Der vor zehn Jahren unterzeichnete „Umweltpakt Bayern“ wird mit rund 100 Umweltprojekten fortgeführt.
Der vor zehn Jahren unterzeichnete „Umweltpakt Bayern“ wird mit rund 100 Umweltprojekten fortgeführt.
Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber erklärte, bislang hätten sich über 5 000 Unternehmen, Organisationen und Verbände zu freiwilligen und zusätzlichen Umweltschutzleistungen verpflichtet. Mit diesem Konzept, das mittlerweile zehn weitere Bundesländer aufgegriffen haben, sei es gelungen, die freiwilligen Selbstverpflichtungen einzelner Wirtschaftszweige zusammenzuführen und mit der gesamten Wirtschaft eine branchen- und themenübergreifende Allianz für den Umweltschutz zu schmieden.
Im Zuge des Umweltpaktes haben sich im Freistaat 316 Unternehmen mit dem europaweit gültigen Umweltmanagementsystem EMAS („Öko-Audit“) zertifizieren lassen (davon 53 in Mittelfranken), damit ist Bayern Spitzenreiter in Deutschland. Aus dem im Jahr 2000 unterzeichneten Umweltpakt sind über 200 Einzelprojekte hervorgegangen, z.B. das Forum „Klimadialog Bayern“ zur langfristigen Verminderung des CO2-Ausstoßes und das europaweit einmalige CO2-Monitoring-System, mit dem Unternehmen ihre betriebseigene Emissionsbilanz berechnen können. 728 Unternehmen aus Mittelfranken nahmen am jetzt abgeschlossenen Umweltpakt II teil.
Der neue dritte Umweltpakt steht unter dem Motto „Umweltfreundliches Wirtschaftswachstum“ und sieht rund 100 Umweltprojekte aus nahezu allen Branchen vor. Nach Aussage von Umweltminister Dr. Werner Schnappauf setzt der weiterentwickelte Umweltpakt neue Akzente beim baulichen Wärmeschutz und bei der Entwicklung umweltorientierter Technologien, außerdem sollen verstärkt Finanz- und Kommunikationsdienstleister sowie global agierende Unternehmen für die Teilnahme gewonnen werden.
Abgestimmt werden die Vorhaben in acht Arbeitsforen mit Vertretern von Staat und Wirtschaft. Diese Arbeitsforen beschäftigen sich mit den Themen
Die Federführung für das Arbeitsforum „Energieeffizienz und Erneuerbare Energien“ liegt bei Dr. Robert Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Vor kurzem hatte sich der IHK-Arbeitskreis betrieblicher Umweltschutz in Nürnberg mit einem Vertreter des Umweltministeriums im Vorfeld intensiv über den „neuen“ Umweltpakt auseinander gesetzt.
Auf regionaler und lokaler Ebene arbeiten im neuen bayernweiten Netzwerk für betrieblichen Umweltschutz Landkreise und kreisfreie Städte mit Betrieben vor Ort zusammen. In Mittelfranken kooperiert die hiesige Regierung seit Jahren mit der in dieser Thematik federführenden Nürnberger IHK. Bei der Neuauflage des Umweltpakts III haben sich aktuell 441 Unternehmen aus der Region Nürnberg verpflichtet, weitere 287 haben ihr Interesse bekundet oder stehen kurz vor der Teilnahmeerklärung.
Die bayerische Wirtschaft insgesamt will sich mit einer Reihe von Projekten an der dritten Runde des Umweltpaktes beteiligen: Die bayerischen Autohersteller haben zugesagt, ihre Neufahrzeuge möglichst zügig mit Dieselpartikelfiltern der neuesten Generation auszurüsten und für Altfahrzeuge Nachrüstlösungen anzubieten. Die Autobauer wollen sich zudem verstärkt dem Thema „Integrierte Produktpolitik“ widmen (Beachtung des Umweltschutzes in der gesamten Produktionskette von der Rohstoffbearbeitung bis zum Endprodukt). E.ON und Siemens investieren über eine halbe Mrd. Euro in Entwicklung und Bau einer neuen Generation von Gasturbinenkraftwerken, die mit einem erweiterten Wirkungsgrad und hoch effizienter Technologie einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die bayerische Papierindustrie wird ihre Produktion noch stärker ökologisch ausrichten, u.a. durch verstärkten Einsatz von Altpapier und von Kraft-Wärme-Kopplung.
Über den „Umweltpakt Bayern III“ informiert eine Publikation, die bei der IHK angefordert werden kann.