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Effiziente Verwertung

Rund 1,5 Mio. Euro stellt das Bundesumweltministerium für eine automatische Recyclinganlage für Elektronik- und Elektrogeräte bereit, die im Nürnberger Industriegebiet Schmalau entstehen wird. Investor ist die Adamec Recycling GmbH aus Fürth, die das Investitionsvolumen auf rund sechs Mio. Euro beziffert. Durch das aus dem Umweltinnovationsprogramm geförderte Projekt, mit dem elf neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sollen mehr Kunststoffe als bisher üblich zurückgewonnen werden. Mitte 2009 soll die Anlage in Betrieb gehen.

Die mit eigener jahrelanger Erfahrung entwickelte und in Eigenregie geplante Anlage wird eine rohstoffliche Recyclingquote von mehr als 95 Prozent aufweisen. Die Planung sieht eine jährliche Verarbeitungskapazität von mehr als 35 000 Tonnen Elektroaltgeräte vor. In mehreren Schritten erfolgt dabei die Zerkleinerung der Altgeräte bis auf Größen von weniger als einem Millimeter. Unmittelbar nach jedem Zerkleinerungsprozess folgt ein Trennvorgang, der die unterschiedlichen Materialien sortenrein abliefert. Am Ende der Verarbeitung fällt nur noch ein Staubgemisch an, das derzeit noch der thermischen Verwertung zugeführt wird.

Mit dem neuen Verfahren können u. a. mit halogenhaltigen Flammschutzmitteln belastete Kunststoffe erstmals identifiziert und ausgeschleust werden, sodass unbelastete Kunststoffe problemlos stofflich zu verwerten sind. Auf diese Weise kann der Einsatz von neuen Kunststoffen reduziert werden. Bisher bestand die Gefahr, dass beim Recycling hochtoxische Dioxin- und Furanverbindungen entstehen. Nach heutigem Stand ist die geplante Recyclinganlage mit ihrer Verarbeitungstiefe und der rohstofflichen Recyclingquote in Deutschland einmalig. Zur weiteren Optimierung der Prozesse arbeitet Adamec Recycling in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft bereits an einer Verwertungsmöglichkeit der Stäube, die nach dem letzten Arbeitsschritt anfallen. Sobald diese Stäube auch der Wiederverwertung zugeführt werden können, steigt die Recyclingquote der Anlage auf annähernd 100 Prozent.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2008, Seite 39

 
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