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Kleiner Gehaltsverzicht schafft zusätzliche Lehrstellen

Tarifpolitisches Neuland hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie betreten: Der VBM - Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V. und die IG Metall Bayern haben eine Tarifvereinbarung unterzeichnet, der zufolge bis zu 1 000 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Branche geschaffen werden sollen.

Die Tarifvereinbarung sieht vor, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer eines Betriebes im kommenden Ausbildungsjahr die tarifliche Ausbildungsvergütung für zusätzliche Lehrstellen teilen können. So schaffen die Tarifparteien einen Anreiz für die Unternehmen, zusätzliche Azubis einzustellen.

Das Konzept: Die Beschäftigten verzichten auf einen geringen Teil der nächsten Tariferhöhung und leisten damit einen Finanzierungsbeitrag für zusätzliche Lehrlinge in ihrem Betrieb. Nach Angaben von VBM und IG Metall reduziert sich die Tariferhöhung, die in der nächsten Tarifrunde ausgehandelt wird, einmalig um etwa 40 Euro pro Mitarbeiter. Die Reduzierung erfolgt in dem Monat, in dem der kommende Lohn- und Gehaltstarifvertrag in Kraft tritt. Dr. Helmut Keese, Tarifverhandlungsführer des VBM: „Eine Tarifvereinbarung in dieser Form hat es hierzulande noch nie gegeben.“ Sie zeige, dass mit Kreativität neue Wege für mehr Beschäftigung beschritten werden könnten. Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber begrüßte die Vereinbarung ausdrücklich, damit würden die Tarifparteien ihrer Verantwortung für die Jugendlichen gerecht.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 21

 
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