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Dinkelsbühl

Streit um Lkw-Verkehr

Seit dem 2. Januar 2009 ist ein Teil der Bundesstraße 25 im Südwesten Mittelfrankens für den Durchgangsverkehr mit schweren Lastwagen gesperrt. Damit soll insbesondere die Belastung der Anwohner in Dinkelsbühl verringert werden. Diese hatten seit Einführung der Lkw-Maut darüber geklagt, dass viele Lkw nun statt der Autobahnen die Bundesstraße nutzen, um sich die Maut zu ersparen.

Innenminister Joachim Herrmann erklärte, die Sperrung gelte zunächst für 15 Monate. Diese Testphase solle genutzt werden, um die Auswirkungen genau zu untersuchen. Insbesondere solle analysiert werden, ob die Entlastungen für die Anwohner im erwarteten Maße tatsächlich eintreten, ob Unternehmen und Spediteuren zu sehr belastet werden und ob sich durch die Sperrung der Mautausweichverkehr von der B 25 auf andere Strecken verlagert. Herrmann wies auch darauf hin, dass das Landratsamt Ansbach "unbürokratisch und schnell" für rund 3 500 Fahrzeuge in der Region Ausnahmegenehmigungen erteilt habe, um die Nachteile für die Wirtschaft zu verringern. Besonders die schwäbische Wirtschaft hatte im Vorfeld gegen die Sperrung gekämpft, weil sie sich dadurch besonders benachteiligt sieht, und strebt nun eine Klage dagegen an.

Bei einer Informationsveranstaltung des IHK-Gremiums Dinkelsbühl waren sich die Beteiligten einig, dass die erhobenen Daten der Verkehrsströme im Jahresverlauf sehr genau analysiert werden müssten, um genaue Schlüsse ziehen zu können. Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Ansbach, Helmut Arndt, und IHK-Verkehrsreferent Ulrich Schaller wiesen jedoch darauf hin, dass die Bundesstraße 25 als diagonal verlaufende Bundesfernstraße zwischen der A 6 und der A 8 große Bedeutung für die Transportwirtschaft habe. Die jetzige Sperrung kann deshalb nach Auffassung der IHK nur eine vorübergehende Lösung sein. Nur eine Ortsumgehung von Dinkelsbühl biete zum einen eine durchgreifenden Entlastung der Stadt von Schwerlastverkehr und Pkw-Durchgangsverkehr und zum anderen eine gute Lösung für die Transportwirtschaft. Mit Sorge werde deshalb gesehen, dass das Projekt kommunalpolitisch nicht vorankomme.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2009, Seite 26

 
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