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Ärger über die Erhöhung der Lkw-Maut

Zusätzliche Belastungen kommen auf das mittelständische Transportgewerbe zu, denn die Bundesregierung hat eine Erhöhung der Lkw-Maut beschlossen. Je nach Schadstoffklasse soll die Maut je Lkw um 40 bis 90 Prozent steigen. Im Mittel ergibt sich bei den derzeitigen Fahrleistungen eine Mauterhöhung um 62 Prozent. Prof. Dr. Karlheinz Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes für Güterverkehr und Logistik (BGL), zeigte sich kürzlich bei einem Vortrag vor dem IHK-Verkehrsausschuss sehr verärgert über diese Pläne, die zum 1. Januar 2009 in Kraft treten sollen.

Damit traf er den Nerv der anwesenden Vertreter des mittelfränkischen Transportgewerbes. Denn die Transportunternehmer weisen die Behauptung der Bundesregierung zurück, nur "alte Stinker" würden zur Kasse gebeten. Denn auch Fahrzeuge, die gerade einmal zwei oder drei Jahre alt sind, müssten 70 Prozent mehr Maut zahlen. Selbst bei Fahrzeugen mit umweltfreundlichster Lkw-Technik, die erst im Herbst nächsten Jahres verbindlich vorgeschrieben ist, schlage die Erhöhung noch mit 40 Prozent zu Buche. Ärgerlich ist dies nach Ansicht der Unternehmer auch deshalb, weil sich bereits weitere Belastungen abzeichnen. Kurz vor der Abstimmung steht die europäische Wegekostenrichtlinie, hinzu kommen verschärfte Sozialvorschriften (digitaler Tachograph, Verkürzung der Lenkzeiten), eine schwierige Arbeitsmarktsituation (Berufskraftfahrerrichtlinie verteuert die Ausbildung) und die immens gestiegenen Treibstoffkosten. Eine Umwälzung der Kosten auf die Kunden wird, so die einhellige Meinung der Ausschussmitglieder, allenfalls zum Teil und nur zeitversetzt möglich sein. "Wenn die Kunden nicht bereit sind, einen Kostenausgleich zu zahlen, raten wir den Kollegen, erst gar nicht zu fahren", gab sich Schmidt kämpferisch.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2008, Seite 17

 
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