpackungen, Insert Molding sowie thermoplastische Advanced Composites. Als Entwicklungspartner kooperiert das Unternehmen mit Anwendern und Endkunden auf den Feldern Prototyping sowie Forschung und Entwicklung.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2005, Seite 15

 
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