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Deutsche Wirtschaft gewinnt Weltmarktanteile

Die deutschen Exporte werden auch im Jahr 2007 boomen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den deutschen Auslandshandelskammern (AHK), die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorstellte.

Trotz abgeschwächter Weltkonjunktur werden die deutschen Ausfuhren im nächsten Jahr den IHK-Schätzungen zufolge um neun Prozent zulegen – und somit stärker wachsen als der Welthandel insgesamt, für den die Experten von einem Anstieg um acht Prozent ausgehen.

Der Anteil der deutschen Exporte am Welthandel wird 2007 voraussichtlich auf gut zehn Prozent steigen, nach 9,7 Prozent in diesem und 9,4 Prozent im vergangenen Jahr. Ursache für die Zugewinne von Weltmarktanteilen ist die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporte, die insbesondere dem harten Sanierungskurs der Exportunternehmen an ihren inländischen Standorten zu verdanken ist. 2007 wird sich diese Wettbewerbsposition laut DIHK weiter verbessern: Denn die Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuererhöhung führen zumindest teilweise zu einer Senkung der Lohnzusatzkosten.

In Schwellenländern gut aufgestellt
Der Anstieg der Welthandelsanteile geht zudem auf die gute Stellung der deutschen Wirtschaft in rasch wachsenden Schwellenländern zurück. Ihr Anteil an den deutschen Exporten wird auf 31 Prozent zulegen – insbesondere aufgrund der weiter robusten Nachfrage nach deutschen Investitionsgütern. Das Exportwachstum des Jahres 2007 wird etwas geringer ausfallen als noch in diesem Jahr (elf Prozent). Ursache für die Verlangsamung ist eine sich etwas abschwächende Weltkonjunktur. Nachdem die weltweite Wirtschaftsleistung in diesem Jahr mit fünf Prozent schon fast wieder so stark zunimmt wie im Rekordjahr 2004 (plus 5,3 Prozent), wird sie im nächsten Jahr den Prognosen zufolge um 4,5 Prozent steigen. Dabei werden 2007 alle wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt – die Europäische Union, USA, China und Japan – etwas schwächer wachsen. Gründe dafür sind vor allem die gestiegenen Notenbankzinsen, die sinkenden Immobilienpreise in den USA sowie die Nachwirkungen der deutlich angezogenen Energie- und Rohstoffpreise. Zudem beeinträchtigt die steigende Steuer- und Abgabenlast in Deutschland die europäische Konjunktur des nächsten Jahres.

Auch Importe nehmen zu
Der Importwert wird im laufenden Jahr wegen der hohen Rohstoffpreise nominal um etwa 13 Prozent zulegen. Für 2007 wird ein Anstieg der Einfuhren von lediglich rund sieben Prozent vorhergesagt, weil sich Öl und Energie im nächsten Jahr voraussichtlich nicht weiter verteuern werden. Zudem belasten die steigenden Steuern und Abgaben die deutsche Binnenkonjunktur – und dämpfen letztlich auch die Importe von Konsumgütern. In diesem Jahr wird die Zuwachsrate der Einfuhren die der Ausfuhren deutlich übersteigen. Deshalb wird der Handelsbilanzüberschuss erstmals seit dem Jahr 2000 schrumpfen (auf rund 145 Mrd. Euro). 2007 wird der Exportüberschuss dann jedoch aller Voraussicht nach wieder deutlich ansteigen – und zwar auf einen neuen Rekordwert: Bei Einfuhren von rund 775 Mrd. Euro und Ausfuhren von rund 950 Mrd. Euro ergibt sich ein positiver Saldo von mehr als 170 Mrd. Euro.

Aufgrund unterschiedlich hoher Wachstumsraten in den verschiedenen Weltregionen verschiebt sich die Regionalstruktur des deutschen Außenhandels geringfügig. Am schnellsten werden im Jahr 2007 die deutschen Exportmärkte in Mitteleuropa, den neuen EU-Ländern Rumänien und Bulgarien, den GUS-Staaten sowie im asiatisch-pazifischen Raum wachsen. Unter den zehn größten Exportmärkten wächst China weiter am schnellsten. In der deutschen Importrangliste wird es voraussichtlich bereits 2008 die Nummer 1 werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2006, Seite 38

 
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