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Betrügerische Angebote aus China

Deutsche Unternehmen sehen sich vermehrt mit „Hilfsangeboten“ konfrontiert, bei denen es um die Registrierung von Internet-Domains mit der chinesischen .cn- Endung geht.

Dies seien in der Regel Betrugsversuche, so der Aktionskreis deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM). Auch die IHK Nürnberg für Mittelfranken beobachtet eine deutliche Zunahme solcher dubioser Anfragen und wurde auch schon selbst in dieser Weise angeschrieben. Die Absender geben sich als Agentur aus, die zur Registrierung chinesischer Domains berechtigt sei. Sie bieten dem Adressaten ihre – selbstverständlich kostenpflichtige – Unterstützung an, um seinen Firmen- oder Markennamen als chinesische Domain zu registrieren. Dem Angebot wird Nachdruck verliehen durch die Behauptung, ein chinesisches Unternehmen habe ebenfalls schon einen Auftrag zur Registrierung dieser Domain erteilt. Im Gegensatz zu den Versendern gewöhnlicher Spam-Mails gehen die Akteure sehr gezielt vor, machen teilweise die korrekten Ansprechpartner im Unternehmen ausfindig und kontaktieren bei Ablehnung sogar deren Vorgesetzte oder die Geschäftsführung.

Für die Betroffenen besteht jedoch in aller Regel kein unmittelbarer Handlungsbedarf, so der APM. Denn beim chinesischen Registrierungsverfahren werde die Berechtigung eines Antragstellers nicht überprüft, weder durch die Registrierungsagenturen noch durch die für die Domain-Vergabe zuständige CNNIC. Eine uneigennützige Recherche zum Wohle eines ausländischen Unternehmens liegt hier bestimmt nicht vor, so die IHK. Die Anschreiben seien daher eher trickreiche Abzocke zu sehen.

Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um Betrug handelt: Nach Erkenntnis der Deutsch-Chinesischen Außenhandelskammer in Shanghai (AHK) existiert die Firma meistens gar nicht, von der behauptet wird, sie wolle sich die Domain des angeschriebenen Unternehmens sichern. Andere chinesische Agenturen lassen die jeweilige Domain zuerst für sich selbst registrieren und informieren dann das betroffene ausländische Unternehmen, dass sie die Domain beanspruchen und nur gegen Bezahlung wieder freigeben.

Die deutschen Auslandshandelskammern in China (www.ahk.de) sind bei Problemen gerne behilflich und unterstützen auch bei der Registrierung einer chinesischen Domain.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2007, Seite 15

 
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