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Siemens

Nürnberg und Erlangen leisten großen Beitrag zum Ergebnis

„Es war ein ereignisreiches Jahr, in dem wir viel erreicht haben, besonders was die Ausrichtung von Siemens auf profitables Wachstum betrifft“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Kleinfeld bei der Jahrespressekonferenz der Siemens AG in München. Im vergangenen Geschäftsjahr, das bei Siemens am 30. September endete, habe man sich insbesondere auf den Gebieten Gesundheit, Energie und Industrieautomation durch Akquisitionen verstärkt.

Zum Thema BenQ erklärte Kleinfeld, die Insolvenz des Deutschland-Geschäftes habe Siemens sehr betroffen gemacht und überrascht. BenQ sei es offensichtlich nicht gelungen, für den Konsumenten ausreichend innovative und attraktive Produkte auf den Markt zu bringen. Man werde sich für die betroffenen Mitarbeiter einsetzen, so Kleinfeld, der jedoch den taiwanesischen Partnern die Hauptschuld an der Misere gab.

38 Prozent mehr Gewinn
Das Geschäftsjahr 2006 charakterisierte der Vorstandsvorsitzende als „dynamisch und bewegt“. Der Gewinn nach Steuern betrug 3,1 Mrd. Euro, was einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 87,3 Mrd., der Auftragseingang um 15 Prozent auf 96,3 Mrd. Euro. Das operative Geschäft wuchs um zwölf Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Dabei lieferten die in Nürnberg und Erlangen ansässigen Bereiche Automation & Drives (A&D), Medical Solutions (Med), Power Generation (PG) sowie Power Transmission and Distribution (PTD) laut Kleinfeld „hohe Ergebnisbeiträge“. Der Siemenschef prognostizierte für 2007 ein Wachstum, das doppelt so hoch wie das durchschnittliche Weltwirtschaftswachstum ausfallen werde: „Wir waren noch nie so stark aufgestellt wie jetzt.“ Insgesamt hatte Siemens zum Stichtag am 30. September 2006 rund 475 000 Mitarbeiter weltweit, davon 161 000 in Deutschland. Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr bedeutete dies international eine Zunahme, in Deutschland hingegen ging die Zahl der Beschäftigten zurück. Wachstumsimpulse brachte laut Kleinfeld vor allem das Auslandsgeschäft, auf das zahlreiche und breit verteilte Großaufträge entfielen. Dabei verzeichneten der Mittlere Osten, Afrika und die GUS-Staaten zusammen das größte Wachstum.

PTD: „Rasantes Wachstum“
Als „rising star“ bezeichnete Kleinfeld den Bereich Power Transmission and Distribution (PTD), der seinen Sitz in Erlangen hat. PTD legte „ein rasantes Wachstum“ bei Ergebnis, Umsatz und Auftragseingang vor: Das Bereichsergebnis stieg um 84 Prozent auf 390 Mio. Euro, was unter anderem auf eine wesentlich größere Umsatzbasis durch die teilweise Übernahme von VA Tech zurückzuführen sei. Der Umsatz legte im Vergleich zu 2005 um 53 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro zu, der Auftragseingang stieg um 52 Prozent auf acht Mrd. Euro.

PG: Rückläufiges Ergebnis
Bei der Sparte Power Generation (PG), deren Geschicke ebenfalls von Erlangen aus gesteuert werden, führten gezielte Übernahmen in Verbindung mit einem laut Kleinfeld robusten Wachstum zu einem Umsatzanstieg um 25 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro. Das Bereichsergebnis lag allerdings bei 782 Mio. Euro, ein Minus von 18 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2005. Dies erklärte Kleinfeld mit einem Ergebnisrückgang im fossilen Kraftwerksgeschäft, der teilweise auf die Insolvenz eines Konsortialpartners zurückzuführen ist. Die Windkraftsparte hingegen legte beim Ergebnis deutlich zu und sicherte sich beispielsweise zwei Großaufträge in den USA.

Med: „Breites Ergebniswachstum“
Siemens Med, ebenfalls in Erlangen ansässig, zählte nach den Worten Kleinfelds mit einem Bereichsergebnis von 1,1 Mrd. Euro (plus neun Prozent) erneut zu den besten Ergebnisträgern und erfüllte damit die Zielmarge deutlich. „Breites Ergebniswachstum im Geschäft mit bildgebender Diagnostik hat die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Forschungsaufwendungen mehr als ausgeglichen“, sagte Vorstandsvorsitzender Kleinfeld.

A & D: Über 50 Prozent mehr in Asien
Automation and Drives (A&D) mit Zentrale in Nürnberg erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2006 ein Bereichsergebnis von 1,6 Mrd. Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 25 Prozent, trotz erheblicher Investitionen in den Ausbau des Vertriebs in großen Wachstumsmärkten. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro, der Auftragseingang kletterte um 32 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro. Dabei erstreckte sich die Nachfrage über alle Regionen, in der Region Asien/Pazifik verzeichnete A&D im Jahresvergleich ein Wachstum von mehr als 50 Prozent.

I & S: Vorteile durch VA Tech
Das Bereichsergebnis von Industrial Solutions and Services (I&S) stieg im Geschäftsjahr 2006 gegenüber dem Vorjahr um 73 Prozent auf 289 Mio. Euro. Hierfür sei in erster Linie das Metallurgie-Geschäft der übernommenen VA Tech verantwortlich gewesen, so Kleinfeld. Der Umsatz stieg um 40 Prozent auf 8,8 Mrd. Euro, der Auftragseingang nahm im Geschäftsjahr 2006 um 26 Prozent auf neun Mrd. Euro zu.

TS: „Solider Ergebnisanstieg“
Einen „soliden Ergebnisanstieg durch eine bessere Projektabwicklung“ hat laut Kleinfeld der Bereich Transportation Systems (TS) verzeichnet. „Breites Wachstum“ führte in dieser Sparte, deren Geschäfte von Erlangen aus gesteuert werden, zu einem Umsatzanstieg um sieben Prozent auf 4,5 Mrd. Euro. Der Auftragseingang nahm um 34 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro zu. Zu den „Höhepunkten“ zählten laut Kleinfeld Großaufträge für Züge aus China, Russland sowie Spanien und Österreich.

Autor/in: 
roy.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2006, Seite 46

 
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