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Technologien gegen Ruß und Feinstaub

Auch wenn die Debatte um Rußpartikel und Feinstaub in den vergangenen Wochen besonders hitzig geführt wurde, neu ist das Thema nicht. Denn bereits seit 1985 stellt die Muttergesellschaft, aus der die Firma Huss Umwelttechnik GmbH durch einen Management-Buy-Out hervorging, Dieselpartikelfilter her. Momentan ist die Nachfrage so hoch, dass das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg plant, seine Belegschaft von derzeit 25 Mitarbeitern zu vergrößern. Das Wachstum des Unternehmens machte Anfang 2005 bereits den Umzug von Burgthann bei Altdorf in den Nürnberger Nordostpark nötig, und bereits im März mussten zusätzliche Lagerhallen im neuen Gebäude angemietet werden.

Seitdem das frühere Geschäftsfeld Abgasschalldämpfer verkauft wurde, spezialisierte sich Huss Umwelttechnik komplett auf die Entwicklung, Produktion und Montage von Filtern. Dadurch können für jedes Herstellermodell die Filter einzeln angepasst werden, weswegen Huss Umwelttechnik sich sowohl an Hersteller, Händler und Endanwender mit ihren Produkten wendet, so Geschäftsführer Thomas Rahn.

Einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge sind die Filtersysteme von Huss Umwelttechnik in der Lage, 99,9 Prozent (bezogen auf die Partikelmasse) des krebserregenden Feinstaubs aus dem Abgas zu filtern. Mit ihren aktiven Dieselpartikelfiltern zielt das Unternehmen hauptsächlich auf Off-Road-Fahrzeuge, zu der Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und Gabelstapler gehören, und mit einem neuen passiven System können nun auch Busse und kommunale Fahrzeuge mit Filtern ausgestattet werden.

Unterschieden wird zwischen aktiven und passiven Systemen der Rußfiltration: Bei den aktiven Systemen wird der Ruß permanent im Filtermedium gesammelt, dem Fahrer wird durch eine Anzeige im Führerhaus signalisiert, wann er den Filter ausbrennen („regenerieren“) muss. Für das Ausbrennen des Rußes zu harmloser Asche hat Huss drei unterschiedliche Verfahren entwickelt. Bei den passiven Systemen wird die Abgastemperatur durch chemische Zusätze von der normalen Verbrennungstemperatur von etwa 550 Grad Celsius auf 250 bis 300 Grad Celsius abgesenkt. Der Ruß kann dann permanent im Filter abgebrannt werden, d.h. der Motor muss im Gegensatz zu den aktiven Systemen nicht abgeschaltet werden.

Hauptabsatzmarkt der Huss Umwelttechnik, die für die Kunden auch die gesetzlich vorgeschriebenen Rußmessungen von Diesel-Fahrzeugen vornimmt, ist momentan die Schweiz, da dort besonders strenge gesetzliche Richtlinien den Einsatz von Dieselpartikelfiltern generell vorschreiben. Weitere Absatzmärkte findet der Spezialist für die Filtration von Rußpartikeln in Finnland, Schweden, Großbritannien und Österreich sowie jüngst auch verstärkt in den USA. In Deutschland schreiben die Technischen Regeln für Gefahrstoffe 554 (TRGS) den Einsatz von Dieselpartikelfiltern nur in geschlossenen oder zum Teil geschlossenen Räumen vor. Doch angesichts der aktuellen Diskussion und möglicher gesetzlicher Regelungen zur Reduzierung von Feinstäuben sieht man bei Huss auch im Inland in Zukunft noch größeres Potenzial. So wird damit gerechnet, dass beispielsweise Busse des öffentlichen Nahverkehrs und Kommunalfahrzeuge verstärkt auf die umweltfreundliche Technik umgerüstet werden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2005, Seite 58

 
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