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Peter Groß

Intensive Zuwendung in der Puppenklinik

Manchmal ist nur der Lack etwas abgeplatzt, manchmal aber baumeln die Arme schlaff am Körper, sind Nasenspitzen weggebrochen oder klafft sogar ein Loch im Kopf. Dann muss Peter Groß ran: Im August 2005 hat der 58-Jährige die Änderungsschneiderei und Puppenklinik Peter Groß gegründet.

Bisher liegt der Hauptanteil des Umsatzes zwar noch im Bereich der Änderungsschneiderei, aber laut Groß steige die Nachfrage bei der Puppenklinik stark: „Bald werden die beiden Geschäftszweige sich ungefähr die Waage halten.“ Überwiegend Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren finden den Weg zum Geschäft am Unschlittplatz in der Nürnberger Altstadt. „Meist verbinden die Kunden Erinnerungen aus ihrer Kindheit mit den Puppen, zum Teil kommen aber auch passionierte Sammler“, sagt Groß. Die Änderungsschneiderei, für die hauptsächlich seine Frau Ingrid arbeitet, zieht hingegen jüngere Kunden an.

Früher betrieb das Ehepaar ein Geschäft für Bastelbedarf, das die beiden aber aufgeben mussten. „Wir wollten etwas Neues aufbauen, ohne Fremdkapital und mit möglichst wenig Kosten.“ Schnell war daher klar, dass der Neuanfang im Bereich Dienstleistung liegen sollte. Als Nische mit Zukunft erkannten die beiden für sich die Änderungsschneiderei, die mit einer Puppenklinik kombiniert „aus dem üblichen Rahmen fällt“, wie Groß sagt. Hilfreiche Erfahrungen für eine Neugründung hatte Groß auch bei seiner jahrelangen Tätigkeit als Unternehmensberater gesammelt.

Aber für Peter Groß ist seine neue Aufgabe mehr als nur ein Job: In der Freizeit stöbert er gerne auf Trödelmärkten nach Puppen und Zubehör – je angegriffener das gute Stück, desto größer der Reiz, dem Ganzen wieder neuen Glanz zu verpassen. Hat Peter Groß die kleinen Patienten erfolgreich behandelt, bietet er sie in seinem Laden zum Verkauf an. „Ich will anderen Senioren und Jungunternehmern Mut machen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen“, sagt Groß und fügt hinzu: „Doch wer keine Erfahrung hat, sollte sich unbedingt kompetente Beratung holen, damit aus der Geschäftsidee kein Flop wird.“

Autor/in: 
roy.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 65

 
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