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e_procure

Beschaffung via Internet

Rund 2 500 Fachbesucher und 115 Aussteller – die Bilanz der NürnbergMesse für die zweitägige Spezialmesse e_procure & supply fällt vor dem wirtschaftlichen Hintergrund zufriedenstellend aus. Unter dem Motto "Fit im Einkauf" präsentierten Firmen Lösungen und Dienstleistungen für ein optimiertes Beschaffungs- und Lieferantenmanagement. Das Spektrum umfasste Software und Dienstleistungen für E-Procurement (elektronische Beschaffung), Outsourcing von Geschäftsprozessen, Einkaufsinstrumente für Controlling und Handling des C-Teile-Bedarfs, so Tanja Schöniger, die Projektleiterin der NürnbergMesse.

"Das Thema wird uns noch zehn Jahre beschäftigen", betonte zu Messebeginn der Würzburger Uni-Professor Ronald Bogaschewsky. Damit unterstrich er insbesondere das Potenzial, das für kleine und mittlere Unternehmen in einem durchgängigen digitalen Beschaffungsprozess bestehe. Bogaschewsky stellte gemeinsam mit dem Branchenverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) das BME-Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2009 vor. Demnach könnten Unternehmen durch Einsatz von elektronischen Katalogsystemen im Durchschnitt bis zu 40 Prozent bei den betrieblichen Prozesskosten einsparen. Bei den Einstandspreisen ließen sich bei der Bestellung per Mausklick die Kosten um bis zu 25 Prozent reduzieren. Mehr als zehn Prozent Kostenreduktion hätten die befragten Unternehmen bei Ausschreibungen und Auktionen via Internet zu Protokoll gegeben.

Auch die Öffentliche Hand will bei der durchgängigen elektronischen Beschaffung nicht den Anschluss verpassen. Rolf Hochreiter, Ministerialrat im Bundeswirtschaftsministerium, verwies auf das Projekt Reproc. Dabei gehe es um die Entwicklung geeigneter Standards, die sowohl von kleinen öffentlichen Vergabestellen als auch von kleineren Unternehmen eingesetzt werden könnten. Zugleich solle so der Nachweis erbracht werden, dass auch die Vergabe von kleinen Aufträgen via Internet Zeit und Kosten sparen könne.

"Unternehmen, die Mitglied im BME sind, haben anderen Unternehmen etwas voraus", sagte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Viele Anwendungen für den großen oder kleinen Beschaffungsbedarf, die auf der Messe und dem begleitenden Kongress vorgestellt würden, spielten die Anschaffungskosten schnell wieder herein. Der Verbands-Chef machte aber auch generell Mut. Der aktuelle deutsche Einkaufsmanager-Index (EMI) habe nach dem Abwärtstrend seit Juli 2008 bereits seinen Tiefpunkt hinter sich und verzeichne nun seinen höchsten Anstieg seit sieben Jahren. "Wir wissen, dass es aufwärts geht. Das ist nicht nur eine Hoffnung", zeigte sich Hildebrandt zuversichtlich. Dieser Trend zeige sich zudem auch in der gesamten EU und in den USA.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2009, Seite 58

 
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