„Werner von Siemens“ heißt der neue automatische – sprich fahrerlose – U-Bahn-Zug, den Siemens-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Kleinfeld (Foto 2.v.r.) vor kurzem in Nürnberg symbolisch taufte. Der in Erlangen angesiedelte Siemens-Bereich Transportation Systems fungiert als Generalunternehmer bei diesem weltweit beachteten Projekt.
„Wir haben uns sehr gefreut, dass die Familie von Siemens der Namensgebung zugestimmt hat“, betonte Herbert Dombrowsky, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger VAG (Foto rechts), anlässlich eines Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand der Arbeiten. Das Projekt „Rubin“, die Realisierung einer automatisierten U-Bahn in Nürnberg, nimmt Gestalt an: Im Herbst 2006 soll die erste U-Bahn dieser Art in Deutschland in den realen Betrieb gehen. Es wird die erste weltweit sein, die sich bis Ende 2007 im Mischbetrieb mit einer fahrergesteuerten U-Bahn-Linie einzelne Streckenabschnitte teilt. Ein wesentlicher Vorteil sind extrem kurze Taktzeiten, die insbesondere im Berufsverkehr und bei Großveranstaltungen wichtig sind.
Die Testphase, bei der die Kommunikation zwischen den Computern der Leitstelle, den Streckeneinrichtungen und den Fahrzeugen geprüft wird, läuft bereits seit März dieses Jahres. Geübt werden Beschleunigen, Bremsen auf der Strecke, Wendemanöver und punktgenaues Halten im Bahnhof. In Kürze werden die ersten automatisierten U-Bahn-Züge im Spätverkehr nach 21 Uhr in den regulären Fahrbetrieb eingeschleust.
„Zwar dürfen dann noch keine Fahrgäste mitfahren, aber nur unter realen Bedingungen lässt sich auch testen, wie stabil und zuverlässig das System insgesamt ist“, erläutert VAG-Projektleiter Konrad Schmidt. Gebaut werden die U-Bahnzüge übrigens in den Siemenswerken in Graz und Wien. Insgesamt sind 30 Fahrzeuge bestellt.
dg.
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