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Anteilsverkauf schränkt Spielraum für Modernisierungen ein

Das vergangene Geschäftsjahr der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen war durch eine Reihe von „Großereignissen“ geprägt: Im Mittelpunkt stand der Verkauf von 60 Prozent der Anteile von der Stadt Nürnberg an die Städtische Werke Nürnberg GmbH (StWN) sowie die damit zusammenhängende Umfirmierung (bisheriger Name: wbg-Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg mbH).

Die Verschmelzung mit den StWN hatte jedoch auch zur Folge, dass die wbg Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Mio. Euro übernehmen musste. Der Kapitaldienst hierfür werde mittelfristig die Ertragslage beeinflussen, das Eigenkapital sei 2004 von 105 auf rund 97 Mio. Euro gesunken. Eingeschränkt wird auch der Spielraum für laufende Instandhaltung und Modernisierung: Dafür gab die Gruppe im vergangenen Jahr 22,9 Mio. Euro aus, rund zwei Mio. weniger als im Vorjahr. Für Instandhaltungsarbeiten, die nach Mieterwechseln durchgeführt wurden, wandte das Unternehmen rund acht Mio. Euro auf. Insgesamt wurden in der Gruppe rund 45 Mio. Euro investiert. Das größte Modernisierungsvorhaben in der Unternehmensgeschichte, die Modernisierung der letzten 363 Wohneinheiten in der Anlage St. Johannis, schlug dabei mit Investitionen von 14 Mio. Euro zu Buche. Außerdem wurden durch Neubau oder Umbau 77 Wohneinheiten sowie ein Garagenhaus mit 143 Stellplätzen fertig gestellt. Im Bau befanden sich zum Jahreswechsel 60 Mietwohnungen, 18 Eigentumswohnungen und 21 Reihenhäuser.

Unabhängig von der finanziellen Belastung durch den Anteilsverkauf zeigte sich wbg-Geschäftsführer Peter H. Richter zufrieden mit der geschäftlichen Entwicklung: Der Umsatz stieg 2004 um 2,4 Prozent auf 93,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 57 Prozent auf 20,3 Mio. Euro. Zum 31. Dezember 2004 verwaltete die WBG Nürnberg Gruppe insgesamt knapp 26 400 Wohneinheiten. Mit den eigenen und fremden Wohnungen in der Verwaltung habe die WBG Nürnberg Gruppe nach wie vor einen Marktanteil von gut zehn Prozent der Mietwohnungen in Nürnberg, so Richter. Die WBG Nürnberg Gruppe beschäftigte 2004 durchschnittlich 207 Mitarbeiter, darunter zwölf Auszubildende.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2005, Seite 64

 
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