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Nürnberg auf dem Weg zur europäischen Kongressmetropole

Nach knapp dreijähriger Bauzeit wurde am 16. April 2005 Nürnbergs neues Kongresszentrum, in das 60 Mio. Euro investiert wurden, offiziell in Betrieb genommen. Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly eröffneten das Gebäude bei einer feierlichen Gala mit 1 500 Gästen. Höhepunkt des Programms aus Musik, Entertainment und Show war eine Lichtinstallation des international renommierten Star-Lichtarchitekten Gert Hof. Zum anschließenden Tag der offenen Tür am 17. April, der von Antenne Bayern präsentiert wurde, kamen über 10 000 Besucher.

„Mit dem neuen CCN Ost wird Nürnberg zum Trendsetter im europäischen Kongressmarkt“, ist Bernd A. Diederichs, Geschäftsführer der NürnbergMesse, überzeugt. Dem CCN Ost gelinge der schwierige Spagat zwischen topaktueller, zweckmäßiger Ausstattung und Technik sowie einer hohen Emotionalität des Interieurs mit harmonischen Formen, klaren Farben, einer durchdachten Anordnung der lichtdurchfluteten Räume und angenehmer Weitläufigkeit.

Die Raumbezeichnungen repräsentieren die ganze Welt unter einem Dach: Tokio, Sydney, St. Petersburg – insgesamt verfügt das neue CCN Ost über 19 Kongressräume mit einer Gesamtkapazität für rund 3 200 Teilnehmer. Der größte Saal, Tokio, bietet Platz für bis zu 1 200 Gäste. Er ist – wie alle Räume des Gebäudes – mit modernster Medientechnik ausgestattet. Der zweite große Saal im CCN Ost, Sydney, steht beispielhaft für das flexible Raumkonzept des Gebäudes. „Er eignet sich als reiner Konferenzraum oder Restaurant ebenso wie als Showroom oder Party-Location,“ sagt CCN-Leiter Friedhelm Lenz. Ihre Premiere hatte die Multifunktionsfläche bei der Präsentation des neuen 3er-BMWs im März.

Enormes Wachstumspotenzial
1,3 Mio. Veranstaltungen, 69 Mio. Teilnehmer, 50 Mrd. Euro Umsatz: Mit diesem Umsatzvolumen ist der deutsche Kongress- und Tagungsmarkt nach Angaben der NürnbergMesse der bedeutendste der Welt und mehr als doppelt so groß wie der deutsche Messemarkt (ca. 21 Mrd. Euro). Doch die große Kongress- und Event-Euphorie, wie sie vor allem zwischen 1999 bis 2001 herrschte, sei weitgehend verflogen. Branchen-Insider sprächen gar von einem Sinkflug des Marktes – bei gleichzeitig zunehmender Anzahl der Tagungsstätten.

Die NürnbergMesse hat in den letzten fünf Jahren rund 230 Mio. Euro in den Ausbau und die Weiterentwicklung des Messegeländes investiert. Vorläufiger Höhepunkt ist das neue Kongresszentrum CCN Ost. „Nürnberg hat bei Kongressen ein enormes Wachstumspotenzial“, erklärt Diederichs. Schon heute generierten nach einer Untersuchung der Universität Erlangen-Nürnberg Kongresse in Nürnberg einen Umsatz von rund 180 Mio. Euro.

Während manche Kongresse tatsächlich ihren Zenit überschritten hätten und durch den enormen Kostendruck etwa ihre Beiprogramme deutlich reduzieren mussten, zeigten beispielsweise die Teilnehmerzahlen bei Medizinkongressen nach oben, so Diederichs. Davon profitiere insbesondere das CongressCenter Nürnberg, das eine ganze Reihe namhafter Medizinkongresse im Portfolio habe. Damit und mit weiteren neuen Kongressen, etwa im Sozialbereich, steigerte das CCN seinen Umsatz von ursprünglich einer auf zuletzt über vier Mio. Euro. Für 2005 ist auf Grund des neuen CCN Ost ein Wachstum auf über sieben Mio. Euro geplant.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2005, Seite 32

 
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