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Traditionsunternehmen nach 110 Jahren wieder vereint

Sill Optics in Wendelstein hat die Marke Optolyth Optik und die traditionsreiche Optolyth Optik GmbH & Co. KG in Oed bei Hersbruck aus der Insolvenz gekauft. Mit dieser Akquisition sind die beiden Firmen nach 110 Jahren wieder unter einem Dach vereint.

Optolyth Optik war 1856 von Georg Sill in Nürnberg gegründet worden. 1894 trennte sich Julius Ernst Sill von dem Unternehmen und gründete die Optische Schleiferei J. E. Sill – heute Sill Optics. Bedingt durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges siedelte Optolyth Optik nach Oed um, während Sill Optics die Fertigung vollständig in das schon vorhandene Areal in Sorg bei Wendelstein verlegte. Beide Unternehmen erlebten nach dem Krieg einen stetigen Aufschwung - Optolyth Optik mit Ferngläsern und Spektiven für private Kunden, Sill Optics mit Brillengläsern und großen Scheinwerferlinsen sowie mit technischer Optik und Projektionsoptik. Und beide Firmen engagierten sich früh in Europa und in den USA, wobei Sill Optics einen Exportanteil von über 70 Prozent erreichte.

Zwar sind die Produktprogramme beider Firmen sehr unterschiedlich, die Technologie der Linsenherstellung ist jedoch dieselbe. Aus diesem Grund ergeben sich – so eine Pressemitteilung – bei der Zusammenführung der beiden Unternehmen und bei der Verlagerung der zugekauften Marke Optolyth Optik nach Wendelstein Synergieeffekte, die zu Kostenreduzierungen führen. Dadurch habe speziell Optolyth Optik Vorteile und könne sich mit hochwertiger Optik für Ferngläser und Spektive im internationalen Wettbewerb besser behaupten. Die Linsen und optischen Komponenten für Optolyth Optik werden bei Sill Optics im neuen Werk in Wendelstein hergestellt, während die Fertigung der mechanischen Teile sowie Montage, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung im alten Werk von Sill Optics in Sorg bei Wendelstein angesiedelt sind, das speziell für die Montage von Ferngläsern erweitert und neu gestaltet wurde. Am neuen Standort Sorg wurden bereits neue Produkte realisiert, u.a. ein wasserdichtes, Nitrogengas gefülltes Hochleistungs-Fernglas für Jäger und Ornithologen.

Zudem verfüge Sill Optics über eine der modernsten Optikfertigungen, im Vergleich zur deutschen Konkurrenz habe man die meisten Investitionen getätigt. Das Ziel von Geschäftsführendem Gesellschafter Berndt Zingrebe ist es, die Produktion „Made in Germany“ zu erhalten. Diese Philosophie lasse sich auch an der Personalentwicklung ablesen: Am Standort Wendelstein stieg die Zahl der Mitarbeiter von 45 auf 115 (davon 15 Azubis), in den letzten zehn Jahren hat Sill Optics über 26 junge Leute ausgebildet. Der Umsatz ist von drei auf über neun Mio. Euro gestiegen, durch die Akquisition von Optolyth Optik soll er im Geschäftsjahr 2005 über zehn Mio. Euro erreichen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2005, Seite 64

 
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